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Sonne, Mond und Sterne – Der Sternenhimmel im Oktober 2017

Eifel: Ein goldener Oktober – vielleicht haben wir Glück und der Oktober verwöhnt uns mit milden Temperaturen und wolkenfreien Nächten. Es wird zunehmend früher dunkel und somit nimmt die nutzbare Zeit zur Sternenbeobachtung in der ersten Nachthälfte immer mehr zu.

Der Sternenhimmel am 15. Oktober um 22:00 Uhr (Norden oben, Westen rechts). [Grafik: Stellarium]

Am 1. Oktober endet die Dämmerung um 21:00 Uhr MESZ, am 15. Oktober um 20:30 MESZ und am 31. Oktober bereits um 19:00 Uhr MEZ (!). Jetzt ist wieder die Zeit, in der auch die kleineren Kinder vor dem Zubettgehen einen Blick auf den Sternenhimmel sowie auf Mond und Planeten werfen können. Und endlich: Die leidige Sommerzeit-Umstellung ist zu Ende!

Das Sommerdreieck hat den Meridian, die himmlische Nord-Süd-Linie, bereits nach Westen hin überschritten und die Herbststernbilder betreten jetzt die Nachthimmelbühne. Allen voran fällt das Sternbild Pegasus durch seine leicht zu erkennende geometrische Figur auf. Die hellsten Sterne des Pegasus bilden ein großes Viereck am Sternenhimmel – das sogenannte und so bekannte „Herbstviereck“.

Der Sternenhimmel am 15. Oktober um 22:00 Uhr mit dem Herbstviereck (Süden-Osten unten). [Grafik: Stellarium]

Am linken oberen Viereck-Stern des Pegasus schließt sich die Sternenkette des Sternbildes „Andromeda“ an. Am Ende der kurzen „Abzweigung nach oben“ befindet sich das am weitesten entfernte kosmische Objekt, das man – einen klaren und „dunklen“ Nachthimmel vorausgesetzt – mit bloßen Augen erkennen kann: die Andromeda-Galaxie mit der Messier-Katalognummer M 31. So wie unsere eigene „Milchstraße“ handelt es sich um eine diskusförmige Anordnung von etwa 200 Milliarden Sternen, die wir von uns aus etwas „angekippt“ von der Seite sehen können. Mit bloßen Augen kann man die Andromeda-Galaxie als schwaches Nebelfleckchen etwas „rechts“ vom nördlichsten Stern des Sternbildes Andromeda erkennen. Wenn es richtig dunkel ist und die Augen nach circa 30 Minuten absoluter Dunkelheit besonders gut „dunkelangepasst“ sind, kann man sogar einen länglichen Nebel von einer Ausdehnung des doppelten bis dreifachen scheinbaren Vollmonddurchmessers erkennen. Mit einem einfachen, kleinen Fernglas kann man die Andromeda-Galaxie auf jeden Fall ganz deutlich als Nebelfleckchen erkennen. Seien Sie aber nicht enttäuscht vom Anblick. So schön bunt und detailreich wie im nachfolgenden Foto kann man die meisten „Deep-Sky“-Objekte nur fotografisch festhalten. Freuen Sie sich trotzdem darüber, dass das Licht der Sterne der Andromeda-Galaxie schon etwa 2,5 Millionen Jahre unterwegs war, bis es Ihre Augen erreicht.

Die Andromeda-Galaxie M 31 fotografiert mit einer Takahashi FSQ 106 Kamera. [Foto: Harald Bardenhagen]

Etwas eindrucksvoller ist dann schon der Blick auf den Doppelsternhaufen h+Chi Persei mit den Katalognummern NGC 869 und NGC 884. Mit bloßem Augen als Nebelfleckchen zwischen den Sternbildern Perseus und Cassiopeia erkennbar, zeigt ein Fernglas oder sogar Fernrohr eine Fülle von Sternen, die diese beiden offenen Sternhaufen bilden. Fotografisch zeigen sich sogar die Farben der Sterne.

Der Doppelsternhaufen h und Chi Persei fotografiert mit einer Takahashi FSQ 106 Astro-Kamera [Foto: Harald Bardenhagen]

Auch der Kugelsternhaufen M 15 rechts unten im Sternbild Pegasus ist ein sehr schönes Fernglasobjekt.

Am 9. Oktober steht der Mond wieder in der Nähe des Hauptsterns Aldebaran im Sternbild Stier. Ab circa 22.00 Uhr, kurz nach Mondaufgang, kann man dieses himmlische Treffen der beiden ungleichen Himmelskörper erleben.

Mond und Aldebaran am 9.10.2017 um 23:00 Uhr. [Grafik: Stellarium]

Auch hier lohnt sich der Blick mit einem Fernglas auf den Mond und auf die beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden, die das Sternbild Stier zu einem besonders schönen Sternbild machen.

Die Sternenwanderungen auf der Sternwarte der Astronomie-Werkstatt „Sterne ohne Grenzen“ auf dem Internationalen Platz in Vogelsang sind im Oktober schon fast ausgebucht. Es gibt jedoch noch einige freie Plätze in der Nacht des Freitags, 20.10.2017, die man hier buchen online kann.

Ganz besondere und vielfältige nächtliche Angebote bietet dieses Jahr wieder die „Sternenwoche Rureifel“ vom 21. bis 28. Oktober 2017. An verschiedenen Orten und Schauplätzen in der Rureifel Region erwarten die Besucher ganz unterschiedliche nächtliche Erlebnisse oder kulturelle Erfahrungen. Auf dem Modellflugplatz zwischen Heimbach und Vlatten wird es am Donnerstagabend von 20 bis 23 Uhr einen Mond-und-Sterne-Abend mit mobilen Fernrohren und Teleskopen geben. Ein detailliertes Programm wird in Kürze hier zu finden sein: http://www.rureifel-tourismus.de/.

Seit über sechs Jahren setze ich mich dafür ein, dass der sternenreiche Nachthimmel über der Eifel für uns, für unsere Kinder und unsere Enkel erhalten bleibt und auch für viele Gäste aus Nah und Fern zu einer bleibenden Erinnerung wird. Deshalb engagiere ich mich für die Vermeidung von Lichtverschmutzung und kläre über die „Schattenseiten“ des künstlichen Lichts in der Außenbeleuchtung auf. Deshalb biete ich auf der Sternwarte meiner Astronomie-Werkstatt „Sterne ohne Grenzen“ auf dem Internationalen Platz Vogelsang IP ganzjährig Himmelsbeobachtungen für Klein und Groß, Jung und Alt an.
Und deshalb bin ich nicht nur Astronom, sondern auch Berater für belastungsarme Beleuchtung und kann Ihnen Tipps zur Vermeidung der unerwünschten Nebenwirkungen des künstlichen Lichts in der Nacht geben. Falls Sie Fragen, Anregungen oder Anmerkungen zu meiner monatlichen EIFELON-Kolumne „Sonne, Mond und Sterne“ haben, freue ich mich über Ihre Kommentare.

Bis zum nächsten Mal,
Ihr Harald Bardenhagen
(, www.sterne-ohne-grenzen.de)

 

29.9.2017LebenEifel0 Kommentare hba

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