Eifel: Endlich wieder Normalzeit – die Sommerzeit ist adé! Alle Sternenfreunde können sich darüber freuen, dass es – zusätzlich zum jahreszeitlich bedingten früheren „Dunkelwerdens“ – nun eine Stunde früher funkelnde Sterne am Abendhimmel zu sehen gibt. Jetzt können insbesondere auch die jüngeren Kinder schon am frühen Abend einen tollen Sternenhimmel sehen, ohne lange aufbleiben zu müssen. Außerdem ist es jetzt morgens früher hell – das ist nicht nur gut für einen sicheren Schulweg der Schulkinder. Die morgendliche Helligkeit ist auch ein wichtiger Signalgeber für unseren Tag-Nacht-Rhythmus und ist damit gut für unsere Gesundheit.
Himmelsanblick am 03.11.2018 um 19:00 Uhr – Mars und Saturn sowie die Milchstraße sind die „Highlights“ des Abends. [Grafik: Stellarium]
Am Samstag, dem 3. November, geht die Sonne um 17:12 Uhr unter und ab 18:58 Uhr beginnt die astronomische Dunkelheit. Bis zum Mondaufgang um kurz nach 3.00 Uhr am frühen Morgen des Sonntags herrschen „Deep-Sky-Bedingungen“. Es sind auch viele der schwächeren Sterne zu sehen und mit Fernglas oder Teleskop kann man wunderschöne lichtschwache Himmelsobjekte entdecken.
Wer früh nach Ende der Dämmerung mit der Beobachtung beginnt, kann das Sommerdreieck mit seinen drei hellen Sternen Wega, Deneb und Atair und den dazugehörigen Sternbildern Leier, Schwan und Adler beobachten. Aber auch das Herbstviereck, das Sternbild Pegasus ist jetzt in bester Beobachtungsposition direkt auf der Nord-Zenit-Süd-Linie, die man auch Meridian nennt. Jetzt ist die beste Beobachtungszeit, um mit bloßem Auge oder einem Fernglas die nächste große Sterneninsel, die Andromeda-Galaxie – zu beobachten, und zwar direkt über unseren Köpfen als schwaches, längliches Nebelfleckchen.
Auch unsere eigene Milchstraße wird sich praktisch die ganze Nacht über beobachten lassen. Aus unserer Sichtposition innerhalb der Milchstraße sehen wir diese ca. 200 Milliarden Einzelsterne als glimmendes Band am Sternenhimmel, wenn man von einem dunklen Standort aus beobachtet ohne Störungen durch künstliches Licht in der Nacht.
Nach Mitternacht zeigen sich die Wintersternbilder Orion, Stier, Großer und Kleiner Hund sowie der Fuhrmann mit dem hellen Stern Capella direkt über unseren Köpfen.
Nicht zu vergessen ist natürlich die Sternengruppe der Plejaden, jetzt ebenfalls hoch am Himmel in bester Position für die Betrachtung mit einem Fernglas.
Der hellste Stern an unserem Himmel ist der Stern Sirius, der zu den frühen Morgenstunden im Südosten zu finden ist.
Das Wochenende am 16./17.11.2018 bietet die Gelegenheit zur Beobachtung des Leoniden-Meteorstroms. Diesmal ist allerdings der Mond mit seinem hellen Schein ein „Störenfried“, denn bis zu seinem Untergang um 2.00 Uhr bzw. 3.00 Uhr morgens werden nur die helleren Sternschnuppen zu sehen sein. Suchen Sie sich einen Beobachtungsplatz ohne Störlicht und nehmen Sie sich mindestens 30-60 Minuten Zeit, um den Sternenhimmel mit bloßen Augen zu beobachten. Eine Sitzgelegenheit oder eine Liege, eine warme Decke und etwas heißer Tee oder heißer Kakao macht die Beobachtung bequemer, und Sie können so sicher der Kälte der Nacht trotzen.
Die Astronomie-Werkstatt „Sterne ohne Grenzen“ bietet angeleitete Beobachtungen dieses Sternschnuppenstroms in der Freitagnacht (16.11.2018) und in der Samstagnacht (17.11.2018) auf der Sternwarte auf dem Internationalen Platz Vogelsang bei Schleiden an. Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 18:00 Uhr und enden um 05:00 Uhr – genug Zeit, um möglichst viele Sternschnuppen zu entdecken und nebenbei durch große Teleskope auf weit entfernte Himmelsobjekte zu sehen. Die Veranstaltungen sind kostenpflichtig und sind online buchbar: http://www.sterne-ohne-grenzen.de/veranstaltungsprogramm/programmangebot/. Einen Rückblick auf die Perseiden-Nächte im August kann man sich hier anschauen.
Und deshalb bin ich nicht nur Astronom, sondern auch Berater für belastungsarme Beleuchtung und kann Ihnen Tipps zur Vermeidung der unerwünschten Nebenwirkungen des künstlichen Lichts in der Nacht geben. Falls Sie Fragen, Anregungen oder Anmerkungen zu meiner monatlichen EIFELON-Kolumne „Sonne, Mond und Sterne“ haben, freue ich mich über Ihre Kommentare.
Bis zum nächsten Mal,
Ihr Harald Bardenhagen
(, www.sterne-ohne-grenzen.de)
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