Eifel: Der Dezember hat einiges am Sternenhimmel zu bieten. Am Sonntagabend (3.12. um 16:52 Uhr) lockt der Aufgang des Vollmondes am Nordosthorizont. Lassen Sie sich den letzten Vollmondaufgang dieses Jahres nicht entgehen. „Riesengroß“ sieht der Mond dann aus, obwohl er in Wirklichkeit natürlich seine Größe nicht ändert. Ursache ist vielmehr eine verblüffende optische Täuschung, die sogenannte „Mondtäuschung“.
Die längste Sternennacht des Jahres
Schon früh wird es dunkel und am 21.12.2017 ist die Wintersonnenwende. Dann steht die Sonne mittags am tiefesten über dem Südhorizont, der Tag ist kurz und die Nacht ist lang. Das ist der astronomische Winteranfang und obwohl jetzt die kalte Jahreszeit ist, ist die Erde auf ihrer elliptischen Bahn der Sonne am nahesten.
Die Sonne geht am 21.12. um 16:38 Uhr am Südwesthorizont unter und die Dämmerung endet um 18:33 Uhr. Richtig dunkel wird es aber erst ab 19:47 Uhr, wenn der Mond untergegangen ist. Die Dämmerung beginnt dann um 6:32 Uhr und um 8:27 Uhr kann man einen besonders späten Sonnenaufgang am Südosthorizont beobachten.
Beobachtungstipp: Suchen Sie sich schon ein paar Tage vor dem 21.12. in der Nähe Ihres Wohnortes eine Stelle aus, von der aus Sie den Sonnenaufgang und/oder den Sonnenuntergang beobachten können. Markieren Sie sich diesen Beobachtungsstandort, damit Sie ihn an den folgenden Tagen wiederfinden können und achten Sie darauf, an welcher Stelle am Horizont die Sonne auf – und untergeht. Vielleicht ist dort ja ein markanter Baum oder ein Turm oder anderes Gebäude. Eine kleine Skizze oder ein Foto mit der Kamera kann zur zusätzlichen Dokumentation verwendet werden. Und nun achten Sie mal darauf, wie sich der Sonnenaufgangspunkt von Tag zu Tag verändert.
Der Sternenhimmel im Dezember
Die Wintersternbilder zeigen sich in einer klaren Nacht mit ihren hellen Hauptsternen und die Milchstraße umspannt das ganze Himmelszelt. Besonders auffällig ist das Wintersechseck mit den Fixsternen (im Uhrzeigersinn): Capella im Fuhrmann, Aldebaran im Stier, Rigel im Orion, Sirius im Großen Hund, Prokyon im Kleinen Hund und Pollux in den Zwillingen.Nicht ganz so bekannt ist das Winterdreick aus den Fixsternen (im Uhrzeigersinn): Prokyon im Kleinen Hund, Beteigeuze im Orion und Sirius im Großen Hund.
Das „Wintersechseck“ und das „Winterdreieck“ sind zwar auffällige Sternkonstellationen, aber keine eigenen Sternbilder. Wer die vergangenen Folgen von „Sonne, Mond und Sterne“ verfolgt hat, wird sich an andere Asterismen erinnern wie das „Sommerdreieck“ und das „Herbstviereck“. Die meist sehr auffälligen Stellungen der Sterne untereinander eignen sich sehr gut zum Erlernen der dazugehörigen Sternbilder.
Der Mond bedeckt den Regulus
Am Freitag, 08.12., verdeckt der abnehmende Halbmond den Hauptstern Regulus des Sternbilds Löwe. Leider beginnt dieses Ereignis schon vor dem Mondaufgang in der Eifel um 22:24 Uhr und kann bei uns leider nicht beobachtet werden. Das Ende dieser Sternenbedeckung um 23:09 Uhr am dunklen Mondrand kann allerdings man bei freier Sicht auf den Osthorizont verfolgen. Der helle Stern Regulus wird plötzlich am rechten, dunklen Mondrand erscheinen. Die Grafik oben zeigt den Anblick durch ein Teleskop zu diesem Zeitpunkt.Beobachtungstipp: Man kann das „Wiedererscheinen“ des Sternes Regulus mit bloßen Augen beobachten, aber ein kleines Fernglas ist empfehlenwert. Wenn sich der Stern am rechten Mondrand gezeigt hat, werden Sie merken, wie schnell sich der scheinbare Abstand Mond – Regulus vergrößert. Dies wird durch die Bewegung des Mondes durch den Umlauf um die Erde verursacht.
Die Geminiden – ein kosmisches Feuerwerk ohne Umweltverschmutzung
In der Nacht vom 13. auf den 14.12. gibt es ein besonderes himmlisches Feuerwerk ohne Lärm und Umweltverschmutzung. Der Meteorstrom „Geminiden“ kann immerhin bis zu 120 Sternschnuppen pro Stunde bieten. Insbesondere in den Morgenstunden sind die Chancen hoch diese immer wieder beeindruckenden Leuchterscheinungen zu sehen. Verursacht werden die Sternschnuppen nicht durch „fallende Sterne“, sondern durch Staub und Geröll einer Partikelwolke des Kleinplaneten Phaeton. Die Erde durchquert diese Teilchenwolke auf ihrem Umlauf um die Sonne und deshalb kommt es zu häufigen Zusammenstößen. Die meisten Teilchen sind zwar nur Staub oder so groß wie Sandkörner oder Kieselsteine. Wenn diese aber mit bis zu 71 km/s in die Erdatmosphäre eindringen, dann „verglühen“ sie und erzeugen diese geheimnisvollen „Sternschnuppen“ am dunklen Nachthimmel.
Der Mond „stört“ glücklicherweise nicht, er geht erst gegen 3:50 Uhr als schmale Sichel auf. Bei freier Sicht auf den Osthorizont lohnt es sich, auch den Aufgang des Mondes zu beobachten.
Der Mond bedeckt den Aldebaran
Zum Jahresabschluß bedeckt der Mond am frühen Morgen des 31.12. von 02:24 Uhr bis 03:07 Uhr wieder einen hellen Stern, dieses Mal ist es der Hauptstern Aldebaran im Sternbild Stier. Der Stern Aldebaran „verschwindet“ am dunklen Mondrand und wird nach ca. 45 Minuten am hellen Mondrand wiedererscheinen. Man kann dies zwar auch mit bloßen Augen erkennen, aber mit einem Fernglas kann man mehr Details erkennen und verpasst insbesondere das Wiedererscheinen am hellen Mondrand nicht. Weitere BeobachtungshinweiseWer sich über die Beobachtungsmöglichkeiten detaillierter informieren möchte, findet auf der Internetseite der Astronomie-Werkstatt „Sterne ohne Grenzen“ www.sterne-ohne-grenzen.de sowohl die öffentlichen Termine auch schon für das kommende Jahr 2018 und Hinweise auf astronomische Jahrbücher in gedruckter Form und Online-Himmelskalender im Internet.
Und deshalb bin ich nicht nur Astronom, sondern auch Berater für belastungsarme Beleuchtung und kann Ihnen Tipps zur Vermeidung der unerwünschten Nebenwirkungen des künstlichen Lichts in der Nacht geben. Falls Sie Fragen, Anregungen oder Anmerkungen zu meiner monatlichen EIFELON-Kolumne „Sonne, Mond und Sterne“ haben, freue ich mich über Ihre Kommentare.
Bis zum nächsten Mal,
Ihr Harald Bardenhagen
(, www.sterne-ohne-grenzen.de)
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