Eifel: Wo stehen Gastronomen und Hoteliers, wie sehen sie in die Zukunft, wie werden die Urlaubsangebote von den Tages- und Übernachtungsgästen angenommen? Die Tourismusbranche in der Eifel zeigt sich derzeit verhalten optimistisch, da das Sommergeschäft in den Ferien vielversprechend verlief. Doch wie wird es weiter gehen?
Die Corona-Krise hat die Tourismusbranche schwer getroffen. Seit etlichen Wochen haben Gastronomiebetriebe und Hotels ihre Türen wieder geöffnet und können Urlauber beherbergen. Wie kommen die Unternehmen mit den neuen Bedingungen klar und nehmen Gäste die Angebote in der Eifel an? Margareta Ritter, Geschäftsführerin der Monschau Touristik und Bürgermeisterin in Monschau, hatte zusammen mit Heinz-Peter Thiel, Aufsichtsratsvorsitzender der Eifel Tourismus GmbH, sowie Klaus Schäfer, Geschäftsführer der Eifel Tourismus GmbH, zu einer Pressekonferenz eingeladen, um über ein erstes Stimmungsbild zu berichten.
„Die Verluste des Frühjahrs sind nicht zu kompensieren, jetzt geht es um Stabilität“, betont Thiel, der zusammen mit Klaus Schäfer zurzeit in der Eifel unterwegs ist, um sich ein Stimmungsbild bei den Touristikern und Dienstleistern vor Ort zu verschaffen. Sie befinden sich mit den Betrieben und Touristinformationen im Austausch, nehmen die Nöte und Ängste auf, schauen, was gut läuft und helfen, wo Unterstützung gefragt ist. Es zeigt sich eine erste positive Bilanz der Sommerferien, in denen Restaurants, Cafés und Übernachtungsbetriebe gut besucht waren. Vor allem die Ferienwohnungen und Campingplätze sind stark nachgefragt worden. Gastronomen und Hoteliers zeigen sich verhalten optimistisch, trotz erschwerter Bedingungen für die Branche.
Neben dem Naturerlebnis ist den Menschen die Sicherheit wichtig: wie gut werden die Hygieneregeln umgesetzt? Von dem Sicherheitsdenken vieler Urlauber profitieren Regionen wie die Eifel. Viele Gäste kommen nicht nur aus Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sondern auch aus Berlin, Sachsen-Anhalt oder München. Auslandsreisen kommen für viele zurzeit nicht in Frage, daher werden alte Urlaubsregionen wieder neu entdeckt. Er hoffe, dass sich dieser Trend verstärke und als stärkender Impuls aus der Krise in die Zukunft wirkt, sieht Thiel zuversichtlich in die nächsten Jahre.
Eifel ist gut besucht
Auch nach Monschau zog es die Urlauber. „Der Tagestourismus hat in Monschau enorm zugenommen ebenso wie die Übernachtungen“, konnte Georg Kaulen, Aufsichtsratsvorsitzender der Monschau Touristik, berichten. „Im Monat Juli lagen wir sogar um 35% über dem Wert des vergangenen Jahres“, freut sich Margareta Ritter. Positiv für die Betriebe: Die Aufenthaltsdauer hat sich verlängert. Während vorher die Gäste nur ein, zwei Übernachtungen für einen Besuch einplanten, bleiben sie nun gerne für eine Woche oder sogar länger – das gilt für die gesamte Eifel.
Der Eifelsteig sei sehr gut gebucht worden und läge inzwischen knapp 10 % unter dem Vorjahresniveau. Die Pauschalen im August seien komplett ausgebucht und auch die Zahlen für September und Oktober seien schon sehr hoch, berichtet Klaus Schäfer. Der Camping- und Wohnmobiltourismus habe dabei deutlich zugenommen. Die Menschen möchten Urlaub in Naturregionen machen und da steht die Eifel weit oben auf der Beliebtheitsskala. „In den Monaten Juni und Juli hatten wir jeweils 1,5 Millionen Zugriffe auf unserer Webseite, das ist eine Steigerung von fast 100 % gegenüber dem Vorjahr“, freut sich der ET-Geschäftsführer über das große Interesse an der Eifel.
Für genüssliches Wandern und hochwertige Wanderwege ist die Eifel bekannt, doch immer mehr Menschen entdecken auch die vielfältigen Möglichkeiten, mit dem Rad die Region zu erkunden. Vor allem der Anteil an E-Bike-Fahrern ist gestiegen. Mit der kleinen elektrischen Hilfe sind die Steigungen in der Eifel kein Problem. Doch die Radwege werden nicht nur von den Touristen angenommen. Auch die Einheimischen nutzen die Wege gerne. „Da ist noch Potenzial da“, meint Thiel und sieht den Ausbau von Radwegen auch als Standortentwicklung. An neuen Angeboten werde zurzeit gearbeitet, berichtet Klaus Schäfer. Am Ende sollen es bis zu fünf Rad-Tangenten werden, die quer durch die Eifel führen und auf denen die Radler die verschiedenen Regionen erkunden können.
Wie wird der Winter?
Bei allem Optimismus, wie werden die Betriebe die kalte Jahreszeit überstehen, wenn die Außenterrassen nicht mehr genutzt werden können, aber auch keine großen Familien- oder Betriebsfeiern stattfinden können? „Wichtig ist, dass wir den Winter überleben“, betont Heinz-Peter Thiel. „Wir brauchen Angebote, die in warmen und geschlossenen Räumen unter Einhaltung aller Abstandsregeln funktionieren“. „Wir sind eine starke Naturerlebnisregion und haben auch mit Kälte viel Charme“, hebt Margareta Ritter hervor. Dies gelte es nun, nach vorne zu tragen. Von Winterwanderungen bis Wintergrillen reichen die Ideen der Betriebe. Wichtig sei es nun, die Perspektive für das nächste Jahr zu schaffen, betont Klaus Schäfer. Die Herausforderungen für die Zukunft sind groß, doch in der Eifel fühlen sich alle Beteiligten gut aufgestellt. „Unser Image ist positiv und in der Eifel können wir Zusammenhalt“, betont die Bürgermeisterin die Stärken der Eifel.
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