Roetgen: Mit Verve und viel Energie setzt sich der Roetgener Heimat- und Geschichtsverein (HeuGeVe) für die Erhaltung geschichtsträchtiger Denkmale ihres Ortes ein. Manchmal – wie beim Abriss des für Roetgen charakteristischen Schmiddem-Hauses – stoßen Einwände und Bedenken zwar auf taube Ohren innerhalb der Stadtverwaltung, aber viele HeuGeVe-Projekte haben Vorbildcharakter. Zu Beginn des Jahres kaufte der rührige Verein ein 3.000 Quadratmeter großes Grundstück des ehemaligen Westwalls. In Eigenregie und mit viel körperlichem Einsatz musste die dort befindliche „Höckerlinie“, die im Zweiten Weltkrieg als Panzersperre errichtet wurde, wieder freigelegt werden.
Das war ein hartes Stück Arbeit“,
sagt Vorstandsmitglied Rolf Wilden, denn das Terrain war völlig zugewuchert. Anhängerweise mussten Wacholderbüsche, wild aufgegangene Bäume, Springkraut, Kaukasischer Bärenklau und Müll entfernt werden, um den Blick auf die historische Höckerlinie wieder freizugeben.
„Ein Mahnmal für den Frieden“, erklärt er. Im kommenden Jahr soll es Mitte September – 75 Jahre nach der Offensive der Alliierten – eine Vortrags- und Veranstaltungsreihe des HeuGeVe geben.
Wie viel Arbeit in der Freilegung des historischen Geländes lag, zeigt die HeuGeVe-Fotoserie „Vorher – Nachher“…
Der Roetgener Verein kümmert sich aber nicht nur um die Mahnmale des Zweiten Weltkrieges. Besonderes Augenmerk liegt momentan auf einem „Heiligenhäuschen“. Ehedem gab es in Roetgen sieben solcher Stationen der stillen Einkehr. Vier dieser Bauten sind inzwischen abgerissen und verschwunden.
Zumindest auf alten Bildern lassen sich diese alten Bilderstöcke noch belegen“,
weiß Wilden. Die restlichen drei stehen inzwischen unter Denkmalschutz, doch der „Zahn der Zeit“ nagt auch an diesen historischen Spuren aus dem 17. Jahrhundert.
Deshalb will der Heimat- und Geschichtsverein versuchen, sich in Zukunft intensiver um diese „Kleindenkmäler“ zu kümmern, betont Wilden. Eine dringende Reparatur ist für den Bildstock auf der „Kirchbröck“ erforderlich. „Er ist nicht nur total verdreckt und voller Flechten, es gab auch mehrere unglückliche Reparaturversuche, die das Aussehen nicht gerade verbesserten. Teile der verwendeten Steine sind durch Wasser und Frosteinwirkung zum Teil mehrfach gebrochen. Das gilt vor allem für die Basisplatte unterhalb der Bildöffnung. Außerdem scheint die Stabilität des Bildstocks gefährdet, sodass man um die Verkehrssicherheit fürchten muss.“Der HeuGeVe habe deshalb bereits 2015 versucht, eine vernünftige Lösung für diese Probleme zu finden. Nach Rücksprache mit dem Eigentümer, der katholischen Kirchengemeinde Roetgen, wurden Verhandlungen mit der Denkmalschutzbehörde aufgenommen. Das hat jetzt zu einer Übereinkunft geführt: Das Denkmal kann nach Vorschlägen des Roetgener Steinmetzes Kauper gereinigt, repariert und standfest an gleicher Stelle wieder aufgebaut werden.
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