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Georg Kaiser und André Biakowski. [Foto: privat]

Gegen das Vergessen

Schleiden, Gemünd: „Wir wollen dem Erinnern in unserer Galerie einen dauerhaften Platz geben.“ Mit diesen Worten eröffnete Galerieleiterin Marita Rauchberger in der Gemünder Galerie Eifel Kunst den diesjährigen „Samstag gegen das Vergessen“, der anlässlich des Gedenkens an die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 erstmals im vergangenen Jahr unter Beteiligung zahlreicher Künstler und Autoren stattgefunden hatte.

Gekommen war auch dieses Mal ein Autor von besonderem Format: Im vergangenen Jahr wurde der Reutlinger André Biakowski (34) für sein Debütwerk „Obiad – Mehr als nur Mittagessen“ mit dem Buchpreis der Essener Buchmesse UNKNOWN ausgezeichnet. Erst im Dezember hatte er sein aktuelles Buch „Randnotizen“ in der Galerie vorgestellt.
Nun las Biakowski Gedichte zum Thema vor dem eindrücklichen Hintergrund der vor zwei Wochen angelaufenen Ausstellung „Hannah“. Die Auswahl der Gedichte war ungewöhnlich. Biakowski war bestrebt, die Opfer in gewisser Weise selbst für sich sprechen zu lassen. So trug er neben bekannten Autoren wie Bertolt Brecht oder Hermann Hesse vor allem Texte aus den nationalsozialistischen Ghettos und Konzentrationslagern vor, die sowohl von Überlebenden als auch von Ermordeten stammten und oft unter erschütternden Umständen die Zeiten überdauert haben. Eine Textauswahl, mit der zwangsläufig eine besondere Verantwortung verbunden war. Biakowski gelang es mit einfühlsamer und respektvoller Vortragsweise, diese schwierige Gratwanderung zu meistern. Begleitet wurde er dabei nicht weniger angemessen an der Gitarre von Georg Kaiser. „Du fängst uns mit deinen Melodien auf“, würdigte Galerieleiterin Rauchberger die Leistung des Irish-Folk-Musiker aus Kalterherberg.

Biakowski hat zu Galerie und Veranstaltungsreihe eine besondere Verbindung: Der Samstag gegen das Vergessen geht auf eine gemeinsame Idee mit Rauchberger zurück. Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit mit Blick auf Gegenwart und Zukunft ist dabei merklich beiden eine „Herzensangelegenheit“. [zül]

30.1.2015Land & LeuteSchleiden, Gemünd0 Kommentare bvl

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