Schleiden, Gemünd: Der Kurpark ist ein Dauerthema in Gemünd. Nun machte sich Dipl. Ing. Christian Theisen, ein „Gemünder Jong“, Gedanken, wie dieses 70.000 Quadratmeter große Areal revitalisiert werden könnte. Vor allem das Thema „Wasser“, so der Fachmann, sollte in Gemünd wieder einmal eine Aufwertung erfahren. Rund hundert Personen folgten seinen Ausführungen im kleinen Kursaal.
1929 wurde der Gemünder Kurpark rechts und links der Urft angelegt, 1969 erweitert. 2007 kam der inzwischen sehr gut besuchte Wohnmobilhafen hinzu. Seit 2009 kümmern sich unter anderem die ehrenamtlich agierenden „Rentner für Gemünd“ darum, dass der Park immer tiptop aussieht. Zudem, wie Touristikfachfrau Sophias Eckerle berichtete, wird vor allem in den Sommermonaten eine Wachfirma damit beauftragt, für Ordnung zu bestimmten Zeiten zu sorgen.
Marcel Wolter, Erster Beigeordneter und allgemeiner Vertreter des im Urlaub weilenden Schleidener Bürgermeisters Udo Meister, begrüßte die Anwesenden. Er führte aus:
Es handelt sich heute um eine öffentliche Sitzung der Arbeitsgemeinschaft Stadtentwicklung und der Arbeitsgemeinschaft Tourismus und Kultur, zu der eben auch Bürger und Vereine geladen wurden.“
Aufmerksam verfolgten die Anwesenden die Ideen von Christian Theisen. Der Landschaftsarchitekt machte zunächst eine Analyse des Ortes, legte dann ein Leitbild vor und zeigte mögliche Gestaltungselemente und Kosten auf.
Der Nationalpark prägte Gemünd in den vergangenen Jahren stark, das Rosenbad ist ein wertvoller Pluspunkt für den Ort. Ebenso wie die im Bau befindliche Jugendherberge, der Fitnessgarten und die öffentlichen Toiletten am Wohnmobilhafen. Defizite sieht der Fachmann in der Erreichbarkeit des Kurparks und der Verknüpfung der einzelnen Bestandteile. Zudem sollten alle Altersstufen sich in diesem Gelände wiederfinden, ebenso sollte es für die Fläche zunehmend eine einheitliche Handschrift geben.
Sechs verschiedene Arten von Sitzbänken zeigte Christian Theisen etwa im Bild. Seine Idee, um Gemünd einheitlicher zu gestalten:
Ein Gestaltungsleitfaden, der bestimmte Elemente wie das Pflaster, die Sitzbänke oder das Aussehen der Mülleimer festlegt, wäre sinnvoll.“
Diese Idee kam sehr gut an. Markus Herbrand (MdB, FDP) etwa gefiel der Gedanke ausgezeichnet, wie er mitteilte. Als Leitidee nahm sich Christian Theisen das Thema „Wasser“, denn „Gemünd“ kommt von „münden“. Die Olef fließt „Am Plan“ in die Urft, die Urft dann durch den Kurpark hindurch bis hin zum Urftsee. Sitzmöglichkeiten am Ufer, begehbare Tritte im Bach, Wasserspiele und ein Spielplatz, bei dem das Thema Wasser eine Rolle spielt, waren einige der Ideen.
Ebenso freigeschnittene Blickachsen auf die Urft wie eine blühende Wiese, in die Wege hinein gemäht werden können. Eine Disk-Golf-Anlage für die ganze Familie brachte Sophia Eckerle ins Spiel. Die Kosten einer derartigen Revitalisierung beziffert Theisen nach jetzigem Stand auf rund 295.000 Euro. Umsetzungsziel könnte Ende 2019 sein. Der Vortrag des Landschaftsarchitekten kam bei den Anwesenden ausgezeichnet an, nun bleibt abzuwarten, wie die Politik entscheidet, ob sie für die Pläne „Grünes Licht gibt“. An Fördermitteltöpfe wurde auch gedacht, sie müssen nun abgeklopft werden. [gkli]
Im Plan werden alle Generationen eingebunden. Die Elemente des Plans erscheinen jedem sinnvoll. Für Wunschvarianten wie etwa Bänke aus Holz oder Metall bleibt Raum, auch wenn es später eine Gestaltungssatzung geben soll. Die Kostenschätzung ist mit 295.000 Euro ebenfalls sympathisch. Ein klares „Ja“ gaben die Bürger für diesen Plan, der Ende 2019 umgesetzt sein könnte, winken die Politiker ihn durch.
Hoffentlich geht alles so glatt wie die Vorstellung des Projektes. Bei den verschiedenen Ideen und der Offenheit des Umgangs miteinander besteht auch die Hoffnung, dass kein „Kurpark 4.0 / 0-8-15“ entsteht mit Möbeln von der Stange, wie sie überall inzwischen zu finden sind, sondern ein Park mit individueller Handschrift, passend für alle Bürger und Generationen. [gkli]
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