Umland: Am Mittwoch, dem 4. Mai, will der EZB Rat auf seiner nächsten Sitzung in Frankfurt den 500-Euro-Schein sanft beerdigen. Angeblich geht es nur noch darum, wie – und in welchem Zeitraum die größte Banknote der Eurozone verabschiedet werden soll. Mario Draghi bemüht weiterhin die Argumente von Terrorbekämpfung und Geldwäsche. Andere sehen den wirklichen Grund für die Abschaffung des 500-Euro-Scheins in der Möglichkeit, mit Negativzinsen auf die Guthaben der Bürger zuzugreifen. Sollte es zu Negativzinsen kommen, wäre zu erwarten, dass große Teile der Bevölkerung ihr Geld von den Konten abheben und unter dem Kopfkissen bunkern. Dazu eignen sich die großen Scheine nun einmal besser. Damit wäre der Effekt, mit Negativzinsen die Menschen zum Geldausgeben – sprich zu mehr Konsum – zu zwingen, verpufft. Auch auf dem deutschen Sparkassentag in dieser Woche bemerkte der Präsident des Sparkassenverbandes, Georg Fahrenschon, er könne nicht garantieren, dass in Zukunft die Sparer von Negativzinsen verschont würden.
Durch eine Bargeldabschaffung wäre auch die finanzielle Anonymität und Unabhängigkeit der Bürger gefährdet. Jede finanzielle Transaktion – ausschließlich über das Konto abgewickelt – wird in einer bargeldlosen Gesellschaft anhand der über die Bank bezahlten Artikel – bis zum Brötchen vom Bäcker – für alle „Berechtigten“ nachvollziehbar. Das Ergebnis wäre der gläserne Bürger in einem übermächtigen Staat.
- 18.04.2019: Das Ende des großen Euro-Scheins
- 21.04.2017: EU startet neuen Angriff zu Bargeld-Obergrenzen
- 12.02.2016: Der Anfang vom Ende des Bargelds?
- 14.08.2015: ZwEifler: Die Begehrlichkeiten des Finanzministers
Bisher 0 Kommentare
Kommentar schreiben
Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Beitrag. Schreiben Sie den Ersten.
Einen neuen Kommentar schreiben
Um einen neuen Komentar zu schreiben, melden Sie sich bitte mit ihrem Benutzernamen und Passwort an. Wenn Sie noch keinen EIFELON-Account haben, können Sie sich kostenlos und unverbindlich registrieren.