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Wann reicht es? Nur allein über die EEG-Abgabe zahlen Stromkunden mehr als 32 Milliarden Euro jährlich für die Energiewende.

Verstärkte Windstromproduktion belastet weiter Geldbeutel der Stromkunden

Eifel: Die Kunst der PR ist es, Positives an einem Produkt ins Rampenlicht zu stellen und das Negative lieber im Dunkeln zu belassen. Der Journalismus kann natürlich ebenfalls positiv berichten, sollte den Bürger aber auch über die Schattenseiten eines Sachverhaltes informieren, wenn es diese denn gibt. Nur so kann sich der Einzelne selbständig eine eigene Meinung bilden und etwa mündig an der Wahlurne sein Kreuzchen setzen. Wenn nun in einem Teil der deutschen Presse nur Berichte erscheinen, die dem Leser suggerieren, wie wunderbar unsere Energiewende funktioniert, übernehmen in einem demokratischen Staat mit im Grundgesetz verankerter Pressefreiheit andere Medien wie etwa EIFELON zum Ausgleich den Gegenpart und berichten über ihre Mängel. Die Orkane Sabine (9./10.2.), Victoria (16./17.2.) und das Sturmtief Yulia (23.2.) bieten dazu Steilvorlagen: Yulia blase den Windstrom zum Rekord, berichtete etwa der Spiegel. So viel Windstrom wie am vergangenen Wochenende war noch nie im deutschen Stromnetz. 46,2 Gigawatt in der Spitze waren es. Wow! Mehr als 55 Prozent habe der Anteil der Windenergie an der Stromerzeugung betragen.

Seht her, Kritiker, die Energiewende klappt super. Wir sind auf dem richtigen Weg. Wirklich? Wie sieht es auf der Schattenseite aus, die in dem PR-, hoppla, Pressetext keine Erwähnung findet? Da sind insbesondere die Stromkosten in Form von erzielten Negativpreisen an der Börse und die staatlich planwirtschaftlich garantierte EEG-Zulage für die Windradbetreiber zu nennen. Sie hebeln den freien Wettbewerb unter den Stromerzeugern unabhängig vom tatsächlichen aktuellen Stromwert aus. Beides zahlt der Stromkunde.

Die folgende Grafik von Rolf Schuster zeigt die Entwicklung des Börsenwertes für Strom (EEX-Wert hellrote Fläche oben) im Vergleich zum Verbrauch (Load, dunkelbraune Linie), dem ins Netz eingespeisten Strom aus Wind- und Solaranlagen (blau) und der Residuallast (hellbraune Fläche). Damit ist die im Stromnetz nachgefragte elektrische Leistung (Last) abzüglich des Anteils fluktuierender Einspeisung von Strom aus Wind- und Solaranlagen gemeint. Gleichzeitig sind die exportierte (rote Fläche unten) und die importierten Strommenge (grüne Fläche) für den stürmischen Monat Februar sichtbar.

Zu erkennen ist, dass die negativen Strompreise vor allem an den Wochenenden erzielt wurden, wenn ein hohes Windstromangebot durch die orkanartigen Winde, gleichzeitig aber eine niedrige Stromnachfrage bei den Verbrauchern herrschte. Der Strom wurde aber produziert und musste – zeitgleich – noch in derselben Sekunde abgenommen werden. Den Preis haben zunächst die Netzbetreiber bezahlt und die Kosten dann auf die Stromkunden umgerechnet. Auch unter der Woche erzeugten die Windräder an windreichen Tagen (und Solaranlagen bei viel Sonnenschein) zuviel Energie, die dann ebenfalls ans Ausland meist mit Verlust abgeführt wurde. Positiv wird das als „Energie an das Ausland verkauft“ beschrieben, als warte dieses jederzeit auf unseren Strom. In Wirklichkeit riegeln manche Länder nach ihrem Bedarf den Stromimport bereits ab, um die Stabilität ihres Netzes nicht durch den schwankenden deutschen Windstrom zu gefährden, da sie selbst genug Strom für ihr Land produzieren.

Schaut man sich nur die Tageswerte für den eingespeisten Strom, die vom Strommarkt entkoppelte EEG-Vergütung für die Windrad- und Solarbetreiber und den an dem Tag tatsächlichen für den eingespeisten Strom an der Börse erzielten Wert nur für die Tage an, an denen der Strom zu einigen Tagesstunden negative Werte erzielte, fällt auf, dass eine planwirtschaftliche Subvention nie in ein kapitalistisches System passt, ohne einen riesigen volkswirtschaftlichen Schaden anzurichten: Letztendlich müssen die Stromkunden den an der Börse erzielten Strompreis bezahlen, auch wenn er negativ ist (also beispielsweise 8,36 Millionen Euro am 16.2., als Victoria wütete und die Sonne schien), und obendrein noch die festgelegte Vergütung für den Strom aus erneuerbarer Energie, die in keinem Verhältnis zum tatsächlichen Wert steht (94,7 Millionen Euro am 16.2.). Nur im Februar und nur an den Tagen mit Negativstrompreisen hat die „Erfolgsstory“ der Energiewende einen volkswirtschaftlichen Schaden von 347 Millionen Euro angerichtet.

Diese Negativstunden im Februar sind bis dato Spitzenwerte, allerdings keine Ausnahme, wie die folgende Tabelle zeigt:

Seit 2010 sind 1.024 Stunden mit negativem Strompreis angefallen. Das macht 42 Tage, mehr als ein Monat aus! Wenn sich an dem System nichts ändert, werden die von uns Verbrauchern unnötig bezahlten Negativstunden mit weiteren und stärkeren Windanlagen von Jahr zu Jahr zunehmen.

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28.2.2020WirtschaftEifel1 Kommentar js

Bisher 1 Kommentar
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  • Meines Wissens ist doch der Börsenpreis in Leipzig nur interessant für die Stromhändler. Als Verbraucher hätte ich doch nur etwas zu dem Zeitpunkt etwas zu tun, wenn mein Stromvertrag ausläuft und ich einen neuen abschließe.
    Die Höhe EEG hat aber m.E. mit dem Börsenpreis nichts zu tun, sondern mit der Gesamtjahresproduktion von erneuerbaren Energien. Im Jahresverlauf habe ich mal hohe Produktion und mal niedrige. Im übrigen müßte man ja noch berücksichtigen, daß Ende des Jahres eine ganze Menge Altlieferverträge auslaufen und somit das EEG sinken müßte. Für mich wäre mal interessant, wenn der Verfasser des obigen Artikels mal etwas schreiben würde darüber wie sich der Strompreis für den Endverbraucher zusammensetzt und welche Kosten in welche Abgaben reinfallen
    Dann hätte man auch mal eine Grundlage, auf der man einen solchen Artikel bewerten kann. So kann ich das nur glauben oder nicht glauben.

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