Zülpich: An verschiedenen Tagen sind die Schüler des Kunstkurses der Jahrgangsstufe zwölf am Frankengymnasium mit ihrer Kunstlehrerin im vergangenen Herbst mit Kameras ausgerüstet durch die Innenstadt gezogen. Zülpich als urbane Stadt aus einem ganz persönlichen Blickwinkel darzustellen, hatten die Schüler als Aufgabe bekommen. Und mit den Fotos gestalteten sie dann ihre Collagen. Eine Auswahl der Ergebnisse kann jetzt in einer Ausstellung im Foyer des Rathauses bestaunt werden. „Ich muss sagen, ich bin ganz begeistert, Zülpich in einem neuen Blickwinkel zu sehen“, sagte Bürgermeister Albert Bergmann während der Eröffnung. Unter dem Titel „Zülpichs Wirklichkeit“ haben die jungen Leute ihre persönlichen Vorstellungen von einem idealisierten Zülpich erarbeitet.
Die Schüler fotografierten dabei gleichermaßen die attraktiven Seiten Zülpichs wie auch die Stellen, die die jungen Fotografen für verbesserungswürdig hielten. Entstanden sind dabei interessante Werke, die dem Betrachter ganz neue Perspektiven auf die Römerstadt eröffnen. Bei Fotografien meine man, dass sie die Wirklichkeit abbilden würden, doch dies sei eine Illusion, erklärte Kunstlehrerin Ingrid Warrach. Ballungen, Streuungen oder Wiederholungen sind nur einige der Stilmittel, die die Schüler in ihren Collagen verwendeten. Die Schüler bearbeiteten die Fotos, kombinierten Ausschnitte mit ganz verschiedenen Perspektiven und schufen dadurch eine ganz eigene Sicht auf ihre Stadt. Gebäude werden zu einer dicht geschlossenen Einheit zusammengefügt, um damit den Stadtcharakter zu betonen. Auf einer anderen Collage werden Häuser mit viel Grün kombiniert. „Der kreative Umgang mit unserer kleinen Stadt Zülpich erbrachte verblüffende Ansichten, da sich Zülpich in den Werken beispielsweise von einer antiken Metropole bis zu einer modernen Großstadt veränderte. Die Arbeiten zeigen tatsächlich futuristische Visionen“, sagte Ingrid Warrach.
Schülerin Lissi Klein verwies auf die unterschiedlichen Blickwinkel, manchmal steht das Städtische manchmal mehr die Natur im Mittelpunkt. Erst bei genauerem Betrachten würden verschiedene Perspektiven deutlich, zum Beispiel der Kirchturm mal größer ,mal kleiner, meinte die Schülerin. Viele versteckte Hinweise – eine Kuh oder eine Katze – würden sich in den Bildern finden, ergänzte Marc Biller. Die Schüler entdeckten das erste Mal ihre Heimatstadt mit dem Fotoapparat. Es sei eine große Herausforderung gewesen, meinte Lissi Klein. Sie waren schließlich an unterschiedlichen Tagen in der Stadt unterwegs mit ganz verschiedenen Lichtverhältnissen. Da mussten sie sich auch mit der Technik auseinandersetzen. Als Grundlage dienten den Schülern die Techniken des zeitgenössischen Fotografiekünstlers Andreas Gursky, der seine Bilder aus zahlreichen Einzelfotografien mit digitaler Bearbeitung komponiert. „Das Zülpich, das wir darstellen, erscheint konstruiert und nicht real. Somit konnten wir auch die weniger attraktiven Seiten der Stadt retuschieren und in neuem Glanz scheinen lassen“, schrieben die Schüler Vivien Marzen, Julian Blatzheim, Kathi Hütter, Johanna Schneider und Leonie Beneke zu ihren Werken.
Entstanden sind spannende Collagen, auf denen viel zu entdecken ist. „So habe ich Zülpich noch nie gesehen. Die Verbindung von urbaner Lebenswiese und ländlichem Flair ist in den Collagen ein wirklich interessanter Aspekt. Wir hoffen, dass viele Bürgerinnen und Bürger die Chance nutzen, diese Ausstellung zu besuchen“, meinte Beigeordneter Ulf Hürtgen. Noch bis zum 6. Februar sind die Werke im Foyer des Rathauses zu sehen.
Bisher 0 Kommentare
Kommentar schreiben
Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Beitrag. Schreiben Sie den Ersten.
Einen neuen Kommentar schreiben
Um einen neuen Komentar zu schreiben, melden Sie sich bitte mit ihrem Benutzernamen und Passwort an. Wenn Sie noch keinen EIFELON-Account haben, können Sie sich kostenlos und unverbindlich registrieren.