Zülpich, Oberelvenich: „Ma mi ma mu ma“ klingt es durch den Raum. Nein, hier brabbeln keine Babies vor sich hin, es sind Erwachsene, die konzentriert den Anweisungen ihres Chorleiters Jochen Petermann folgen. Es ist Mittwochabend, knapp zwei Wochen vor dem Konzert und wie immer beginnt die Probe mit dem Einsingen.
Locker, frei und ausdrucksstark sollen die Töne klingen, das Einsingen hilft dabei und so stimmen sich die Chorsänger mit „ma mi ma mu ma“ auf den Abend ein. Seit 20 Jahren besteht der Gospelchor „Effata“ bereits und dieses Jubiläum möchten die Mitglieder mit einem Konzert feiern. Dafür wird zur Zeit kräftig geprobt. „Möglichst auswendig singen“, „Hier leiser“, „Jetzt wieder Gas geben, Männer“ – kleine Korrekturen des Chorleiters sind beim Durchlauf der Stücke für das Konzert noch nötig, damit beim großen Auftritt alles richtig funktioniert. Pianist Tobias Hebbelmann kommt hinzu und Jochen Petermann kann sich ganz auf das Dirigieren konzentrieren. Auch beim Konzert wird der junge Pianist dabei sein und den Chor begleiten. „Effata“ kommt übrigens aus dem Griechischen und heißt soviel wie „öffne dich“.
Mit einer kleinen Gruppe haben sie vor 20 Jahren begonnen, inzwischen singen rund 30 Sängerinnen und Sänger zwischen 30 und 80 Jahren im Chor. Es sind auch noch einige Gründungsmitglieder dabei, die vor zwei Jahrzehnten auch mal etwas modernere Lieder im Kirchenchor singen wollten. Nicht jeder unterstützte dieses Ansinnen der Jugend, also wurde im Herbst 1997 ein neues Ensemble mit Chorleiter Hans-Gerd Knutzen gegründet. Im selben Jahr beteiligte sich der kleine Chor an der Christmette und am 1. Weihnachtstag an der Gestaltung des Gottesdienstes – für manchen Besucher waren diese Klänge vor 20 Jahren noch etwas gewöhnungsbedürftig. Doch heute gehört „Effata“ ganz selbstverständlich zum Chorleben des katholischen Seelsorgebereichs Zülpich. Gospels, aber auch moderne Kirchenlieder und Popsongs zählen zum Repertoire. Seit 2009 ist Jochen Petermann – hauptberuflich Lehrer am Frankengymnasium – Chorleiter von „Effata“. Er ist der siebte Musiker, der mit den Hobbysängern arbeitet und immer wieder neue Stücke einstudiert.
Freundschaftlich ist die Stimmung im Pfarrheim in Oberelvenich, wo jeden Mittwoch geprobt wird. Man kennt sich schließlich schon lange. „Es macht einfach Spaß, hier zu singen“, bringt es Jessica Kopietz auf den Punkt. Viel singt der Chor in den Gottesdiensten der Kirchen im Seelsorgebereich. Sie singen aber auch bei Taufen oder Hochzeiten und inzwischen auch in der Evangelischen Kirche in Zülpich. Auftritte bei der Landesgartenschau 2014 oder mit den Paveiern bei deren Konzert „Kölsche Weihnacht“ zählen zu den Höhenpunkten des Chores. Ebenso wie die Aufführungen zum 10- und 15-jährigen Bestehen.
Zum 20. Jubiläum folgt nun das dritte eigene Konzert. Von langsam bis fetzig reicht das Programm und oft sind solistische Einlagen von Chormitgliedern zu hören. Die letzten Proben werden die Sängerinnen und Sänger von „Effata“ noch nutzen, um an den Stücken zu feilen. Und wer mittwochs am Pfarrheim in Oberelvenich vorbei geht, kann schon etwas hören. Mal leise, dann wieder laut und kräftig klingt der Chor durch die geöffneten Fenster hindurch und so manches Stück hinterlässt selbst in dem kleinen Probenraum schon ein wenig Gänsehaut.
Der Chor freut sich auch immer über neue Mitsänger und -sängerinnen. Geprobt wird mittwochs um 20.15 in Oberelvenich. Unter www.effata-gospelchor.de gibt es die Kontaktdaten und weitere Informationen.
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