Nettersheim, Marmagen: „Ich bin sehr froh, dass ich heute meine zweite Impfung bekomme“, sagte eine freudestrahlende Maria Kroner aus Bad Münstereifel-Kirspenich. „Das ist wie Weihnachten und Geburtstag an einem Tag“, ergänzte ihr Ehemann Dr. Bernd Kroner. Solche Reaktionen sind im Impfzentrum Marmagen an der Tagesordnung, das Besondere diesmal war ein kleines Jubiläum: Maria Kroner erhielt die 100.000ste Impfung im Impfzentrum! Deshalb gab es als kleine Aufmerksamkeit noch einen Blumenstrauß, den Dr. Zumbé überreichte, der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung im Kreis Euskirchen.
Wie Dr. Zumbé stellte auch Udo Crespin, der Leiter des Impfzentrums, die Teamleistung der Einrichtung heraus. „Die Stärke des Impfzentrums liegt im Gemeinschaftsgedanken. Nur als Team haben wir die Herausforderung meistern können.“
Nachdem das Impfzentrum im November/Dezember in nur drei Wochen startklar gemacht worden war, wurden dort die ersten Impfungen über die Mobilen Teams ab dem 27. Dezember 2020 koordiniert. Im Impfzentrum selber sind die ersten „Impflinge“ ab dem 8. Februar 2021 geimpft worden. „Am ersten Tag waren es 116 Impflinge“, blickt Crespin zurück. Verglichen mit dem, was in den kommenden Wochen und Monaten folgen sollte, war das ein ausgesprochen beschaulicher Auftakt.
„In der Spitze haben wir bis zu 1.400 Menschen pro Tag geimpft, im Schnitt waren es um die 1.000.“
Aktuell sind es aber „nur“ 600 bis 700, denn das Impfzentrum erhält – wie alle Impfzentren in NRW – deutlich weniger Impfstoff. „Wir könnten deutlich mehr Menschen impfen“, so Crespin. „Wir alle hier haben eine große Sehnsucht – wir brauchen mehr Stoff, mehr Impfstoff.“
Dennoch: Das Leistungsspektrum des Impfzentrums ist aller Ehren wert. Bis Mitte Juni sind im Impfzentrum 80.000 Impfdosen verabreicht worden, weitere 20.000 sind über die „Flying Doctors“, also die mobilen Teams, in Seniorenheimen oder anderen Einrichtungen gespritzt worden. Macht also 100.000 Impfdosen! Dafür steht dem Impfzentrum ein „Pool“ von insgesamt 420 haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden zur Verfügung.
Impfzahlen für den Kreis Euskirchen (inklusive Hausärzte): Eine Erstimpfung haben erhalten: 98.538 Menschen (= 50,71 %), die Erst- und Zweitimpfung haben erhalten: 58.985 Menschen (= 30,35 %). Die Gesamtzahl der Impfungen im Kreis Euskirchen beträgt damit 157.523 (Stand: 17. Juni 2021).
Digitaler Impfpass kommt
Der digitale Impfpass steht in den Startlöchern. Das Impfzentrum in Marmagen ist technisch bereits ausgestattet und wartet derzeit auf die Freigabe des Landes, die in Kürze erfolgen soll. Ab dem Zeitpunkt werden alle Impflinge bei ihrer zweiten Impfung direkt ihren QR-Code erhalten. Dieser kann dann mit dem Handy in der Cov-Pass-App oder der Corona-Warn-App eingelesen und gespeichert werden. Alle bereits im Impfzentrum geimpften Bürger werden von der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein automatisch angeschrieben und erhalten postalisch ihren QR-Code bis Ende Juni.
Zusätzlich wird es eine Möglichkeit geben, sich in der Apotheke einen QR-Code erstellen zu lassen. Welche Apotheke im Kreis Euskirchen diesen Service anbietet, lässt sich über die Webseite www.mein-apothekenmanager.de herausfinden. Eine Liste der bereits angeschlossenen Apotheken steht auf dem Corona-Portal des Kreises Euskirchen: https://corona.kreis-euskirchen.de
Auch die Hausärzte sollen den digitalen Nachweis künftig ausstellen können. Die Anbindung der niedergelassenen Ärzte ist aktuell noch nicht erfolgt, ist aber sukzessive bis Mitte Juli geplant. Sind die Impfungen in Arztpraxen erfolgt, ist der QR-Code grundsätzlich über die Praxis oder die Apotheken beziehbar. Das betrifft auch Bürger, die durch mobile Teams geimpft wurden (bspw. Beschäftigte in einer Pflegeeinrichtung) oder die in Krankenhäusern geimpft wurden.
Der herkömmliche Impfpass aus Papier behält übrigens weiterhin seine Gültigkeit. Mit dem digitalen Nachweis wird es nur in Zukunft einfacher, sich bei Bedarf beispielsweise in Restaurants, Geschäften oder Veranstaltungen einzuchecken und das lästige Mitführen des Impfpasses entfällt. Auch für Reisen ins Ausland kann der digitale Impfausweis bedeutsam sein.
Für den womöglich seltenen Fall, dass Personen, die bereits im Impfzentrum geimpft worden sind, bis zum Beginn der Sommerferien aber keine Post mit dem QR-Code erhalten, ist davon auszugehen, dass die notwendigen Daten für den Versand im Impfzentrum nicht vorlagen. Diese Personen können ihren QR-Code dann selbstverständlich auch durch eine Apotheke oder Arztpraxis ausstellen lassen.
Um den QR-Code ausstellen lassen zu können, müssen der ausstellenden Institution folgende Angaben nachgewiesen werden (unter anderem durch Vorlage des gelben Impfpasses oder einer Impfbescheinigung):
• Name
• Vorname
• Geburtsdatum
• Impfstoff
• Datum Erst- und Zweitimpfungen (bei Impfung mit Johnson & Johnson nur einmalige Impfung)
• Chargennummer des Impfstoffs
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