Bad Münstereifel: Sie sind witzig, spritzig, voller Energie und wo sie auftauchen nehmen sie das Publikum sofort gefangen: das Vocalensemble Dacapella. Im Rhein-Erft-Kreis sind die Vokal-Artisten schon länger bekannt, nun kamen sie in die Kurstadt ins theater 1 und konnten auch hier die Zuschauer bereits mit den ersten Tönen begeistern. Fast wären die Münstereifeler um ein abwechslungsreiches und äußerst amüsantes Konzert gekommen, denn das achtköpfige Ensemble musste auf ihren tiefen Bass verzichten. Doch die Musiker entschieden sich, trotzdem zu singen und passten ihr Programm an. Als kleine Entschädigung erhielten die Besucher vom Ensemble eine ihrer CD‘s geschenkt – eine schöne Geste, doch das Publikum kam auch so auf seine Kosten.
Mit dem „Candy Man“ begannen sie den furiosen Abend. Ganz ohne Instrumente, ganz auf ihre Stimmen angewiesen, unterhielten Uschi Steven, Jennie Schaaf, Ulrike Trost, Renate Spindler, Walter Schaaf, Thomas Kümpel und Bodo Gellrich mit spritzigen Arrangements. Optisch boten sie ebenfalls große Unterhaltung, denn ihre Songs unterstrichen sie mit kleinen Choreographien. Kein Wunder, dass sie den 1. Platz bei der „Wise-Guys-Afterglow-Challenge“ und gleich zweimal den 1. Platz beim „A-cappella-Contest NRW“ (2007 und 2010) gewinnen konnten.
Musikalisch ausgefeilt, humoristisch und energiegeladen sangen sie sich durch ihr Programm, bei dem jeder Sänger auch solistisch hervortrat. Wer braucht schon Gitarre und Schlagzeug auf der Bühne, wenn das Ensemble über ausreichend singende Percussionisten verfügt. Eingängige und exakte Beats bildeten einen erdigen Sound, auf dem sich der Rest des Ensembles gesanglich austoben konnte. Ausgewogen und raffiniert waren die Arrangement der Truppe, mit denen sie ihr Publikum begeisterten.
Thomas Kümpel, Bariton und einer der „Mundschlagzeuger“ bei Dacapella, führte unterhaltsam durch den Abend. Viele bekannte Songs waren zu hören, die das Ensemble auf seine ganz eigene Art großartig interpretierte. Von „A night like this“, „Last Unicorn“, „Son of a peacher man“, „Breakfast in America“ bis hin zu „Minnie the Moocher“ – das Ensemble fühlte sich in jeden Song hinein. Ausgefeilt und ausgewogen waren die Stücke intoniert und die sieben Sänger bewiesen auch ihr humoristisches Talent: Peter Maffay kam mit seinem „Und es war Sommer“ auf die Bühne, im „Kuh-Ragout“ nahm Dacapella den Rinderwahn-Skandal kräftig auf die Schippe und der „Saunaboy“ bezirzte seine Sangeskolleginnen auf der Bühne. Nach dem gelungenen Konzert war es kein Wunder, dass das Publikum die Sänger nicht ohne Zugabe von der Bühne ließ. Mit einem Medley der Les Humphries Singers und der „Polizeistund“ verabschiedete sich Dacapella und hinterließ beim Publikum den großen Wunsch: „Hoffentlich kommen sie mal wieder nach Münstereifel.“
Das theater 1 verabschiedete sich mit dem Konzert von Dacapella in die Sommerpause, doch man darf gespannt auf das neue Programm ab Oktober sein.
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