Euskirchen: Mit Musik, Gesang, Tanz, Talks und vermutlich vielen persönlichen Glücksmomenten endete die Inklusions-Kunstausstellung „PULS – Stadt, da pocht ein Herz“ am Sonntag keine 250 Meter von ihrem Austragungsort im Euskirchener Stadtmuseum entfernt, nämlich im „Casino“ an der Kaplan-Kellermann-Straße. Viele Besucher waren gekommen, um die stimmungsvolle Abschlussgala zu feiern. Daran wirkten unter anderem die Palm Beach Girls, der „Beatles“-Interpret Peter Bernards, Eifeltroubadour Günter Hochgürtel und die Musik- und Tanzformationen „Troublemakers“ und „Let’s Dance“ des Heilpädagogischen Zentrums „Haus Lebenshilfe“ in Bürvenich mit. Durchs Programm führten Lebenshilfe-Geschäftsführer Rolf K. Emmerich und der Journalist und Diakon Manfred Lang.
Das Moderatorengespann verwickelte bei der Veranstaltung, die unter dem Titel „Kunst als Sprache der Inklusion“ stand, Zeitzeugen in kurzweilige Gespräche, die im über 45jährigen Leben der „Lebenshilfe“ und beim Inklusions-Kunstprojekt „PULS“ des deutsch-chinesischen Bild- und Filmkünstlers Rolf A. Kluenter bedeutende Rollen gespielt hatten. Der aus Bürvenich stammende Künstler hat seit Jahren mehrere Filmprojekte mit behinderten und nichtbehinderten Akteuren gedreht, zugelassen, komponiert und arrangiert, die bereits mit Preisen in Berlin und New York ausgezeichnet wurden und deren jüngstes Ergebnis seit Oktober im Stadtmuseum Euskirchen zu sehen war. Die Gala zugunsten der Aktion „Mission Wir: Glücksmomente erleben“ bildete sozusagen das I-Tüpfelchen, aber keineswegs den Schlusspunkt von „PULS – Stadt, da pocht ein Herz“, in dessen Mittelpunkt der Euskirchener Bahnhof als Synonym für Heimat und Welt, Ankommen, Abreisen und Dableiben stand. Denn die auf mehreren Monitoren und vielen Bildwänden gezeigten Ergebnisse einer zwei Jahren lang aufgenommenen, geschnittenen und wieder zu eindrucksvoll kombinierten Film-Foto-Kompositionen zusammengesetzten Arrangements sollen auch in den kommenden Monaten und Jahren immer wieder ausschnittweise gezeigt werden, unter anderem beim Euskirchener Stadtjubiläum.
Rolf K. Emmerich, der Geschäftsführer und Nachfolger des HPZ-Gründers, seines Vaters Willy Emmerich, begrüßte im „Casino“ ebenso gehandicapte Schützlinge, Akteure des Films wie Zaungäste und prominente Zeitgenossen, die in mehrfacher Hinsicht eine Rolle spiel(t)en. Zuvorderst den unter anderem in Shanghai und Katmandu unterrichtenden Kunstprofessor Rolf A. Kluenter, der noch vom Jetlag gezeichnet soeben aus Asien in der Eifeler Heimat eingetroffen war.
Auch Akteure der Lokalprominenz, unter anderem Landrat Günter Rosenke, Bürgermeister Dr. Uwe Friedl, Schauspieler Andreas Albrecht, Chansonier Günter Hochgürtel, EuGeBau-Geschäftsführer Oliver Knuth und Mundart-Rezitator Manni Lang, hatten vor der Kamera agiert. „Erst wollte ich inszenieren und denen erklären, wie schauspielern geht, aber dann haben die mir gezeigt, was sie denken, fühlen und draufhaben“, so Kluenter. „Am Set herrschte eine unglaublich dichte Atmosphäre, gerade auch im Kontakt mit den absolut authentischen Akteuren“, so der Bonner Fotograf Stefan Eickschen, der immer dabei war und die Dreharbeiten im Auftrag der Kuratorin und Stadtmuseumsleiterin Dr. Heike Lützenkirchen aufnahm und zu einem Katalog zusammenstellte, der noch in wenigen Restexemplaren beim Stadtmuseum und im HPZ „Lebenshilfe“ erhältlich ist.
Rolf K. Emmerich schloss die Veranstaltung mit der Feststellung, dass es mit Unterstützung von Einnahmen der „Mission Wir“ nicht nur „Glücksmomente“ bei den Ferien- und Freizeitaktivitäten behinderter Lebenshilfe-Schützlinge geben werde: „Ich denke, Sie hatten hier und heute Glücksmomente, von denen Sie noch in den nächsten Tagen und Monaten zehren!“ [pp]
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