Euskirchen, Kuchenheim: Beim 57. Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ konnte der musikalische Nachwuchs aus dem Kreis Euskirchen erneut punkten. Mit vier ersten Preisen, drei zweiten und einem dritten Platz in der entsprechenden Altersgruppe wurde erneut ein Top-Ergebnis erzielt. Am Mittwochabend konnten sich die Besucher im Museumsgästehaus Mottenburg in Kuchenheim einen kleinen Eindruck von den Fähigkeiten und der Bandbreite der jungen Musikerinnen und Musiker verschaffen. Christian Wolf, Leiter der Euskirchener Musikschule, freute sich über die guten Ergebnisse und bedankte sich bei allen Teilnehmern, dass sie die Herausforderungen des Wettbewerbs trotz großer Anforderungen in der Schule angenommen hatten sowie bei den Musiklehrern, Eltern und vor allem den Sponsoren Kreissparkasse Euskirchen (KSK) und Kreis Euskirchen.
Mit 24 von 25 möglichen Punkten und einem ersten Preis in der Kategorie Harfe wurde die erst neunjährige Hanna Lara Kessler ausgezeichnet. Einen ersten Preis mit 23 Punkten und die Teilnahme am Landeswettbewerb sicherte sich das Violinduo Linda Peintinger und Luisa Dippold. Erste Preise mit 22 Punkten schafften das Violinduo Julia Peintinger und Klara Engels sowie das Blockflötentrio Frieda Marie Leisse, Marla Erken und Sarah Schineller. Zweite Preise gingen an Ole Mattis Engels (Klavier/20 Punkte), Paula Coenen (Klavier/20 Punkte) und Jeremias Tetzlaff (Harfe/19 Punkte). Lissy Heuwagen (Klavier/16 Punkte) erhielt einen 3. Preis. Die Gewinner bekamen ihre Urkunden aus den Händen von Landrat Günter Rosenke überreicht. Darüber hinaus erhielten Hanna Lara Kessler, Linda Peintinger und Luisa Dippold den Förderpreis der Kreissparkasse Euskirchen (KSK), der ihnen von der Direktorin des KSK-Vorstandsstabs, Rita Witt, verliehen wurde.
Günter Rosenke, der nach einem Vierteljahrhundert als Landrat ähnlich wie Popstar Elton John zurzeit auf Abschiedstournee ist, wollte an diesem Abend unbedingt noch einmal selbst bei der Preisverleihung dabei sein, um den jungen Nachwuchsmusikern nicht nur zu gratulieren, sondern sie auch zu motivieren, die Musik niemals an den Nagel zu hängen. Denn Leistungssport könne man nur eine gewisse Zeit im Leben betreiben, die Musik aber bleibe einem bis ins hohe Alter. Der Landrat berichtete, dass er selbst vor über 60 Jahren als Kind mit Blockflöte angefangen und es später am Klavier versucht habe. Doch aufgrund eines zu strengen Lehrers habe er die Ausbildung wieder aufgegeben. Die Liebe zur Musik sei jedoch geblieben, und als die Beatles die Weltbühne eroberten, habe er sich das Gitarrenspiel beigebracht. Bis heute gibt der Landrat mit seiner Band regelmäßig Benefizkonzerte.
Gänsehautmomente
Die erst neunjährige Hanna Lara Kessler bescherte dem Publikum gleich zu Beginn die ersten Gänsehautmomente. Mit „Big Snow in Salzburg“ von David Nevue und „Striking The Fly I Hit Also A Flowering Plant“ zeigte das Nachwuchstalent gleichermaßen sein lyrisches sowie experimentelles Können an der Harfe. Überhaupt standen an diesem Abend nicht nur bekannte Klassiker auf dem Programm, sondern auch einige Arbeiten moderner Komponisten.
Das Blockflötentrio Frieda Marie Leisse, Marla Erken und Sarah Schineller präsentierte Johann Matthesons Sonate Nr.9 op.1 und Almut Werners Fangspiel/Handspiel. Bei letzterem galt es nicht nur, die Blockflöte zu spielen, sondern zwischendurch auch mal kleinere vokale Einwürfe zu machen. Klassisch ging es dann weiter mit Paula Coenen am Klavier. Die junge Dame begeisterte mit Bachs Präludium c-moll (BWV 999) und Beethovens Sonatine F-Dur. Als weiterer Experte an der Harfe zeigte sich Jeremias Tetzlaff, der Bernhard Andres‘ Aquatintes Nr. 3 und Nr. 6 zu Gehör brachte. Begeistert wurde auch der Vortrag von Ole Mattis Engels aufgenommen, der am Klavier Bachs Menuett c-moll (BWV 813) und Friedrich Burgmüllers Etüde c-moll op.100 spielte. Mit Georg Philipp Telemanns Sonate Nr. 4 op.40 und zwei Arbeiten von Béla Bartók steckten die beiden Violinistinnen Linda Peintinger und Luisa Dippold das breite Feld ihres Könnens ab. Pianistin Lissy Heuwagen überzeugte mit Chopins Nocturne f-moll op.55, bevor der Abend schließlich von den beiden Violinistinnen, Julia Peintinger und Klara Engels, auf hohem Niveau beendet wurde, die Alfred Schnittkes anspruchsvolles Stück „Moz-Art“ einstudiert hatten und dabei ihre technische Versiertheit unter Beweis stellten. [Eifeler Presse Agentur/epa]
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