Euskirchen: „Nur Mut“ als Motto für ein musikalisches Veranstaltungsprogramm? Klaus Linden, Geschäftsführer der Kulturinitiative Klösterchen (kik), hat für dieses Jahr bewusst die Programmabende unter dieses Motto gesetzt. Manche Veranstaltungen bräuchten vielleicht etwas Mut, um sie zu besuchen, meint Linden bei der Programmvorstellung schmunzelnd. Mit dem Musikprogramm möchte er bewusst alle Musikinteressierten ansprechen und dabei auch neues Publikum gewinnen. Seit 17 Jahren organisiert Linden die Konzerte in der Comedia. In den Jahren hat er ein gutes Händchen bei der Auswahl bewiesen. Abwechslungsreich und

spannend gestalten sich die zehn Abende. Für jeden Geschmack sollte etwas dabei sein. Das Neujahrskonzert am Freitag, 13. Januar, ist klassisch angelegt, die Pianistinnen Anna und Ines Walachowski gestalten es mit (siehe EIFELON 23. Dezember 2016). Das Februar-Konzert gehöre zum Motto „Nur Mut“, erklärt Linden. Die Kölner Band Schlagsaite ist zu Gast und präsentiert einen jungen, frischen Liedermachersound, den man als deutschsrpachige Variante des Nouvelle Chanson beschreiben könnte. „Die wirbeln über die Bühne“, erzählt der Geschäftsführer und freut sich auf das Konzert.

Im März kommen die Hot Club Harmonists nach Euskirchen. Schon viele Jahre hat sich die Gruppe bei dem Verein beworben. In diesem klappt es mit einem Auftritt. Im Sound des Sinti-Gitarristen Django Reinhardt verbindet die Band Klassiker des Zigeuner-Jazzes, französische Chansons, viele Stücke aus den Ländern des Mittelmeeres, aber auch nord- und osteuropäische Werke klassischer Komponisten zu einem ganz eigenen Sound. Aus Bremen kommen die „Grenzgänger“ und gastieren im Mai in der Comedia mit einer Mischung aus Chanson, Volkslied, Jazz, Blues und Musikkabarett. Die anspruchsvollen Texte hätten ihn sehr angesprochen, meint Linden. Ein großer Erfolg war im vergangenen Jahr die erste Zigeunernacht, die die Klosterinitiative zusammen mit Markus Reinhardt (er ist ein Großneffe von Django Reinhardt) organisiert hat. „Wir erleben wieder wunderbare Zigeunermusik“, verspricht Klaus Linden. So eine Zigeunernacht sei für ihn sehr wichtig, ergänzt Markus Reinhardt, so könnten sie zeigen, dass es bei den Zigeunern viel Kultur gäbe. Der Austausch sei ihm auch wichtig, betont der Musiker und verspricht ein großes Fest mit toller Musik. Verschiedene Bands und Nachwuchsmusiker werden im Juni auftreten, um die ganze Vielfalt der Zigeunermusik zu präsentieren. Das genaue Programm steht noch nicht fest, doch Markus Reinhardt wird in jedem Fall zu hören sein. Ebenso wie der Budapester Zimbalist Elemer Balogh. „Es soll ein Fest sein, und wir wollen miteinander feiern“, freut sich Reinhardt auf die zweite Euskirchener Zigeunernacht.

Schon Tradition hat das Konzert der Young Professionals. Seit zwölf Jahren sind einige der Erst- und Zweitplatzierten des Wettbewerbs „Jugend Musiziert“ zu Gast bei der Kulturinitiative. In diesem Jahr werden sie beim Konzert im Juli den ersten Teil bestreiten. Im zweiten Teil tritt die Pianistin Luisa Imorde auf. Die junge Musikerin kennt die Comedia, denn sie stand selbst als Preisträgerin 2006 auf der Bühne. Nun wird sie ihr Programm „Zigeunertänze“ präsentieren. Er würde sich mehr Resonanz für die Nachwuchsmusiker wünschen, sagt Klaus Linden und hofft, dass vielleicht in diesem Jahr ein paar mehr Musikliebhaber zu den Young Professionals in die Comedia kommen.

Der Oktober fällt dann wieder unter die Kategorie „Nur Mut“: Die HotSpotBand kommt nach Euskirchen. Erstmals wird es zu diesem Konzert nur eine Teilbestuhlung im Konzertsaal geben, denn das Publikum ist aufgefordert mitzutanzen. „Es gibt keinen, der bei dieser Musik sitzen bleiben kann“, ist sich Klaus Linden sicher. Die Band besteht aus einem Juden, einem Chilenen, einem Russen, einem Deutschen und einem Tataren – das kann eigentlich nur einen fulminanten musikalischen Mix geben.

Liedermacher, Balkan-Beat und Blues runden das Konzertangebot in der Comedia in diesem Jahr ab. Das gesamte Programm ist unter www.kikev.com zu sehen. Dort gibt es auch Informationen über die Vorverkaufsstellen.

6.1.2017 • Kultur • Euskirchen • 0 Kommentare pg

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