Heimbach: Reiner Wergen hat ein süßes Hobby für sich entdeckt: Das Imkern. Ein guter Grund, sich von dem Fachmann die Welt der bestens organisierten Honigbienen erklären zu lassen. Im EIFELON-Gespräch gibt er Auskunft über so manche Eigenarten dieser Spezies. Erstaunlich, dass die Bienenköngin bis zu zweitausend Eier pro Tag legen kann… dass normale Arbeiterinnen nur knapp 14 Tage in ihrem Leben Pollen und Nektar sammmeln und dass sie bereits nach etwa 35 bienenfleißigen Tagen sterben.
Seit Jahren besuchen Vater und Sohn Wergen auch regelmäßig die Kinder in den Heimbacher und Abendener Kindergärten. „Die Kleinen sind mit Feuereifer dabei“, erzählt Wergen. Seine kindgerechten Vorträge dauern circa eine halbe bis dreiviertel Stunde. Und zum Schluss gibt es eine süße Belohnung für die Aufmerksamkeit der Vorschulkinder. „Ich habe immer ein Glas Honig und kleine Holzlöffelchen dabei“, meint er vergnügt zwinkernd. „Dann dürfen sie alle mal probieren.“
Da die Blütenentwicklung stark von Sonne und Regen abhängig ist, variiert stets die Zusammensetzung seiner Blütenhonige. Sämtliche der Bienenstöcke stehen auf Heimbacher Boden: Acht Völker in Blens und vier in Hasenfeld. Letztes Jahr konnte Familie Wergen rund 400 Kilo Honig in verschiedenen Geschmacksrichtungen abfüllen. Das grüne Etikett auf den Gläsern ziert die Silhouette von Burg Hengebach und der Schriftzug „Honig aus Heimbach“. Schließlich wird das Bioprodukt ausschließlich in Heimbach hergestellt. „Wir haben uns bewusst für eine Vermarktung mit eigenständiger Corporate Identity entschieden. Wir wollen uns von der Standard Vermarktung des Deutschen Imkerbundes (dib) unterscheiden und dadurch den Bezug zu Heimbach stärken.“
Vor sieben Jahren hat Reiner Wergen mit seinem süßen Hobby angefangen. „Unser Sohn Sebastian kam auf die Idee.“ Und so belegten Vater und Sohn einen Imkerlehrgang im damals noch für Veranstaltungen und Vorträge genutzten Haus des Gastes. Kurz darauf bekamen sie ihren ersten Bienenstock. „Die Besitzer eines Campingplatzes hatten einen großen Schwarm auf ihren Gelände entdeckt, den wir dann eingefangen haben.“ Die Imkerei Bienengarten war entstanden. Um auch Wildbienen eine große Futtervielfalt zu bieten, haben sie inzwischen eine 11 x 11 Meter große Wildblumenwiese angelegt.„Obwohl die Landschaft so aussieht, als sei bereits schon vieles verblüht, finden die Bienen immer noch Nahrung“, erklärt der Imker und verweist auf den regen Flugbetrieb vor den, nach Süden ausgerichteten Einfluglöchern der Bienenstöcke. Im Akkord fliegen die Bienen hinein und hinaus…
[Quelle: Deutscher Imkerbund]
Wie wichtig die Bienen für die Honiggewinnung und das Bestäuben von Obst und Gemüse sind, zeigt eine Grafik, die der Heimbacher Imker uns zur Verfügung stellte.
Im September 2020 geht Wergen senior in Pension, danach will er gezielt auch informative Spaziergänge für Einheimische und Touristen zum Thema Bienen und Präsentationen rund ums Imkern anbieten. Ihr gemeinsames Imkerprojekt „Bienengarten“ haben Reiner Wergen und sein Sohn, Sebastian Minkhart, für den Heimbacher Heimat-Preis angemeldet, der zum ersten Mal vergeben wird.
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