Kreise, Kreis Düren: Bis zum 12. Mai ist im Lichthof der Kreisverwaltung Düren, Bismarckstraße 16, die Ausstellung „‚Vergessene‘ Geschichte – Berufsverbote – Politische Verfolgung in der Bundesrepublik Deutschland“ zu sehen. In der Präsentation wird das gesellschaftliche Klima der damaligen Zeit dargestellt, gleichzeitig aber auch auf die historischen Vorbilder und die Konsequenzen dieser Politik der Einschüchterung verwiesen. Das Bertram-Wieland-Archiv und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) haben die Fakten zusammengetragen: Am 28. Januar 1972 beschloss die Konferenz der Ministerpräsidenten den so genannten Radikalenerlass, der sich vorrangig gegen die Einstellung von tatsächlichen oder vermeintlichen Linken in den öffentlichen Dienst richtete.
Die Folgen: Etwa 3,5 Millionen Personen wurden politisch überprüft. Die Geheimdienste meldeten den Einstellungsbehörden zwischen 25.000 und 35.000 „verdächtige“ Bewerber. Mehr als 10.000 Berufsverbotsverfahren wurden eingeleitet, etwa 2.250 Bewerber nicht eingestellt und 256 Beamte entlassen. Die Dunkelziffer dürfte erheblich höher sein. Landrat Wolfgang Spelthahn wird die Ausstellung am Montag, dem 24. April, um 17.00 Uhr eröffnen. Unter den Vernissagegästen ist auch Dr. Rutger Booß, einer der damals vom Berufsverbot Betroffenen. Weitere Informationen zum Thema finden sich unter www.bertram-wieland-archiv.de und http://nrw-sued-west.dgb.de/
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