Kreise, Kreis Düren: Seit Beginn der Corona-Pandemie hat fast ein Drittel aller Unternehmen (31 Prozent) im Kreis Düren Kurzarbeit angemeldet. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten der Region Aachen mit. Die NGG beruft sich hierbei auf neueste Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA). Danach haben bis Ende April 1.879 der insgesamt 6.003 Betriebe im Kreis Kurzarbeitergeld beantragt.
Besonders stark betroffen sei das Gastgewerbe: „Die Branche liegt seit Wochen weitgehend brach. Gerade kleinere Hotels und Gaststätten kämpfen ums Überleben“, so Diana Hafke, Geschäftsführerin der NGG-Region Aachen. „Es ist gut, dass die Bundesregierung ein riesiges Rettungspaket für die Unternehmen geschnürt hat. Aber für die Beschäftigten kommt die beschlossene Erhöhung des Kurzarbeitergeldes zu spät“, sagt Hafke. So steigt das Lohnausfallgeld erst nach sieben Monaten Kurzarbeit auf 80 Prozent (Eltern: 87 Prozent) des Netto-Einkommens. Für Köchinnen, Kellner und Hotelangestellte sei das eine enorme Durststrecke.
Eine Mitverantwortung für die Lage trage auch der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga): Anders als etwa in der Systemgastronomie (u.a. McDonald’s, Starbucks, Nordsee) weigerten sich die Arbeitgeber bis heute, das Kurzarbeitergeld im Gastgewerbe per Tarifvertrag aufzustocken. „Vielen Mitarbeitern wird nur der Gang zum Sozialamt oder zum Job-Center bleiben“, warnt Hafke.
Wichtig sei nun, eine Perspektive für die langsame Wiederbelebung in der Gastronomie zu finden – „vorausgesetzt, der Gesundheitsschutz für Beschäftigte und Gäste ist sichergestellt“. Es sei jetzt an der Zeit, dass die Politik überlegt, wie die Branche wieder langsam anlaufen kann.
Bisher 0 Kommentare
Kommentar schreiben
Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Beitrag. Schreiben Sie den Ersten.
Einen neuen Kommentar schreiben
Um einen neuen Komentar zu schreiben, melden Sie sich bitte mit ihrem Benutzernamen und Passwort an. Wenn Sie noch keinen EIFELON-Account haben, können Sie sich kostenlos und unverbindlich registrieren.