Kreise, Städtereg. Aachen: In der „Städtekoalition gegen Rassismus“ machen sich Städte in ganz Europa stark für gesellschaftlichen Zusammenhalt und Respekt. Jetzt ist auch die StädteRegion Aachen dem Bündnis beigetreten, eine Initiative der Unesco. Die teilnehmenden Kommunen verpflichten sich, sich aktiv gegen Rassismus und Diskriminierung einzusetzen. Grundlage der Arbeit ist ein Zehn-Punkte-Aktionsplan. „Wir erfüllen schon viele der Anforderungen, die an die Mitglieder gestellt werden“, betont Sozialdezernent Dr. Michael Ziemons. „Die gegenseitige Unterstützung – national wie international – bringt noch einmal zusätzlichen Schub.“ Die Europäische Städtekoalition gegen Rassismus „European Coalition of Cities Against Racism” (ECCAR) geht zurück auf eine Initiative der UNESCO und besteht seit 2004. Inzwischen haben sich über 130 europäische Städte dieser Koalition angeschlossen.
Rund ein Viertel der Menschen, die in der StädteRegion Aachen leben, hat eine Migrationsgeschichte. Diese kulturelle Vielfalt versteht die StädteRegion Aachen als Stärke. „Wir fördern das friedliche Zusammenleben von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund. Dazu gehört auch, dass wir jede Form von Rassismus und Diskriminierung bekämpfen“, so Michael Ziemons. Vor allem das Kommunale Integrationszentrum leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Es unterstützt etwa Kitas und Schulen bei der interkulturellen Bildung oder Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe. Zur Angebotspalette gehören darüber hinaus Argumentationstrainings gegen Stammtischparolen, Workshops für Sportvereine oder eine Broschüre dazu, mit welchen Symbolen und Codes Rechtsextreme heute arbeiten.
Das Handlungskonzept gegen Rechtsextremismus und Rassismus der StädteRegion habe bei der Generalversammlung der Städtekoalition in Barcelona großen Anklang gefunden, heißt es in einer Mitteilung der StädteRegion Aachen. Die Analyse der Situation vor Ort zeigt, dass Rassismus im Alltag ein Thema ist, also zum Beispiel beim Einkaufen, in der Schule oder bei der Wohnungssuche. In Interviews berichten vor allem Frauen mit Kopftuch und Menschen mit dunkler Hautfarbe oder „arabischem“ Aussehen von abfälligen Bemerkungen und Vorurteilen. Rechte Hetze und Rassismus im Internet und den sozialen Medien spielen auch in der StädteRegion eine große Rolle. Und es gibt immer noch eine aktive rechtsextreme Szene. Die StädteRegion Aachen setzt darauf, Menschen zu sensibilisieren und auf problematische Themen aufmerksam zu machen. Das gilt auch für die eigenen Beschäftigten: Eine interkulturelle Schulung gehört etwa zum Pflichtprogramm für alle Nachwuchskräfte.
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