Kreise, Städtereg. Aachen: Nach Eschweiler gibt es seit Donnerstag ein zweites kommunales Abstrichzentrum (KAZ) in der StädteRegion Aachen. Die Bürger müssen zuerst an der Hotline 0241 – 51987500 abklären, ob sie die Grundvoraussetzungen für einen Test erfüllen und wenn ja, für welchen KAZ-Standort sie einen Termin erhalten. Das gilt auch, wenn der Arzt bereits eine Überweisung ausgestellt hat. Gehörlose können sich per E-Mail an wenden, um einen Termin nach Prüfung zu erhalten.
Wer zum KAZ kommt, wird direkt an den Kassenhäuschen in der Nordostecke des Stadions – auf Seite der Krefelder Straße in Höhe der CHIO-Brücke – für den schnellen Abstrich empfangen. Die Testpersonen werden gebeten, pünktlich zu erscheinen, da sich die Wartezone im Freien befindet. An den Kassenhäuschen melden sich die Menschen zunächst an, erhalten einen sogenannten Laborzettel und ein Abstrichröhrchen. Diese in der Hand betreten sie wenige Meter entfernt den Eingang zum Stadion-Umlauf. Von Mitarbeitern des Deutschen Roten Kreuzes, des Malteser Hilfsdienstes oder der Johanniter erhalten alle KAZ-Besucher einen Mundschutz, den sie fortan tragen. Die KAZ-Mitarbeiter weisen jede Person einem freien Abstrich-Raum zu. Anschließend verlassen die Getesteten zunächst den jeweiligen Abstrichraum und dann über einen separaten Ausgang das KAZ-Areal im Tivoli – auch den Mundschutz können sie in diesem Bereich wieder abnehmen und in ein bereitgestelltes Behältnis geben. Bis zu 600 Bürger können dort täglich getestet werden.
Eine Bushaltestelle liegt nur gut 50 Meter vom Anmeldehäuschen des KAZ entfernt. Ebenfalls direkt nebenan können Autofahrer für die Dauer des Tests auf dem Schotterparkplatz des Aachen-Laurensberger Rennvereins (ALRV) kostenfrei parken.
Dr. Verena Bochat, neben Andreas Nowack vom Gesundheitsamt der StädteRegion Aachen KAZ-Leiter: „Die beiden Zentren sollen Arztpraxen und Krankenhäuser von den Testungen entlasten und Informationen beim zuständigen Gesundheitsamt bündeln. Arztpraxen und Krankenhäuser können sich dadurch stärker auf die Behandlung der Patienten konzentrieren, können allerdings auch selbst weiter testen.“
Die Tests der beiden Abstrichzentren in Aachen und Eschweiler werden mehrfach am Tag per Expresskurier zu Laboren nach Köln gebracht. In den vergangenen Tagen ist es vor allem in den Laboren zu Engpässen gekommen. Dies führte dazu, dass Testergebnisse erst später als erhofft den Menschen mitgeteilt werden konnten. Alle Stellen arbeiteten nun mit Hochdruck daran, das gesamte System, das in nur wenigen Wochen aus dem Boden gestampft worden ist, immer wieder zu optimieren, heißt es in einer Mitteilung der StädteRegion Aachen.
Ab kommenden Montag, 30. März, nimmt zudem das KAZ-Callcenter im Aachener Tivoli mit 24 statt bisher in Eschweiler zehn Mitarbeiterplätzen seinen Betrieb auf. Ziel ist es, dass sich sol längere Wartezeiten mit der Wahl der Hotline vermeiden lassen.
Im Callcenter wird abgeklärt, ob folgende Bedingungen grundsätzlich erfüllt sind:
Grundbedingung ist, dass der Anrufer die Krankheitssymptome Abgeschlagenheit, grippeähnliches Gefühl, Schnupfen, Husten, Halsschmerzen, Fieber aufweist. Zudem muss noch eine der weiteren Bedingungen erfüllt sein: Der Anrufer hatte innerhalb der letzten 14 Tage Kontakt zu einem positiv getesteten Menschen (also 15 Minuten Kontakt von Angesicht zu Angesicht in einem geschlossenen Raum oder Kontakt mit Körperflüssigkeiten) oder der Anrufer übt eine Tätigkeit in Pflege, Arztpraxis, Rettungsdienst oder Krankenhaus aus oder die Anrufer gehört einer Risikogruppe an. (Die genaue Definition findet sich beim RKI unter Risikogruppen) Sollten die Bedingungen für einen Test erfüllt sein, erhält der Anrufer eine Einladung ins Abstrichzentrum per E-Mail.
Ausdrücklich ist seit dem 25. März vom Robert-Koch-Institut (RKI) die Bedingung, aus einem Risikogebiet eingereist zu sein oder sich regelmäßig in einem besonders betroffenen Gebiet aufzuhalten, entfallen. Durch die neue Definition ist der Kreis der Menschen, die sich testen lassen können, deutlich erweitert worden.
Beide Kommunale Abstrichzentren sind wochentags, 8.00 bis 18.00 Uhr, unter der zentralen Hotline erreichbar. Sofern erforderlich können am Wochenende Abstriche in den Krankenhäusern und beim ärztlichen Notdienst gemacht werden.
Alle Infos auch unter KAZ.
Inzwischen gibt es 14 Todesopfer in der StädteRegion Aachen (Stand 27.3.2020, 15 Uhr). Alle bislang gestorbenen, auf das Corona-Virus positiv getesteten Patienten gehörten nach den vorliegenden Informationen zu den Risikogruppen, hatten multiple Vorerkrankungen und/oder geschwächte Immunsysteme nach Krebserkrankungen.
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