Mechernich, Kommern: Hereinspaziert, hereinspaziert… Über Ostern herrscht auf dem Gelände des Freilichtmuseums Kommern wieder kunterbuntes Kirmestreiben. Neun Tage lang – vom 15. bis einschließlich 23. April – können die Besucher jeweils von 10.00 bis 19.00 Uhr über den „Jahrmarkt anno dazumal“ schlendern und Kirmes-Attraktionen aus vergangenen Zeiten bestaunen. Von Sensationen aus der Kaiserzeit bis hin zu Rummel-Vergnügungen in den Wirtschaftswunderjahren. In der Baugruppe Westerwald wird erstmals eine kleine, nostalgische Dorfkirmes aufgebaut. Absoluter Hingucker ist dort ein Pferde-Hängekarussell, mit dem die jungen Besucher auf Fantasiereisen gehen können.
Rund 90 historische Karussells, Schaubuden und Marktstände versetzen in eine andere Zeit. „So viele wie noch nie“, freut sich Organisator Dr. Michael Faber über die bunte Vielfalt. Unter den Raritäten und Kuriositäten ist auch ein “Ringelspiel“ aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert, auf dem bunt lackierte, springende Pferdchen zur typischen Jahrmarktsmusik ihre Runden drehen. Auch eines der letzten, mit Schwänen bestückten Kettenkarussells Deutschlands zieht seine Kreise und gaukelt den Traum vom Fliegen vor – zumindest für einen Moment. Der Schausteller Dirk Rosenzweig reist mit diesen Raritäten aus Bergheim an. Das Riesenrad am Ende des großen Festplatzes steht längst unter Denkmalschutz.
Schräg und kurios auch die diversen Unterhaltungsangebote – egal, ob „Flohzirkus“ oder „Kunstfurzer“. „Et Mariellche“ wird die Besucher durch die Kunst des Gedankenlesens verblüffen und das Theater SternKundt verzaubert mit märchenhaftem Puppenspiel. Als komödiantischer Artist kämpft Jean Ferry zur Begeisterung des Publikums mit den Tücken seines Trampolins und vollführt waghalsige Salto-Nummern. Kraft, Eleganz und spektakuläre Tango-Akrobatik präsentiert das Duo „2 trux“. Bei ihren Auftritten wird das typische Rollenbild auf den Kopf gestellt: Diesmal trägt die Tänzerin ihren Partner auf Händen.
Kultcharakter hat längst der „Kuriositäten-Salon“ mit der aus dem 19. Jahrhundert stammenden humoresken Illusionsdarbietung der „Enthauptung einer Person aus dem geschätzten Publikum auf der Guillotine“ – mit anschließender erfolgreicher Wiederbelebung, versteht sich. Spektakulär auch die Messerwerfmaschine des Artisten Georg Traber. Als Till aus der Schweiz, dessen Assistentin sich aus dem Staub gemacht hat, muss er sich selbst vor das schwarze Brett stellen und mit scharfen Messern bewerfen lassen – von einer verzwickten Konstruktion, die er als Maschinist selbst entwickelt hat. Vor den beiden, im vergangenen Sommer eröffneten „Nissenhütten“, die das Wohnen in Notzeiten veranschaulichen, wird eine kleine „Nachkriegs-Kirmest“ inszeniert: Eine Kriegerwitwe musiziert auf der „singenden Säge“, ein Besatzungssoldat verteilt Süßigkeiten, ein Schwarzhändler ist unterwegs und an einem kleinen Stand gibt es in den Zeiten der Not endlich wieder etwas Süßes und Fettiges zu erstehen.
Typisch für den Kommerner Museumsjahrmarkt sind die historischen Schaubuden, die es auf keinem anderen historischen Jahrmarkt mehr zu sehen gibt.Der lange Verbindungsweg zwischen den einzelnen Veranstaltungsorten und Jahrmarktsplätzen wird zu einer „Gasse des guten Geschmacks“ umfunktioniert – mit vielfältigem Angebot an Speisen und Getränken.
Sämtliche Details zum Jahrmarkt-Programm finden sich auf www.kommern.lvr.de
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