Monschau: Am vergangenen Sonntag wurde es wieder eng im KuK in Monschau. Dort eröffnete eine grandiose Fotoausstellung mit Arbeiten von Berenice Abbott. Titel der Schau: Topographies.
Das Kunst- und Kulturzentrum in Monschau genießt überregional einen herausragenden Ruf, doch die Leiterin des kleinen „Zentrums“, Nina Mika-Helfmeier, weiß: „… der Kampf um die Fördermittel wird immer härter.“ Pro Jahr müssen zwischen 250.000 und 320.000 Euro an Fördermitteln und Spenden akquiriert werden, damit in Monschau im KuK große Fotokunst gezeigt werden kann.
Die Welt mag keine unabhängigen Frauen. Warum das so ist, weiß ich nicht, aber es ist mir auch egal. (Berenice Abbott, im Alter von 92 Jahren)
So ist es tatsächlich ein halbes Wunder, dass in dem kleinen Eifelort immer wieder derart Hochkarätiges zu sehen ist. Jetzt also Arbeiten von Berenice Abbott. Die Spitzenleistungen der Fotokunst passen – nebenbei gesagt – auf unerklärliche Weise besonders gut zu Monschau. Vielleicht, weil die Stadt selbst ein Juwel ist.
Sehr zu begrüßen ist, dass man sich dort spezialisiert hat. Manche wollen zwar mehr Abwechslung: außer Fotokunst auch mal Skulpturen, mal Ölgemälde, mal Aquarelle womöglich oder Collagen und Performances sehen. Einen Gemischtwarenladen also. Dabei ist es viel besser, sich zu konzentrieren und dann diese eine Sache besonders gut zu machen.Das KuK gehört der StädteRegion Aachen, mit Städteregionsrat Helmut Etschenberg an der Spitze. Die StädteRegion hat natürlich andere Sorgen bezüglich der strukturschwachen Eifel als die Förderung eines „Zentrums“ für Fotokunst. Doch am Ende aller Diskussionen muss man das KuK als eine Maßnahme der Wirtschaftsförderung betrachten. Immer wieder neue, sehenswerte Ausstellungen ziehen Menschen in die Eifel, die ohne diese Ausstellungen nicht, oder vielleicht nur einmal kämen. Das KuK sollte wichtiger Bestandteil eines Tourismuskonzepts für die Eifel sein.
Zu Berenice Abbott liest man auf der Seite vom KuK:
Ihre Erfolgsgeschichte begann sie als Porträtfotografin in Paris, und sie brachte ihr dank des Mammutprojekts Changing New York schon früh Weltruhm ein. Selbst das MoMA (in New York) als Olymp zeitgenössischer Kunst würdigte ihre Errungenschaften mit einer eigenen Retrospektive. Changing New York gilt als eines der ehrgeizigsten fotografischen Großprojekte, das jemals realisiert wurde. Zwischen 1935 und 1939 dokumentierte die studierte Bildhauerin den rasanten Wandel der amerikanischen Metropole. Dieses und ihr Gesamtwerk sind Inhalt der monografischen Werkschau, die ursprünglich für das Jeu de Paume in Paris konzipiert wurde und danach unter anderem in der kanadischen Art Gallery of Ontario zu sehen war. Nun kommt sie zu Besuch nach Monschau.
Zum Schluss eine Buchempfehlung: Luise F. Pusch, Susanne Gretter (Hrsg.): Berühmte Frauen. Insel Verlag, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-458-16949-0.
Zu sehen ist die kostenlose Ausstellung „Berenice Abbott: Topographies“ im KuK, Austraße 9, bis zum 20. Dezember. Öffnungszeiten sind dienstags bis freitags jeweils von 14.00 bis 17.00 Uhr. An den Wochenenden ist ein Besuch von 11.00 bis 17.00 Uhr möglich.
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