Monschau: Noch bis zum 13. September sind im Rahmen der Ausstellung „The Photographers“ rund 130 Fotos in der KuK-Galerie zu sehen. Darunter eindrucksvolle Werke von weltbekannten Fotografen wie Anton Corbijn, Annegret Soltau, Helmut Newton, Josef Breitenbach, Jim Rakete, Martin Parr und Hermann Landshoff. Aber auch bislang unbekanntere Künstler kann man dabei in den neun Ausstellungsräumen für sich entdecken.
Ein Beispiel ist der Belgier Stephan Vanfleteren. Neben seinen eigenen Projekten hat er lange Jahre als Pressefotograf in Belgien gearbeitet und in dieser Zeit insgesamt sechs World Press Photo Awards gewonnen. 2011 wurde ihm ebenfalls der Henri-Nannen-Preis zuerkannt. Seit rund 15 Jahren widmet er sich ganz gezielt seinem Heimatland Belgien und dort vor allem der Porträtfotografie in Schwarz-Weiß. Es sind nicht die Prominenten und Stars, die er vor seine Linse holt, sondern Menschen, deren Gesichter beredte Geschichten erzählen. So wie das faszinierende Bild des flandrischen Bauers Theofil oder Obdachlose aus Antwerpen.
Nur einen Raum weiter, ebenfalls im Obergeschoss des KuK, finden die Besucher dann zahlreiche Fotos von Stars der Film- und Musikszene. Hier wiederum erkennt jeder direkt die Abgebildeten – ein spannender Kontrapunkt zu Vanfleteren. Interessante Einblicke in die Entwicklung der Aktfotografie erhält man in einem Raum, der Bilder aus den 1930er Jahren bis hin zu aktuellen Fotografien von Helmut Newton zeigt. „Hier kann man an den Bildern auch direkt ablesen, wie sich das Bild der Frau gewandelt hat, von einer schüchternen Abgewandheit bis hin zu dem Selbstbewusstsein der Darstellungen bei Newton“, so die Kulturbeauftragte der StädteRegion und künstlerische Leiterin des KuK, Dr. Nina Mika-Helfmeier.
Ein weiterer Ausstellungsraum ist den farbigen Werken des Briten Martin Parr gewidmet. Er hat unter anderem skurrile Fotos von Menschen und Alltagssituationen aufgenommen, die uns Deutschen, aber auch den Engländern einen teils demaskierenden Spiegel vorhalten. Die Fotos des Niederländers Anton Corbijn kennt man schon aus der herausragenden Ausstellung vor vier Jahren im Monschauer KuK. Diesmal werden weitere Corbijn-Bilder präsentiert, die damals noch nicht zu sehen waren. Unter anderem hat er auf die ihm ganz eigene Art und Weise Bilder von Sting oder der deutschen Kultband Kraftwerk gemacht.
Absolute Hingucker sind auch die Fotografien von Hermann Landshoff. Der gebürtige Münchener musste in den 1930er Jahren über Paris nach New York emigrieren. Dort wurde er in den 1940er Jahren durch die Einführung dynamischer Kompositionen sowie spontaner Aufnahmen von Bewegungs- und Alltagssituationen wegweisend für die internationale Modefotografie. Er lichtete seine Modelle nicht mehr im Atelier, sondern mitten in New York ab.
„Jeder Raum ist für sich sehr spannend und lohnt eine Betrachtung und Reflektion in Ruhe“, betont Mika-Helfmeier. Ein wichtiger Aspekt sei, dass die Ausstellung auch für Menschen, die sich bisher noch nicht tiefergehend mit Fotografie auseinandergesetzt haben, ein guter Einstieg in diese faszinierende Welt sein kann: „Es geht darum, einen Einblick in die ganze Vielfalt der Fotografie zu geben. Dabei machen es die Erläuterungen auch für interessierte Laien leicht, den Kontext zu erfassen. So hoffe ich, neben dem Fachpublikum auch eine breite Öffentlichkeit erreichen zu können.“
Fotofans – und solche, die es werden wollen – können die kostenlose Ausstellung bis zum 13. September im KuK, Austraße 9, 52156 Monscha, besuchen. Öffnungszeiten sind bei freiem Eintritt dienstags bis freitags von 14.00 bis 17.00 Uhr, sowie samstags und sonntags von 11.00 bis 17.00 Uhr. Weitere Informationen zur Ausstellung gibt es unter www.kuk-monschau.de.
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