Nideggen: Krimi-Fans bekommen auf Burg Nideggen demnächst nicht nur eiskalte Gänsehaut, sondern auch feurige Fußsohlen. Statt mit einem „Kriminaltango“ werden die Gäste des mittlerweile etablierten Leseabends „Mord(s)vergnügen“ in diesem Jahr von der Dürener Sambagruppe „Pés Quentes“ (portugiesisches Pendant für „heiße Füße“) begrüßt. Danach verwandelt sich die mittelalterliche Burg in einen mörderischen Tatort: Bei der Autorenlesung stellen H. Dieter Neumann, Elke Pistor und Dennis Vlaminck dem Publikum ihre neuen Bücher vor.

Mörderische Szenarien spielen sich im Herbst auf der Nideggener Burg ab.

Bereits zum vierten Mal findet solch ein Leseabend im Bergfried der Burg statt. „Die Idee dazu entstand 2013 bei einem gemeinsamen Brainstorming“, erzählt Käthe Rolfink als Vorsitzende der Kulturinitiative des Kreises Düren. „In ‚Nullkommanichts‘ war der erste Abend ausverkauft.“ Und die Krimi-Freunde sind seitdem der Veranstaltung im stimmungsvollen Ambiente treugeblieben: „Schon die Hälfte der 300 Karten sind seit der letztjährigen Veranstaltung vorbestellt, obwohl die Teilnehmer noch gar nicht wissen konnten, welche Autoren am 14. Oktober mitmachen und dem Publikum anschließend Rede und Antwort stehen.“ Wer also dabei sein will, sollte sich sputen.

30 Minuten nehmen sich die drei Autoren Zeit, markante Passagen aus ihren neuen Büchern vorzustellen. Nach jeder „Vorlesung“ pilgern die in drei Gruppen aufgeteilten Zuhörer zum jeweils nächsten Autor. So erlebt jeder von ihnen – wenn auch zeitverschoben – das gleiche Hörerlebnis, um abschließend mit den Autoren gemeinsam zu diskutieren und Bücher signieren zu lassen.

Die in Simmerath geborene und mittlerweile in Köln lebende Autorin Elke Pistor widmet sich in ihrem neuen Buch kriminellen Katzen; ermittelt, welcher Vierbeiner Helge Schneider zu seinem Song „Katzeklo“ inspirierte und deckt auf, warum es bei festlichen Essen im Londoner Savoy Hotel seit den 1920er Jahren keine Treffen mehr mit 13 Gästen gibt… Der in Flensburg lebende Krimiautor H. Dieter Neumann verlegt als begeisterter Segler seine Tatorte natürlich auf Hohe See: In ihrem dritten Fall muss Kommissarin Helene Christ den Mord an einem jungen Afrikaner aufklären… Und der gebürtige Jülicher Dennis Vlaminck sorgt mit mittelalterlichen Mord-Szenarien für Spannung: Im Jahr 1248 werden in einer Kirche vor Köln 26 Leichen gefunden, alle ohne äußere Verletzungen. Im Auftrag des Kölner Erzbischofs kehrt Büttel Konstantin in seine Heimat zurück, um den mysteriösen Fall zu lösen…

Nach Stunden voller Spannung kann die Zuhörer anschließend nichts mehr auf den Stühlen halten: „Die Bateria Pés Quentes wird noch einmal aufspielen, sodass die Gäste im Schein von Hunderten Kerzen und Lichtern temperamentvoll abtanzen können“, versicherte Museumsleiterin Luzia Schlösser.

Kleine Detektive können tags drauf auf Spurensuche gehen, wenn der Musiker, Komponist und Kinderbuchautor Andreas Hüging zum musikalischen Mitmach-Krimi einlädt: Das kleine Boot Dingi muss mysteriöse Vorgänge im Hamburger Hafen aufklären und ist dringend auf die Mithilfe der Kinder angewiesen. Es wird gesungen, getanzt und mitgeklatscht. „So wollen wir schon bei den Kleinen Lust auf Literatur und Lesen wecken“, erklären die Organisatoren.

Schirmherr Wolfgang Spelthahn – selber passionierter Leser von US-Krimis – betonte, dass für die Finanzierung des Wochenendes keine Steuergelder eingesetzt würden, und bedankte sich bei den „verlässlichen Sponsoren“. Edith Feuerborn, RWE, konterte mit Blick auf Käthe Rolfink und Luzia Schlösser charmant: „Gute Arbeit muss unterstützt werden.“

Tickets und weitere Informationen für die beiden Veranstaltungen Mitte Oktober gibt es im Burgenmuseum unter der Rufnummer 02427 – 6340 oder bei „Bücher an der Burg“ unter 02427 – 902096. Das „Mord(s)vergnügen“ für Erwachsene beginnt am 14. Oktober um 19.30 Uhr. Der Eintrittspreis in Höhe von 18,00 Euro beinhaltet einen ersten Drink und kleinen Imbiss. Nachwuchs-Kriminalisten im Alter von vier bis acht Jahren zahlen am nächsten Tag drei Euro, um gemeinsam mit dem Musiker Andreas Güging ab 15.30 Uhr den kniffligen Fall zu lösen.

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