Nideggen: „Ich bin zwar manchmal nicht anwesend, aber immer ansprechbar.“ Mit diesen wenigen Worten definiert Luzia Schlösser ihre Doppelrolle als Leiterin des Nideggener Burgenmuseums und dem Glasmuseum Linnich. „Die Entscheidung, mich hier in Nideggen zu bewerben, war eine der besten meines Lebens“, betont sie aus vollem Herzen und fügt hinzu: „Egal, was man tut, man muss es gerne tun, muss dahinter stehen.“
Mit ansteckender Vitalität und Verve koordiniert sie momentan die letzten Vorbereitungen zum 40- jährigen Bestehen des Nideggener Museums. Aus diesem Anlass wird die neueste Schenkung in Rampenlicht gerückt: Dietrich Schnell, der seit 40 Jahren in Nideggen seinen Wohnsitz hat, übergab seine wertvolle, 160-teilige Sammlung von getöpferten Gebrauchsgegenständen und Zierkeramik aus der ganzen Welt dem mittelalterlichen Museum vor Ort. Dank dieser Schenkung können Besucher ab nächstem Wochenende die Keramik-Entwicklung der vergangenen Jahrhunderte optisch nachvollziehen.In dem Konvolut, für das zwei zusätzliche, riesengroße Schau-Vitrinen angefertigt wurden, sind getöpferte Schalen, Pilgerflaschen und Pilgerhörner, Becher und Krüge enthalten. Alltagsgegenstände wie Vorrats- und Siebgefäße ab dem 12. Jahrhundert oder Becher, Kannen sowie Öllampen und Kerzenleuchter komplettieren die Ausstellung. Sogar getöpfertes Spielzeug gehört zur Sammlung. Ausstellungseröffnung ist am 15. September um 11.00 Uhr.
Zum runden Geburtstag kann sich Luzia Schlösser ebenfalls über eine andere Schenkung freuen: Die Familie des ehemaligen Kreisbaudirektors Mathes übergab ihr Briefe, Fotos und Dokumente, die sich ausschließlich mit der Restaurierung der Nideggener Burg beschäftigen. „Ohne sein Engagement wäre der Bergfried der Burg nie fertig geworden“, hebt Luzia Schlösser hervor. Aus der Fülle der alten Fotos hat sie eine kleine Auswahl getroffen. 30 Bilder werden beim Jubiläum zu sehen sein: Motive von der Burg in der Vorkriegszeit, Aufnahmen aus dem Krieg und schließlich Bilddokumente der Restaurierung bis hin zum Dachausbau des Bergfrieds… Im gleichen Atemzug weist sie darauf hin, dass der Museumseintritt zum Jubiläumswochenende – 14. und 15. September – natürlich kostenlos sei.Eine zentrale Aussage im EIFELON-Gespräch ist ihre Formulierung: „Ich kann von anderen nur das verlangen, was ich selber vorlebe!“ Natürlich sei die Doppelbelastung manchmal anstrengend und bringe sie an die eigenen Grenzen. Doch das Feedback in all den Jahren sei enorm, beschreibt Luzia Schlösser das immer intensiver zusammenwachsende Netzwerk – zu internationalen Museen, Medienpartnern, Spendern und Sponsoren. „Es ist dieser bekannte Schneeballeffekt“, meint sie nachdenklich. „Mittlerweile kommen viele Menschen auf mich zu und geben Anregungen“, freut sie sich über die Komplexität der internationalen Verbindungen. Trotzdem stoße sie bei ihren Recherchen teilweise auf Namen, „die ich zuvor noch nie gehört habe.“ Dann nehme sie Kontakt auf: „Ich habe keine Berührungsängste“, sagt sie mit überzeugendem Lächeln.
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