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Wollen der Kulturdürre durch „Sternstunden für Leser“ entgegenwirken: MdL Nico Steinbach (v.l.), Kulturminister Konrad Wolf, Bürgermeister Aloysius Söhngen und Dr. Josef Zierden, Gründer und Leiter des Eifel Literatur Festivals. [Foto: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa]

„Wenn morgen Lockdown 3 wäre, würde ich heute noch ein Literatur-Festival planen“

Prüm: „Diese Flut von Absagen von Kulturveranstaltungen kann nicht die Lösung sein. Die Kulturdürre muss wieder enden“, betonte Dr. Josef Zierden, Gründer und Leiter des Eifel Literatur Festival, jetzt auf der Pressekonferenz zur Programmvorstellung der renommierten Veranstaltungsreihe in 15. Auflage. Die soll von März bis Juni 2021 stattfinden und wieder „Sternstunden für Leser“ bieten. Den ersten Schritt machte er zusammen mit Aloysius Söhngen, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Prüm, MdL Nico Steinbach und Professor Konrad Wolf, Kulturminister Rheinland-Pfalz, indem er trotz zweiten Lockdown eine Präsenz-Pressekonferenz einberief – natürlich unter strenger Einhaltung der geltenden Schutzmaßnahmen. Vorstellen konnte Zierden wieder ein Programm, das von der Nobelpreisträgerin für Literatur über den Top-Thriller-Autoren bis zum Wetterfrosch für hochkarätige Lesungen sorgen kann.

Kann – denn garantieren vermag zum jetzigen Zeitpunkt niemand, ob die Corona-Pandemie dem Festival nicht doch noch einen Strich durch die durchaus teure Rechnung macht. Josef Zierden: „Aber da halte ich mich an Luther: Und wenn morgen der Lockdown Nummer drei vor der Tür stünde, würde ich heute noch ein Literatur-Festival planen!“ Über 10.000 Besucher könnte es bei den Lesungen in Prüm, Gerolstein, Wittlich und Bitburg geben – doch sollte es auch im Frühjahr 2021 zu strengen Abstandsregelungen kommen, könnte nur ein Viertel davon mit Karten versorgt werden. Ein gewaltiges Risiko für den Veranstalter, wie Bürgermeister Söhngen sagte und Zierden für seinen Mut dankte. Besonderer Dank ging deshalb auch an die Sponsoren.

Literatur sei eines der wichtigsten Kulturgüter, so Kulturminister Wolf, auch weil es zur Auseinandersetzung mit wichtigen Themen anrege. Das Festival würde dabei herausragende Schriftsteller in der Eifel versammeln, so Konrad Wolf: „Dann sind die Menschen hinter den Büchern, die man verschlungen hat, unmittelbar präsent.“ Auch Nico Steinbach, gebürtiger Bitburger und Mitglied des rheinland-pfälzischen Landtags, unterstrich die Bedeutung des Eifel Literatur Festivals:

Kulturinteresse, Lifestyle und Bildungsauftrag kommen hier zusammen. Dr. Josef Zierden ist der Fels in der Brandung im kulturellen Leben. Ohne sein Netzwerk würden viele der Autoren nicht in der Eifel lesen.

14 Jahre etwa habe es gedauert, bis Zierden Günter Grass einst zum Festival locken konnte, zehn Jahre habe es gedauert, einen der Autoren für 2021, Joachim Meyerhoff, zur Lesung in der Eifel zu bewegen. Andere hingegen wie die Nordfriesin Dörte Hansen, die in der Szene als schwer zu buchen gelte, habe schnell zugesagt, als sie Zierdens Ruf vernahm. Zum Reigen der illustren Autorinnen und Autoren gehört auch die polnische Literatur-Nobelpreisträgerin Olga Tokarczuk, die aus „Die Jakobsbücher“ lesen will, der Meister des Thrillers Sebastian Fitzek mit seinem neusten Werk „Der Heimweg“ und Wetterprophet Sven Plöger, der ein in der Corona-Pandemie zu kurz kommendes Thema angeht, nämlich den Klimawandel in seinem Buch „Zieht euch warm an, es wird heiß“.

Über den 30-jährigen Krieg will Daniel Kehlmann in seinem Roman „Tyll“ berichten, Ingo Schulze nimmt deutsche Befindlichkeit in „Die rechtschaffenen Mörder“ unter die literarische Lupe. Daniela Krien begeisterte Zierden bei der Leipziger Buchmesse so sehr, dass er sie mit „Die Liebe im Ernstfall“ gewinnen konnte, der Förster und „Baumflüsterer“ Peter Wohlleben will aus „Das geheime Band zwischen Mensch und Natur“ lesen, während Pater Anselm Grün passend zur Corona-Krise über „Was gutes Leben ist“ sprechen will.

Alle Veranstaltungen beginnen um 20.00 Uhr, Einlass ist ab 19.00 Uhr. Tickets sind ab sofort und nur im Vorverkauf erhältlich, am einfachsten online unter www.eifel-literatur-festival.de, in über 700 Vorverkaufsstellen von Ticket Regional in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Luxemburg, Belgien und Frankreich. Eine telefonische Kartenbestellung ist möglich über Ticket Regional, Telefon 06 51/ 97 90 777 (in Luxemburg Telefon 20 30 10 11) oder beim Trierischen Volksfreund Telefon 06 51/ 71 99 996. Der Veranstalter bittet aufgrund der besonderen Lage während der Pandemie, die aktuellen Infos oder kurzfristige Änderungen sowie Hygiene- und Sicherheitsregelungen auf www.eifel-literatur-festival.de zu beachten. Das Programm kann im Internet heruntergeladen werden. [Eifeler Presse Agentur/epa]

13.11.2020KulturPrüm0 Kommentare redaktion

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