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Die Teilnehmer/innen des LEADER-Projekts „Open your mind“ bei den Aufnahmen der Abschlussaufführungen. [Foto: music4everybody e.V]

Geplantes Musiktheater-Festival „Open your mind“ findet wegen Corona online statt

Zülpich: Das geplante Kulturfestival „Open your mind“ im Forum Zülpich muss corona-bedingt ausfallen. Doch die Organisatoren lassen sich nicht unterkriegen: Statt auf der Bühne präsentieren die jugendlichen Darsteller ihre Stücke nun online. Damit haben sie schon Erfahrung: Auch der Probenbetrieb fand zuletzt im virtuellen Raum statt.
Im September 2019 startete das Kulturprojekt „Open your mind!“ an drei Schulstandorten in der Zülpicher Börde: an der Stephanus-Schule in Zülpich-Bürvenich, dem Berufskolleg St.-Nikolaus-Stift in Füssenich und dem Schulzentrum in Zülpich. Gleich drei spannende Musicals wollten die Kinder und Jugendlichen aus der Region einstudieren und auf die Bühne bringen. Viele Monate lang erarbeiteten Studierende, Schülerinnen und Schüler mit und ohne Förderbedarf oder Migrationshintergrund gemeinsam mit professionellen Coaches ihre Bühnenshows. Als aufgrund der Corona-Pandemie kein regulärer Probenbetrieb mehr möglich war, wurden kurzerhand virtuelle Klassenräume per Videokonferenz eingerichtet.

Das innovative Kulturprojekt „Open Your Mind!“ hatte zum Ziel, den Heranwachsenden neue Einblicke, Erfahrungen und Einsichten zu ermöglichen, Vorurteile abzubauen und ihren Horizont zu erweitern. Die künstlerische Leitung liegt beim gemeinnützigen Verein „music4everybody e.V.“ aus Frechen, der seit vielen Jahren integrative kulturpädagogische Projekte für unterschiedliche Zielgruppen konzipiert und umsetzt und dafür bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. Ursprünglich sollten die drei Musiktheaterstücke bereits im Juni im Forum Zülpich präsentiert werden, umrahmt mit professioneller Ton- und Lichttechnik. Nun steht fest, dass auch die Ersatztermine im September und Oktober nicht realisiert werden können. Aber einfach aufgeben? Das kam für die Dozenten und Teilnehmer nicht infrage. Zu zwei der drei Stücke sollen nun Filme entstehen, um die spannenden Geschichten doch noch einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.

Schülerinnen und Schüler der Stephanus-Schule und Studierende des St.-Nikolaus-Stifts präsentieren auf diese Weise das Stück „Arcon X“. Die Hauptfigur, ein 17 Jahre alter Autist, wird in der Schule gemobbt, läuft aber in einem Online-Computerspiel zur Hochform auf… Auch zum Musical „Wüstentänzer“ wird ein Film entstehen. Nachwuchskünstlerinnen und -künstler aus dem St.-Nikolaus-Stift und dem Hermann-Josef-Haus in Urft haben das Stück gemeinsam erarbeitet. Es zeichnet das Leben des Tänzers Afshin Ghaffarian nach. Weil in seiner Heimat Tanzen unter Strafe steht, kann er nur heimlich in der Wüste proben. Da einige Teilnehmer aus gesundheitlichen und Infektionsschutzgründen nicht an den Dreharbeiten teilnehmen können, entsteht hier ein szenischer Kurzfilm mit Schauspiel-, Tanz- und Gesangssequenzen. Lediglich das dritte Stück, eine Gemeinschaftsproduktion von Haupt-, Real- und Gymnasialschülern am Schulzentrum Zülpich, wird leider ohne Abschlusspräsentation bleiben. Einige Schüler der Hauptschule haben inzwischen die Schule abgeschlossen und stehen nicht mehr zur Verfügung. Dazu kommen noch Schüler aus Risikogruppen, die auch nicht teilnehmen können. Eine Weiterführung des Stücks war hier nicht zu verantworten, nachdem erst unlängst 770 Schüler des Schulzentrums unter Quarantäne gestellt worden waren.

Um alle Hygienevorschriften einhalten zu können, wurden die Ensembles in kleinere Gruppen aufgeteilt, die jeweils separat agieren: Für die Stücke wurde zunächst das Bühnenbild aufgebaut, anschließend wurde die Choreografien der Tänzer gefilmt, dann die Sänger und schließlich die Schauspieler. Die fertigen Filme können ab dem 30. Oktober auf der LEADER, m4e Homepage und in Youtube angesehen werden.

Die spannenden Inszenierungen entstanden im Rahmen eines innovativen Kulturprojekts, das maßgeblich mithilfe des LEADER-Programms, einer Fördermaßnahme der Europäischen Union zur Entwicklung des ländlichen Raums, ermöglicht und umgesetzt worden ist. Ziel der regionenbezogenen EU-Förderung war es, Kinder und Jugendliche vor Ort bei der Entfaltung ihrer vielschichtigen Talente professionell zu unterstützen. Neben der Förderung durch Landes- und EU-Mittel der LEADER-Region Zülpicher Börde in Höhe von über 100.000 Euro trug auch die F. Victor Rolff Stiftung zur Finanzierung dieses außergewöhnlichen Kulturangebots bei.
Die folgenden Künstlerinnen und Künstler haben als Dozenten an der Entstehung der Stücke mitgewirkt: Claudia Scarpatetti (Regie/Schauspiel), Katerina Giannakopoulou (Tanz), Nadia Dornaika (Bühnenbild), Tanja Brunner (Gesang) und Stephi Siebert (Projektleitung).
9.10.2020LebenZülpich0 Kommentare redaktion

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