Eifel: Vor 23 Jahren, am 22. März 1993, haben die Vereinten Nationen den „Tag des Wassers“ ins Leben gerufen. Seitdem sind die UN-Mitgliedsländer aufgefordert, am Weltwassertag mit konkreten Aktionen auf die Bedeutung des Elements Wasser für das tägliche Leben aufmerksam zu machen. Jedes Jahr steht der Weltwassertag unter einem besonderen Motto. In diesem Jahr lag der Schwerpunkt auf „Wasser und Arbeitsplätze“.
1993 wurde ebenfalls der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) gegründet. 23 Jahre später luden die „Wasserarbeiter“ des WVER am Tag des Wassers zu einer Informationsveranstaltung in den Seehof nach Schwammenauel. Sechs Talsperren in der Nord Eifel gehören zum Verantwortungsbereich des Verbandes. Hochwasserschutz und Trinkwassergewinnung, Wasseraufbereitung und das Wasser für die Industriebetriebe an der Rur gehören zum Aufgabenbereich. Der Verband ver- und entsorgt das Wasser für 1,1 Millionen Menschen im Einzugsgebiet der Rur. Die Wasserwerker kümmern sich um fast 2.000 Kilometer Fließgewässer in ihrem Verbandsgebiet.
Die Rurtalsperre Schwammenauel, die größte Talsperre Deutschlands, ist gleichzeitig das Herzstück des Talsperrensystems in der Nordeifel. Mit 203 Millionen Kubikmetern hat sie doppelt soviel Speichervolumen, wie alle anderen Talsperren im Verbund des WVER. Der Hauptsee kann als Hochwasserrückhaltebecken große Wassermengen aufnehmen, um den Unterlauf der Rur vor Überschwemmungen zu schützen. Zu wasserarmen Zeiten im Sommer garantiert die Rurtalsperre genügend Wasser im Fluss, um alle gewerblichen und industriellen Verbraucher unterhalb der Staustufen zu bedienen. Zusätzlich liefern die Turbinen am Fuß der Staumauer umweltfreundlichen Strom.
Auf den Seen und in ihrem Umfeld hat sich in den letzten Jahrzehnten eine Tourismus- und Freizeitlandschaft entwickelt, die eine der wichtigsten Einnahmequelle für die Seeanlieger-Gemeinden Heimbach, Nideggen und Simmerath darstellt. Seit dem 16. März 2016 ist der Wasserverband nun alleine für die Freizeitnutzung an den Seen verantwortlich. Die bisher zuständige Bezirksregierung in Köln hat die Rurtalsperre, aber auch den Heimbacher Stausee und die Talsperre in Obermaubach an den WVER übergeben. Er regelt in Zukunft die Freizeitnutzung an den Gewässern.
Allein der Obersee bleibt als wichtiger Trinkwasserspeicher für Aachen weiterhin unter der Aufsicht der Bezirksregierung. Hier regelt eine neue Gemeingebrauchsverordnung die Freizeitnutzung in der bisher gegebenen Weise.
Auf der Rurtalsperre und den beiden anderen Talsperren gibt es neue Regelungen für den Einsatz von Elektromotoren. In Zukunft können sowohl Anglerkähne als auch Segelboote mit einer Höchstgeschwindigkeit von maximal sechs Stundenkilometern elektrisch über die Seen schippern. Dafür wird eine zusätzliche Jahresgebühr von 60 Euro fällig.
Auch bei der Messzahl* für Segelboote hat der WVER zugelegt. Hier sind in Zukunft Boote bis zu einer Messzahl von 22 auf den Seen erlaubt. Neu ist die Winternutzung auf den Seen. In der Zeit vom 15. November bis 31. März des Folgejahres können Boote ebenfalls auf das Wasser. Allerdings dürfen die Boote nicht im Wasser liegenbleiben und müssen nach Gebrauch ausserhalb der Wasserfläche gelagert werden. Die Winternutzung kostet zusätzlich 60 Prozent der Saisongebühr. Diese Regelung kommt den Anglern und Fischern entgegen, ermöglicht aber auch die Nutzung mit Paddelbooten oder Surfbrettern ausserhalb der Saison. Ebenfalls neu zugelassen ist die Badestelle in Woffelsbach. Damit sind nun drei offizielle Bademöglichkeiten in Rurberg, Woffelsbach und Eschauel am Rursee vorhanden.
*Die Messzahl bei Segelbooten ist das Produkt aus der Länge mal der Breite eines Bootes. Hier erfolgte eine Anhebung von 20 auf 22. Damit wird es möglich, in Zukunft größere Segelboote einzusetzen.
Aus der Präsentation des WVER:
Übersicht über die neuen Nutzungsregelungen: https://www.wver.de/index.php/talsperren/nutzungsregelungen-stauanlagen
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