Eifel: Der Vergleich mit einem „zweischneidigen Schwert“ kommt sowohl im Alten wie im Neuen Testament recht oft vor. Im Brief an die Hebräer heißt es: „Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert …“ (Hebr 4,12). Auch in der Offenbarung des Johannes kommt so eine Waffe vor: „…und aus seinem Munde ging ein scharfes, zweischneidiges Schwert“ (Offb 1,16). Allerdings wird dieses Schwert nicht in der heutigen Bedeutung gebraucht, sondern als Metapher für Gefährlichkeit. Möglicherweise ist der heute übliche Sinn von den zwiespältigen Erfahrungen mit einer verführerischen Frau abgeleitet, von der es in den Sprüchen 5 heißt: „Denn die Lippen der fremden Frau sind süß wie Honigseim, und ihre Kehle ist glatter als Öl, hernach aber ist sie bitter wie Wermut und scharf wie ein zweischneidiges Schwert.“ Zwar steht auch hier das Schwert wieder nur für die negativen Eigenschaften der Dame, aber bei oberflächlichem Lesen könnte man die ganze Frau für ein „zweischneidiges Schwert“ halten.
Gerhard Wagner: „Wer’s glaubt wird selig! – Redewendungen aus der Bibel“, Regionalia-Verlag, ISBN: 978-3-939722-36-6
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