Eifel: Ingrid Retterath hat schon unzählige Reiseführer geschrieben. Nun kam ihr Outdoor-Ratgeber „Der Weg ist das Ziel – Jakobsweg Via Coloniesis von Köln nach Trier“ als zweite, überarbeitete Auflage in die Buchhandlungen.
2021 werden sich wohl besonders viele Pilger auf den Weg begeben, vermutet die Autorin. Denn wenn der 25. Juli – Gedenktag für Jakobus den Älteren – auf einen Sonntag fällt, sprechen die Jakobspilger von einem „Heiligen Jahr“.
Der Wanderführer beginnt ganz pragmatisch mit einer Ausrüstungsliste, die kästchenweise abgehakt werden kann, damit nichts zuhause liebgenbleibt. So erinnert die Autorin unter anderem an den regenfesten Anorak, Blasensalbe, Kompass und Taschenlampe. Festes Schuhwerk ist natürlich Grundvoraussetzung.
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Vor der Hubertuskapelle in Arloff. [Foto: Birgit Bossbach]
Jeder einzelne Tourenabschnitt wird mit kurzen Symbolen vorgestellt: Die Entfernung zwischen Start und Ziel, die zu bewältigenden Höhenmeter, Zeitbedarf und die Höhe, auf der der Weg verläuft. Durch farbige Höhenprofile kann so jeder seine Kräfte unterwegs einteilen. Neben interessanten Informationen über die Ortschaften, die durchkreuzt werden, sind auch zahlreiche Sagen, Mythen und Legenden eingebunden.
Fazit: Ein aufwendig recherchierter Outdoor-Führer, der sicher nicht nur Jakobspilger interessieren dürfte.
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Rainer Nahrendorf stellt in seinem zweiten Radtouren-Band zwölf Fahrradausflüge durch die Eifel vor.
Die Katze lässt das Mausen nicht. Und genauso wenig kann Rainer Nahrendorf – zwölf Jahre lang Chefredakteur des Handelsblattes – Stift und Papier zur Seite legen. Diese Utensilien hatte der Journalist stets dabei, als er (77) mit seiner Frau (83) auf große Recherchentour ging. Von April bis Anfang Oktober stellte das Paar zwölf verschiedene Fahrrad-Touren durch die Eifel zusammen, die nun in dem handlichen, multimedialen Fahrtenbuch „Die schönsten Radtouren der Eifel II“ erschienen.
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Weinterrassen an der Ruine Saffenburg bei Mayschoss. [Foto: Rainer Nahrendorf]
Immer wieder fordert er die Leser in seinen Tourbeschreibungen auf, „Liebe Radfahrer! BITTE ABSTEIGEN!“ Mal ist dieser Hinweis als Warnung vor einem gefährlichen Abschnitt gedacht, oder bedeutet seine Aufforderung, sich die lohnenswerten Baudenkmäler entlang der Strecke genauer anzuschauen.
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Das prachtvolle Schloss Weilerbach. [Foto: Rainer Nahrendorf]
Dass eine willkürlich gewählte Abkürzung äußerst gefährlich werden kann, musste das Ehepaar am eigenen Leib erfahren. In seinem Kapitel „Exkurs: Trial and Error“ schildert der Autor, das ein sechs Kilometer langer Querweg zum Ziel zwar geteert anfing, sich dann aber in einen schmalen, steinigen Steilpfad hoch über dem Flüsschen Our verjüngte, den die schweren E-Bikes hochgeschoben werden mussten – bockig wie störrische Esel. Fast wäre dabei das Rad von Nahrendorfs Frau in die Our gestürzt. „In Angstschweiß gebadet“, gelangten sie endlich ans Ziel.
Wie in seinem ersten Fahrradtouren-Führer durch die Eifel, ist auch dieses 148-seitige Buch gespickt mit QR-Codes. So lassen sich Fotos, Videos und Virtuelle Spaziergänge durch Burgen und Schlösser, sowie weitergehende Informationen zum Thema direkt vor Ort abrufen.
Auch unsere direkte Nachbarschaft wird erkundet. So führt die „Thermen-Bade-Tour“ von Mechernich über Kommern und Schloss Eicks bis nach Zülpich. Die achte Tour ist Star-Architekten gewidmet: Seien es die Römer, die im ersten Jahrhundert die spektakuläre Wasserleitung aus der Eifel bis nach Köln bauten, oder der Schweizer Architekt Peter Zumthor, der die berühmte Kapelle in Mechernich-Wachendorf entwarf. Die den Römern gewidmete Themenroute führt von Blankenheim nach Nettersheim. Von dort startet eine weitere Tour über die Erftquelle nach Bad Münstereifel.
Wer den Tourenführer durchstöbert hat, kann Nahrendorfs Hinweis auf dem rückseitigen Cover des Buches nachvollziehen: „Verliebt in die Eifel“.
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