Eifel: Die Hoffnung der Bürger aus Nideggen, Vettweiß und Kreuzau, dass ihre Einwände gegen die geplanten Großwindräder in Hürtgenwald und Kreuzau berücksichtigt werden, sind in den letzten Wochen zunehmend geschwunden. Deshalb hat sich nun eine Initiative aus Bürgern der betroffenen Gemeinden an Landrat Wolfgang Spelthahn gewandt. In einem Offenen Brief fordern sie von Kreis und Bezirksregierung als übergeordnete Instanzen, sich im Genehmigungsverfahren um weitere Windräder schützend vor die Bewohner zu stellen. Sie werfen den eigenen oder Nachbarkommunen vor, „rücksichtslos zum Schaden der Kulturlandschaft die landschaftliche Schönheit der Rureifel aufs Spiel zu setzen, und damit die Naherholungsfunktion und den Lebensraum der Menschen und Tiere aus monetären Überlegungen zu gefährden“, so die Mitglieder der Windrad-Initiative-Rureifel (WIR) anlässlich ihres Gesprächs mit Landrat Wolfgang Spelthahn. Dabei müsse man eigentlich erkennen, dass an den Osthängen der Eifel, und damit im Windschatten der Hauptwindrichtung nicht viel Wind – und damit Strom – zu ernten sei. Mit Hilfe der hoch subventionierten erneuerbaren Energie wolle man in den Gemeinden ein Stückchen vom Kuchen der EEG-Förderung erhaschen, das gehe aber zu Lasten der Natur und der Bevölkerung vor Ort, argumentieren die Gegner. Haben die finanzschwachen Kommunen doch fast keine Möglichkeit, dem zunehmenden Druck der Windkraftwerber und den finanziellen Verlockungen einer angeblich rosigen Windzukunft zu widerstehen.
„Getrieben von den ehrgeizigen Plänen der Weltenretter verspielen wir unsere heile Rureifel. Für Geld sind die Gemeinden bereit, ihre unversehrte Landschaft zu verkaufen. In Hürtgenwald wie auch in Kreuzau“, empört sich Peter Neumann von der BI Ochsenauel. „Die Bürger hoffen auf fachliche Skepsis bei den Genehmigungsbehörden, die sich hoffentlich mit gesundem Misstrauen die von den Windradfirmen bezahlten Gutachten ansehen, und dem vernachlässigten Natur- und Menschenschutz die nötige Geltung verschaffen.“ Das Kapital der Zukunft sei nicht das Windrad, sondern die Landschaft, in der sich das Auge von den vielen Windrädern im ganzen Land erholen kann.
Die Bürgerinitiativen regen an, das Landschaftsbild als Ganzes, unabhängig von kommunalen Grenzen, zu betrachten. Die Genehmigungspraxis, nach der jede Gemeinde auf ihrem Gelände Windkonzentrationszonen ausweisen könne, führe zu einer Zerstörung der Kulturlandschaft der Rureifel, so die BI. (Offener Brief der WIR an den Landrat)
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