Eifel: Endlich wird das Wetter frühsommerlich. Damit beginnt in der Eifel die große Zeit der Orchideen. In der Schönecker Schweiz ist bereits die Blüte des Manns-Knabenkrauts (auch als Stattliches Knabenkraut bekannt) in vollem Gang, ebenso am Kuttenberg bei Bad Münstereifel-Eschweiler die Blüte des Purpur-Knabenkrauts.
Nun folgt das Große Zweiblatt, ein unscheinbar gelbgrün blühendes Gewächs mit kräftigen Blättern, das man erst auf den zweiten Blick als Orchidee erkennt. Am Nordrand des Laacher Sees hat es einen großen Bestand. In den Lohrsdorfer Orchideenwiesen entfaltet sich das rosafarbene Helm-Knabenkraut.
Doch nicht nur Orchideen erfreuen alle Blumenbegeisterten. Attraktiv sind nun auch die Blüten des Gelben Sonnenröschens in Kombination mit dem blauvioletten Wiesensalbei, etwa am Bürvenicher Berg. Oder die tütenförmigen, meist blauen, aber auch rosa oder weißen Blüten der zarten Akelei, die überall in den Kalkmagerrasen der Nordeifel und auch in Laubmischwäldern wie beispielsweise im Urfttal zu finden ist. Unauffällig und doch spektakulär blüht die Vierblättrige Einbeere am Zuweg zum Dreimühlen-Wasserfall in Nohn.
„Man erblickt nur, was man schon weiß und versteht“, zitiert Oliver Breda einen Goethe-Ausspruch. Ursprünglich wollte er Förster werden oder Biologie studieren. Es wurde schlussendlich Physik mit einer Diplomarbeit im Fachbereich Umweltanalytik. Seit 1999 schreibt der Naturliebhaber Wander- und Reisebücher. 2004 gründete Breda seinen Verlag für botanische Reiseführer. Kein Wunder, denn viele Jahre arbeitete er als Reiseleiter für ein großes Tourismusunternehmen auf Madeira und erklärte den Urlaubern die dortige Vegetation: „Baum, Busch und Blume“, wie der Fachmann lachend im EIFELON-Gespräch formuliert. Nach dem Studium habe er sich eigentlich nur eine kurze Auszeit gönnen wollen, doch es wurde mehr daraus. Zwischen 2000 und 2005 war Madeira für sechs bis sieben Monate das „Standbein“, Deutschland das „Spielbein“. Als dann die Corona-Epedemie seine berufliche Tätigkeit unmöglich machte, seien er und seine Frau erst ein bis zwei Wochen in Schockstarre gewesen. „Dann haben wir überlegt, was wir machen können.“
So entstand die Idee ein Botanik-Buch zu schreiben. „Die Eifel war schon immer unser Rückzugsgebiet. Wenn hier etwas zuviel wurde, haben wir dort die Ruhe genossen.“ Kurze Zeit habe das Ehepaar auch überlegt, in die Eifel umzuziehen. Während Oliver Breda die botanischen Entdeckungen fotografierte, steuerte seine Frau, Dr. Susanne Lipps, die erläuternden Texte für das, im Eigenverlag erschienene Buch bei. 1.500 Exemplare hat das naturinteressierte Ehepaar als Erstauflage drucken lassen. „Ich hoffe auf mehr“, meint Breda, „denn Machen macht Spaß.“Dr. Susanne Lipps ist erfolgreiche Autorin zahlreicher Reise- und Wanderführer. Sie studierte Geographie, Geologie und Botanik in Marburg und promovierte 1985. Seit jeher begeistert sie sich für die Suche nach botanischen Schätzen. Insgesamt 172 ausgewählte Pflanzen aus den wichtigsten Schutzgebieten werden in dem ansehnlichen Band vorgestellt. Dabei unterschied das Ehepaar, was auf Wiesen und Rasen, in Buchen-, Eichen-, Schlucht- oder Auwäldern wächst. Auch die typische Eifeler Botanik an Gewässern und Ufern, in Mooren und Heiden, sowie in felsiger Landschaft wird mit Blütezeit, Charakteristika und wissenswerten Anmerkungen vorgestellt.
Kurzum: Eine Bereicherung für all diejenigen, die beim nächsten Eifelspaziergang genauer hinschauen und dazulernen wollen.
Bei dieser Veröffentlichung war Susanne Lipps hauptsächlich für den Text verantwortlich, Oliver Breda kümmert sich vorwiegend um die Fotos. Der Blog www.eifelflora.de ist die Ergänzung zum Buch.
Wer eins der fünf Verlos-Exemplare gewinnen möchte, sollte bis zum 12. Juni 2021 eine Mail mit dem Stichwort „Eifelflora“ an senden.
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