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Für die Winterpause mussten rund um den See annährend 3.000 Kanus, Ruder- und Segelboote aus dem Wasser geholt werden. [Fotos: bwp]

Winterruhe auf dem Rursee

Eifel: Glitzernd blaues Wasser, idyllische Buchten und zahllose Boote, die mit geblähten Segeln über den Rursee gleiten… Solche Sommer-Impressionen sind in den Köpfen von Einheimischen und Touristen gespeichert. Doch was passiert mit den Segelschiffen und Ruderbooten im Winter?

Wenn die Blätter von den Bäumen fallen, fällt auch der Wasserspiegel des Rursees. Durch konsequentes Ablassen der Wassermenge wird Platz geschaffen, um heftige Regengüsse und Schneeschmelze aufzufangen und mögliche Überschwemmungen zu vermeiden. Von Mitte November bis Ende März kann es deshalb zu extrem variierenden Pegelständen kommen. „Da wäre die Gefahr groß, dass sich die Boote von den Stegen reißen“, weiß Günter Becker, der in Heimbach eine Segelschule und Marina mit Bootsverleih betreibt. Und so heißt es jedes Jahr aufs Neue: Zum 15. November muss der See „bootfrei“ sein.

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Vor der Winterpause müssen alle Segelboote aus dem Wasser geholt werden.

Rund um den See verteilt, gibt es fünf Möglichkeiten, um alle Schiffe an Land zu holen. In Schwammenauel „krant“ Günter Becker seit Ende September im Akkord. Von der Kabine seines gelben Gittermastkrans aus steuert er den Ausleger direkt über das nächste Segelboot, das mit gelegtem Mast darauf wartet, aus dem Wasser gehievt zu werden. Mit gekonntem Griff werden zwei Tragegurte um den blau gestrichenen Bootsrumpf gelegt und schon hängt „Spatzl“ am Haken. An Land steht bereits Segler Tom Holzhauser mit dem Hochdruckreiniger parat, um den dünnen Algenfilm am Bauch des Schiffes abzusprühen. Seit fünf Jahren hat der Kölner sein Segelboot am Rursee liegen:„Es ist einfach der schönste See weit und breit“, meint er.

Bis zu 2.800 Kilo wiegen die Schiffe, die rund um den Rursee aus dem Wasser geholt werden müssen. Und damit die schwimmende Last auch sicher ans Land kommt, unterzieht der TÜV die Hebekräne jedes Jahr einem Sicherheits-Check.

Diese Vorsichtsmaßnahme kann Günter Becker nachvollziehen. Eins versteht er aber ganz und gar nicht. „Durch die Eröffnung des Feriendorfes ‚Eifeler Tor’ standen in diesem Sommer viele Niederländer am Steg und wollten segeln. Doch ohne Segelschein darf ich ihnen kein Boot aushändigen.“ Crux ist nämlich: Im Nachbarland, wo viele Niederländer quasi auf und mit dem Wasser groß werden, muss man keine Prüfung absolviert haben, um loszusegeln. Hier am Rursee setze man aber auf Vorschriften. „Damit steht man dem Tourismus im Weg“, argumentiert Becker.

Für den WVER (Wasserverband Eifel-Rur) hat aber weiterhin die Vorsicht Priorität. „Aus Sicherheitsgründen bleiben wir bei der Segelscheinpflicht für Boote mit einer Segelfläche von über fünf Quadratmetern“, sagt Marcus Seiler. Allerdings gebe es seit diesem Jahr einige Veränderungen bei den Benutzerbedingungen des Rursees. Mit der Eröffnung des Jugendferiencamps in Woffelsbach wurde das Baden dort offiziell erlaubt und zum ersten Mal können Segler und Kanuten auch in der kalten Saison in See stechen. Nach dem Kauf einer Winterplakette kann der See ab diesem Jahr von Mitte November bis Anfang April weiterhin genutzt werden – vorausgesetzt, der schwimmende Untersatz wird am gleichen Tag wieder aus dem See gezogen.

14.11.2014LebenEifel0 Kommentare bwp

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