Umland, Aachen: Es war ein Wettbewerb der besonderen Art: Die teilnehmenden Studenten der RWTH Aachen und der Hochschule Koblenz sollten eine Kirche entwerfen. Doch diese Kirche soll nicht irgendwo in Deutschland stehen, sondern in Kamerun. Für die angehenden Architekten eine besondere Aufgabe, schließlich muss der Bau an die afrikanischen Klimaverhältnisse und Bauweisen angepasst werden. Doch wie kam es zu diesem Wettbewerb? Ideengeber ist Fred-Eric Essam, gebürtig aus Kamerun.

Jo Ruoff, Fred-Eric Essam, Annette Essam und Uli Baege (v.l.) freuten sich über die tollen Entwürfe der Studenten.
Es ist nicht das erste Mal, dass die beiden Hochschulen sich mit Bauvorhaben in Kamerun beschäftigten. 2014 konnte eine Vorschule eingeweiht werden, die nicht nur auf einem gemeinsamen Konzept der Hochschulen basiert. Es reisten auch einige Studenten nach Kamerun, um zusammen mit der Bevölkerung die Schule zu bauen.

Die Sieger des Wettbewerbs: Sie dürfen ihre Modelle bei einem Workshop in Kamerun vorstellen.
Eine Kirche zu planen, sei eine schöne Aufgabe, findet Annette Essam, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Lehrgebiet Denkmalpflege und Bauforschung der RWTH Aachen. Für die Studenten gab es einige Vorgaben: Es gilt, mit dem Ort angemessen, kostengünstigen und klimagerechten Mitteln einen liturgischen Raum zu schaffen, hieß es in der Wettbewerbsausschreibung. „Man muss seine Idee auf den Punkt bringen“, erläutert Annette Essam die Besonderheit eines Stegreifs. Eine Jury unter der Koordination von Professor Dr. Ing. Christian Raabe, vom Lehr- und Forschungsgebiet Denkmalpflege und Historische Bauforschung an der RWTH Aachen, sowie Professor Dipl.-Ing. Jo Ruoff, Dozent für Bauphysik an der Fachhochschule Koblenz, bewerteten die eingereichten Entwürfe. 46 Studenten beteiligten sich an dem Wettbewerb.

Weitere Entwürfe. Oben die Skizzen unten die Modelle.
Es sei etwas ganz anderes gewesen, an einer Kirche zu arbeiten, erklärt Student Jan Kubasta von der Hochschule Koblenz. Sie hätten darauf achten müssen, dass die passenden Materialien verfügbar seien. Die Ziegel könnten beispielsweise vor Ort gepresst werden. Kubasta ist einer der Preisträger des Wettbewerbs. Zusammen mit seinen Studienkollegen Felix Jung und Johannes Blum hat er ein farbenfrohes Konzept entworfen. „Es hat Spaß gemacht, das Modell zu bauen“. Die zweite Studentengruppe mit Sören Höller, Marcel Kaul und Stephan Radke gehört ebenfalls zu den Siegern und mit Coline Eysseric von der RWTH Aachen gewann auch eine Einzelteilnehmerin.
Für die Gewinner ist das Projekt noch nicht abgeschlossen. Als Belohnung dürfen sie zu einem Workshop nach Kamerun fahren und dort ihre Entwürfe vorstellen. Eric-Essam hofft, dass eines der Modelle verwirklicht wird, egal an welchem Ort. Doch sein Herz schlägt natürlich für Boboyo. Informationen über den Verein unter http://www.identafrica.org
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