Umland: Die Liste der Preisträger liest sich wie das „Who is Who“ der deutschsprachigen Kabarettszene. 1988 wurde erstmals Konrad Beikircher mit der „Morenhovener Lupe“ ausgezeichnet. Dann folgten solch scharfzüngig-hintergründige Wortjongleure wie Hans Dieter Hüsch, Gerhard Polt, Richard Rogler, Urban Priol, Volker Pispers oder Heinrich Pachl. Als 28. Preisträger wurde nun Jürgen B. Hausmann, alias Jürgen Beckers, für seinen „geradezu halsbrecherischen Umgang mit dem Dialekt seiner Heimatregion, dem Aachener Umland“ mit der begehrten Trophäe geehrt. „Es herrschte grandiose Stimmung und eine Lachsalve folgte der anderen“, fasst Klaus Grewe den vergnüglichen Abend zusammen, der – sobald der Termin feststand – innerhalb von zwei Stunden ausverkauft war.
„In unserer Satzung ist festgelegt, dass sich unsere Preisträger durch ihren kritischen und gekonnten Umgang mit Sprache hervorgetan haben müssen“, schildert der Organisator die Statuten der Morenhovener-Kabarett-Tage. Jahr für Jahr besteht der „drittälteste Kabarett-Preis nördlich der Alpen“ aus einer antiken Lupe, in deren Stiel die Jahreszahl und der Name des jeweils Geehrten eingraviert ist. Diesmal wurde Jürgen Beckers ein silbern gefasstes Vergrößerungsglas mit Elfenbeingriff überreicht. Für den regelmäßigen Nachschub an Lupen aus dem 18. Jahrhundert sorgt ein Sammler aus England.
Bestanden die Kabarett-Tage anfänglich erst noch aus wenigen Veranstaltungen, finden in der diesjährigen Reihe 16 Termine mit hochkarätigen Künstlern und Kabarettisten statt. Die Organisation vor und hinter den Kulissen übernehmen ehrenamtliche Helfer. „Nach den Veranstaltungen sitzen wir dann noch mit den Künstlern bei einem Teller Suppe zusammen und lassen den Abend gemeinsam ausklingen. So sind schon viele Freundschaften entstanden“, beschreibt Grewe den familiären Umgang im Team.
Mittlerweile hat das kleine, privat organisierte Morenhovener Festival ein festes Stammpublikum. Manche von ihnen kommen seit Jahren zu jeder Veranstaltung, weiß Klaus Grewe zu berichten. An diesem Wochenende können die Organisatoren mit einer – im wahrsten Sinne des Wortes – süßen Überraschung aufwarten. Nachdem am Samstagabend, 20.00 Uhr, Achim Konejung und Hubert vom Venn Nachhilfeunterricht in Sachen „Eifel“ erteilen, gastiert am Sonntagnachmittag um 17.00 Uhr die Musikerin Christina Rommel im Kreaforum. Während sie, gemeinsam mit ihrer Band, das Publikum auf eine musikalische Weltreise entführt, kreiert ein Chocolatier auf der Bühne zart schmelzende Schokoladenköstlichkeiten, die das Publikum verkosten kann. Zwischen den einzelnen Songs und süßen Gaumenkitzeln serviert Christina Rommel zusätzlich kurze Anekdoten zum Thema Schokolade. Ein ungewöhnlicher, verführerischer Nachmittag, der alle Sinne anspricht.
Weitere Informationen über das kleine, aber feine Kabarett-Festival finden sich im Netz unter www.morenhovener-kabarett-tage.de.
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