Umland: Im Beethoven-Jahr schreibt der Bayerische Rundfunk einen bundesweiten Kreativwettbewerb aus: Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren sind angerufen, sich mit dem genialen Komponisten textend, zeichnend oder filmend fantasievoll auseinanderzusetzen. Vorgegeben ist nur der Einstieg in die Geschichte: „Es ist mitten in der Nacht. Beethoven sitzt am Klavier. Seine Haare tropfen. Gerade erst ist er zum 62. Mal umgezogen, sein Zimmer ist noch ganz chaotisch. Da klopft es an der Tür…“ Das ist die Ausgangssituation für den Wettbewerb „Beethoven Mystery XXL“. Und dann? Vom Moment des mysteriösen Klopfens an sollen Kinder die Geschichte weitererzählen…
„Was ist los mit Beethoven?“ – das haben sich viele Zeitgenossen des Komponisten gefragt. Die Frage wird aber gerade aktuell wieder gestellt: „Beethoven war ein total skurriler Typ, wie man aus Briefen und sonstigen Zeugnissen sehen kann“, sagt Leonhard Huber, Leiter des Wettbewerbs Beethoven Mystery XXL. „Aber er hatte auch ein sehr schweres Schicksal aufgrund seines Hörverlustes – eine spannende Figur und deswegen der ideale Typ für so einen Wettbewerb.“
Um teilzunehmen, müssen die Kinder keine Beethoven-Experten sein, findet Wettbewerbs-Mitinitiatorin Veronika Baum. „Das Tolle ist, dass es eigentlich keine historisch richtige Lösung gibt.“ Wer klopft da? Ist es eine echte historische Figur wie Mozart? Eine erboste Nachbarin, die sich über den nächtlichen „Lärm“ beschwert oder die Miete erhöhen will? Vielleicht ein Außerirdischer, der von Beethovens Musik angelockt wurde? Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Projekt-Koordinator für diesen Wettbewerb ist Alex Naumann, Musik-Redakteur beim BR. Jedes Wochenende vermittelt er Kindern und Jugendlichen im Hörfunk den Zugang zur klassischen Musik. Pünktlich um 17.05 Uhr startet seine Sendung mit dem genialen Namen „Do Re Mikro“. „Ich wähle jeweils ein Schwerpunktthema wie ‚Geige‘ oder ‚Wasser‘ und suche passend dazu die Musikstücke aus. Um Kinder für Klassik zu begeistern, muss man neue Formate erfinden, ihre Interessen treffen.“ Seine Mitstreiter bei Bethoven Mystery XXL sind – neben Veronika Baum – Carmen Fiedler, Franziskus Büscher und Leonhard Huber, der Redakteur von „Do Re Mikro“.Michael Piazolo, Bayerischer Staatsminister für Unterricht und Kultus, wünscht allen bundesweiten Teilnehmern „viel Freude, Glück und Erfolg für den Wettbewerb. Toi, toi, toi.“ Auch die Geigerin Anne-Sophie Mutter ist von dem Wettbewerb überzeugt. Beethoven-Fan ist sie sowieso, und so hat sie die Schirmherrschaft für Beethoven Mystery XXL übernommen. „Eins meiner ersten Interviews habe ich vor vielen Jahren mit Ann-Sophie Mutter geführt“, erzählt Alex Naumann im EIFELON-Gespräch. „Jetzt rief ich in ihrem Sekretariat an und fragte, ob sie die Schirmherrschaft übernehmen wolle. Wir bekamen spontan eine Zusage“, freut sich Naumann.
Weitere Schirmherren sind der Bayerische Kultusminister Michael Piazolo und der Intendant des Bayerischen Rundfunks, Ulrich Wilhelm. Wilhelm beeindruckt, dass Beethoven trotz seiner Taubheit weiter komponierte. „An diesem ‚Nicht-Aufgeben‘ könnt Ihr Euch orientieren, wenn Ihr Eure Beethoven-Geschichte schreibt, Euren Beethoven-Comic zeichnet oder Euer Beethoven-Video dreht. Legt los und löst das Beethoven-Geheimnis“, gibt er den Kindern mit auf den Weg und ermuntert sie zur Teilnahme. „Ich wünsche Euch viel Erfolg – und viel Spaß dabei.“
Alle jungen Wettbewerbsteilnehmer, die sich über einige Episoden aus Beethovens Leben informieren möchten, sollten einmal auf der Kinder-Internetseite des Bayerischen Rundfunks stöbern. Unter Rubrik „Mehr über Beethoven“ werden hier kindgerecht einige Stationen aus dem Leben des Komponisten nachgezeicht und Hörproben seiner Werke eingeblendet. Diese Mini-Hörspiele sind ein informativer, musikalischer Spaß – nicht nur für die Kleinen.
Auf die Gewinner des Kreativwettbewerbs Beethoven Mystery XXL warten – neben Sachpreisen – extra große Überraschungen. In der Kategorie Comic ist das ein Workshop mit dem Zeichner Joscha Sauer, bekannt durch seine Internetseite nichtlustig.de. Sieger in der Kategorie Film dürfen zur Münchner Produktionsfirma „Lieblingsfilm“ ans Set und in der Kategorie Geschichte gibt es eine Exklusivlesung mit der Bestseller-Autorin Margit Auer. Von ihr stammt die Kinderbuchreihe „Die Schule der magischen Tiere“. Aufmunternd meint sie: „Macht etwas Großes, schafft etwas Zeitloses, mindestens etwas, das uns ins Herz trifft, bringt die Jury zum Lachen.“
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