Umland, Düren: Harfenklänge tönten durch den Konzertsaal und erfüllten den ganzen Raum mit zarter Musik: Tom Daun war zu Gast in der Kulturfabrik Becker & Funck im Rahmen der Konzertreihe Tonspuren und mit den ersten Klänge zog der Musiker sein Publikum in den Bann. Tom Daun, „Master of Music“ der Universität Edinburgh, gilt als einer der führenden Vertreter von traditioneller und historischer Harfenmusik in Deutschland. An diesem Abend stand Harfenmusik der englischen Renaissance und der keltischen Welt auf dem Programm. Meisterhaft glitten Dauns Finger über die Saiten und die Besucher konnten eintauchen in eine andere Welt. In eine Welt der tänzerischen und zarten Klänge und in eine Welt voller Melancholie.
John Dowland gehört zu den bekanntesten Komponisten der Renaissance und seine Werke lassen sich vortrefflich auf die Harfe übertragen. Es habe zur damaligen Zeit zum guten Ton gehört, melancholisch zu sein, erläuterte Daun. Der Komponist Dowland galt darin als Meister, doch die Menschen dieser Zeit waren auch überzeugt, dass die Musik Magie besäße, dass sie in der Lage sei, Wunden zu heilen und die Seele zu berühren. Tom Daun gelang es, etwas von dieser Magie in die heutige Zeit zu holen.

In der Pause erklärte Tom Daun (r.) interessierten Zuhörern die Besonderheiten seiner Harfen.
Harfenmusik war in Irland beliebt – bis ins 18. Jahrhundert war sie sogar das Nationalinstrument – dementsprechend waren die Barden hochangesehene Personen und überall gern gesehen. Wie beispielsweise Turlough O’Carolan. In seiner Jugend erblindete der Ire, doch er erlernte das Harfenspiel meisterhaft und zog durch die Lande. Er blieb meistens ein paar Wochen bei den hohen Herrschaften und bedankte sich am Ende meist mit einem Lied für die edlen Damen. Daher seien seine Kompositionen meist mit einem Frauennamen betitelt, schmunzelte Daun und griff in die Saiten um das Lied „Eleanor Plunkett“ zu spielen.

Magie des Augenblicks. [Foto: Paula Schipperges]
Es gehöre zum Konzept, dass die Musiker immer auch etwas über ihre Musik und die Instrumente erzählten, erklärt Großheide. Wenn dies auch noch auf so unterhaltsame Art und Weise geschieht, wie bei Tom Daun, ist dies für die Besucher ein doppelter Genuss. Kurzweilig und unterhaltsam waren seine Erläuterungen zur Musik, den Komponisten und Harfenspielern jener Zeit.
Weitere Konzerte der Reihe Tonspuren: www.tonspuren-dueren.de

Bisher 0 Kommentare
Kommentar schreiben
Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Beitrag. Schreiben Sie den Ersten.
Einen neuen Kommentar schreiben
Um einen neuen Komentar zu schreiben, melden Sie sich bitte mit ihrem Benutzernamen und Passwort an. Wenn Sie noch keinen EIFELON-Account haben, können Sie sich kostenlos und unverbindlich registrieren.