Umland, Düren: „Wir freuen uns mit Düren einen Standort für unsere Modellfabrik gefunden zu haben, der neben der Papiertradition auch viel Zukunft zu bieten hat. Wir erwarten wichtige Impulse durch die umgebende Hochschullandschaft und den Strukturwandel“, Gerhard Hochstein, Chief Technology Officer (CTO) der Felix Schoeller Group im Namen eines bundesweiten Konsortiums papierproduzierender Unternehmen, sowie der TU Darmstadt und der Papiertechnischen Stiftung.
Düren ist die Stadt des Papiers. In diesem Industriebereich mit langer Tradition sind bis heute mehr als 2.000 Menschen direkt beschäftigt. Durch die lokale Wertschöpfungskette mit dem Maschinenbau und der Vliesstoffindustrie, ist sogar jeder zweite Industriearbeitsplatz in Verbindung mit dieser Branche zu bringen. Damit ist die Papierindustrie die bedeutendste Wertschöpfungsquelle der Stadt Düren,
erklärte Bürgermeister Paul Larue anlässlich der Modell-Übergabe.
Um sicherzustellen, dass eine so wichtige Branche sich nicht nur stetig weiterentwickelt, sondern sich vor dem Hintergrund der ambitionierten Klimaziele neu erfindet, hatte sich Düren als Standort für eine Modellfabrik Papier beworben. „Dank der großen Unterstützung aus der Industrie und den regionalen Forschungstreibern, haben wir den Zuschlag erhalten“, freute sich Thomas Hissel, Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft WIN.DN und 1. Beigeordneter der Stadt Düren bei einem Termin im Dürener Rathaus.
„Die Papierindustrie ist einem enormen Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Die Situation auf dem Weltmarkt wird immer schwieriger. Die Digitalisierung ist ebenfalls ein großes Problem. Hinzu komme“, erläuterte Heinz Mannheims, Geschäftsführer bei der WIN.DN, „dass die Papierproduktion energieintensiv sei. Die Dürener Papierindustrie hat in den vergangenen Jahrzehnten ihre Energie zum großen Teil aus der Braunkohle der Tagebaue der Region bekommen. Diese Energiequelle fällt in absehbarer Zeit weg. Dadurch erhöht sich der Druck auf die Papierindustrie noch einmal erheblich, genauer gesagt der Klima- und der Rohstoffdruck. An diesem Punkt setzt die Modellfabrik Papier an. Es geht darum, die Papierproduktion energieeffizienter und zukunftssicher zu machen.“
Für diese Herausforderung gibt es derzeit keinen besseren Standort als Düren”,
beteuerte Winfried Kranz-Pitre, Geschäftsführer bei der WIN.DN. Düren hat, so Kranz-Pitre, neben der hohen Dichte an Papierfabriken, der administrativen und politischen Unterstützung und der hervorragenden wissenschaftlichen Expertise der RWTH Aachen, der FH Aachen und des Forschungszentrums Jülich, ein weiteres überzeugendes Argument: „Als Anrainerstadt des Rheinischen Braunkohlereviers, kann Düren stark von den Mitteln des gerade beschlossenen Strukturstärkungsgesetzes profitieren.“
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