Umland, Düren: Eine musikalische Liebeserklärung an die Stadt Düren und die gesamte Eifelregion – an Tradition und Brauchtum – ist die CD, die das Sinfonische Blasorchester (SBO) der Musikschule Düren unter dem Titel „Nu lustert ens…“ („Nun hört mal“) eingespielt hat. Initiator und Motor war der musikalische Leiter des Orchesters, Renold Quade, von dem die Idee stammt. Konsequent verfolgte er Planung und Durchführung, sammelte Gedichte und Melodien. Für dieses Projekt hat Quade auch eigens ein neunstrophiges Mundartgedicht geschrieben, das auf der ersten Seite des CD-Booklets zu lesen ist.
Nu lustert ens wat Düre hätt
lustert ens wat Düre kann,
mit beedse Been op faester Äerd
von wejen „mir han nix op de Pann“
heißt es in der ersten Strophe. Frei übersetzt: „Nun hört mal, was Düren alles hat, was Düren alles kann! Mit beiden Beinen auf festem Boden – von wegen „wir kriegen nichts gebacken“.
Mal nachdenklich, mal schwungvoll wird die Geschichte der Stadt nachvollzogen – in Musik und Wort. Drei Gedichte von Josef Heinrichs -„De aachte Schöpfongsdaach“, „De Schotteplack“ und „Eene aahle Dürener em Jöngste Jerich“ – hat Bürgermeister Paul Larue persönlich bei den Tonstudioaufnahmen in Frechen gelesen.
Zu hören sind auf der CD außerdem „Dürener Lieder“ aus den 80er und 90er Jahren von Karl-August Ploennes und Karl-Heinz Pakulat. Sie erzählen von den glanzvoll-historischen Zeiten der blühenden Stadt: Mit repräsentativem Theater, Prachtbauten… – und dem verheerenden Luftangriff im November 1944, als Düren in Schutt und Asche gebombt wurde.
Auch wenn Erinnerung tut weh,
„wie schön ist doch die Stadt“,
zufrieden können wir heut sehn
wie „schön“ man’s wieder hat.
formuliert Quade in seinem Mundart-Rückblick.
Die CD ist ein gedanklicher, geschichtlicher und musikalischer Evergreen, der garantiert von Düren- und Eifel-Fans nicht nur zu Volksfesten und Fastelovend aus dem Regal gezogen wird. Schwungvoll interpretieren die jungen Musiker – passend zur närrischen Jahreszeit – unter anderem den „Stadtmarsch“ der Dürener Prinzengarde. Auch der „Marsch der Närrischen Norddürener“ wird sowohl textlich, als auch rein instrumental interpretiert. Mit dem, von Carl Hermann Necke komponierten „Jubel-Marsch“ wird auch der St.-Ewaldus-Schützengilde gehuldigt.
Präsentiert wird auf der CD ebenso charakteristische Folklore aus den sieben Dürener Partnerstädten: Altmünster in Oberösterreich, Cormeilles in der Normandie, dem türkischen Karadeniz Eregli oder Gradacac in Bosnien-Herzegowina. Die städtischen Freundschaftsbande werden aber von der Eifel aus über den ganzen Globus geknüpft: Somit sind ebenso Melodien aus dem chinesischen Jinhua und dem ukrainischen Styrj zu hören. Auch Rhythmen aus Dürens erster Partnerstadt Valenciennes (1959) erklingen.
Nur wenige Jahre nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs reichten sich die Menschen ehemals verfeindeter Staaten, Bürger aus Valenciennes und Düren, die Hände zur Versöhnung“,
ist in dem achtseitigen Begleitheft der CD zu lesen. Für die Weihnachtszeit ist ein stimmungsvolles Lied mit Wolfgang Tombeux, dem Kinderchor der Musikschule Düren und dem Sinfonischen Blasorchester eingespielt worden.
Das ganz persönliche Fazit von Renold Quade in der neunten Strophe seines Mundartgedichtes: „All dat zesamme, jo dat finge mer schön, jo all dat zesamme, dat sen echte Dürener Tön!“
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