Zülpich: Die Möhnen sind los! Nein, es ist noch kein Karneval und der Rathausschlüssel nicht in Gefahr. Bürgermeister Ulf Hürtgen löste sein Versprechen vom Weiberdonnerstag ein, den Wassersportsee für einen Tag in den Möhnensee umzuwandeln. Vergeblich hatte er vor über fünf Monaten als Friedensangebot für die jecken Wiever diesen Ausflug angeboten: Es nutzte damals alles nicht, die Möhnen eroberten am 4. Februar traditionsgemäß das Rathaus.
Am vergangenen Dienstag war es dann soweit. Nachmittags trafen sich die Frauen auf dem Marktplatz und wurden per Planwagen von Johannes Blooch erst einmal zum Haus Dürfenthal zu Kaffee und Kuchen gefahren. Anschließend ging es dann zum See. Als männlichen „Begleitschutz“ hatte Hürtgen Horst Wachendorf, Präsident der Prinzengarde, dabei.
Gut gelaunt kamen die Frauen und „Leichtmatrose“ Hürtgen – wie er sich selber betitelte – am Wassersportsee an.Den nächsten Programmpunkt kannten die Möhnen nicht, denn es sollte eine Überraschung sein. Nur das Ziel „Wassersportsee“ war bekannt. Doch zunächst erhielten die Möhnen vom Bürgermeister und Horst Wachendorf eine Schiefertafel als Erinnerung an diesen Ausflug. Damit bedankten sich die Männer für das Engagement der Möhnen und das Aufrechterhalten der schönen Tradition. Denn es ist im
Kreis Euskirchen keine Selbstverständlichkeit, dass am Weiberdonnerstag traditionell verkleidete Möhnen das Rathaus stürmen. Rund um Obermöhne Marga Müller beteiligen sich rund 20 Frauen in lockerer Gemeinschaft an diesem karnevalistischen Spaß und sie haben immer viel Freude dabei. „Die Tradition spielt eine große Rolle und an dem Tag hält uns nichts mehr“, brachte Josefine Engelmann das Geschehen am Weiberdonnerstag auf den Punkt. „Jede Frau darf mitmachen“, betonte Marga Müller. Nach diesem offiziellen Teil lud der Bürgermeister die Damen zu einer Fahrt auf den Grillbooten über den See ein. Unter lautem Juchzen und Lachen stiegen die Möhnen in die Boote und los ging es. Natürlich hatten sie auch ein passendes Lied dabei: „Mir Möhne fahren op däm See, dat es höck dä Möhnesee“ hieß es darin. Ulf Hürtgen behielt an diesem Tag allerdings das Ruder in der Hand. Es war im Übrigen das erste Mal, dass ein Bürgermeister die Möhnen zu einem Ausflug eingeladen hatte und die Frauen genossen die gemeinsamen Stunden. Abgerundet wurde der Tag mit einem Grillessen im Gartenschaupark.Mal sehen, womit der Bürgermeister die Möhnen im nächsten Jahr „bestechen“ wird, um im Besitz des Schlüssels zu bleiben. Viel Chancen auf Erfolg wird er vermutlich nicht haben, das werden die Möhnen zu verhindern wissen.
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