Zülpich: Rund 300 Schüler, Eltern und Lehrer waren zur Bürgerbegegnungsstätte Martinskirche gekommen, um vor der wichtigen Ratssitzung gegen die Umwandlung der Zülpicher von Lützenberg Realschule in eine Gesamtschule zu demonstrieren. Es gab sogar vier Träger, die einen Sarg geschultert hatten, um den möglichen Untergang der Realschule darzustellen.
Ob es in Zülpich zukünftig eine Gesamtschule geben wird und damit Haupt- und Realschule geschlossen werden, bleibt abzuwarten. Die Stadt Zülpich hatte kurz vor der Ratssitzung bekanntgegeben, dass es für die Angelegenheit einen Ratsbürgerentscheid geben solle. „Der Vorteil des Ratsbürgerentscheides ist die Möglichkeit, relativ kurzfristig Planungssicherheit für alle beteiligten Schüler, Eltern und Lehrer zu erhalten. Zülpichs Schullandschaft soll eine von Eltern gewollte und von Lehrern getragene Institution sein, weshalb eine Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger mehr als sinnvoll ist“, sagte Ulf Hürtgen, Beigeordneter der Stadt Zülpich.
Bis kurz nach 21.00 Uhr unterbreiteten die Mitglieder des Realschul-Elternrates ihre Vorschlägen dem Rat der Stadt Zülpich. Sie appellierten, den Status der Zülpicher Schulen beizubehalten. Viele Eltern beklagten in der Anhörung, dass der Informationsfluss über die Änderungen an den Schulen in den letzten Monaten mehr als dürftig gewesen sei. Das kann Alexandra Mauel aus Vlatten nur bestätigen: „Als wir unseren Sohn im Frühjahr an der Realschule anmeldeten, fragten wir mehrmals nach, ob an den Gerüchten ‚Gesamtschule‘ etwas dran sei. Der Schulleiter versicherte uns jedoch, die Zukunft der Schule sei gesichert.“ Als die Fünftklässler am ersten Schultag in der neuen Schule dann mit einen Informationszettel über die geplante Umstrukturierung nach Hause kamen, war die Empörung in der Elternschaft groß.
In der kommenden Woche wird es eine weitere Zusammenkunft zwischen Rat und Elternbewegung geben, um den Ratsbürgerentscheid deutlich zu definieren. Die Abstimmung zu dem brisanten Thema soll dann am 27. September folgen. Der Termin wurde auf den Tag einer möglichen Stichwahl um den Bürgermeister- bzw. Landratsposten festgelegt, sodass für diesen Termin bereits jetzt alle Formalien bereitstehen.
Die stellvertretende Vorsitzende des Elternbeirates Heike Stanitzek war über das Ergebnis der Verhandlungen mit der Stadtverwaltung Zülpich mehr als zufrieden: „Wir haben dem Rat unsere Aussage mitgeteilt und werden mit dem Bürgerentscheid das erreichen, was wir wollen.“
Einen Haken hat solch ein Ratsbürgerentscheid allerdings. Abstimmen dürfen nur Einwohner der Stadt Zülpich. „Dabei kommt die Hälfte der Eltern aus andern Ortschaften“, gibt Alexandra Mauel zu bedenken. Ein Mitbestimmungsrecht wäre für sie also nicht möglich. Doch davon lassen sich die engagierten, außerhalb Zülpichs lebenden Eltern nicht abschrecken und kämpfen weiter.: „Jetzt werden wir richtig aktiv.“ [pd] [bwp]
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