Nettersheim: Ihr Leben war kurz, kometenhaft ihr Aufstieg: Der fast vergessenen Kölner Dada-Künstlerin Angelika Hoerle hat die Schriftstellerin Ute Bales ihr neues Buch gewidmet: „Die Welt zerschlagen“ heißt der biographische Roman. Für die Lit.Eifel kommt die Schriftstellerin nach Nettersheim, um in einem Werkstattgespräch mit der Schleidener Künstlerin Maf Räderscheidt einen vertiefenden Blick in die Kölner Kunstszene der 1920er Jahre zu werfen und aus ihrem Buch zu lesen. Das Gespräch moderiert der Journalist Stephan Everling, anschließend hat das Publikum die Gelegenheit zur Diskussion.
Dass die Veranstaltung im Rahmen der Lit.Eifel stattfindet, kommt nicht von ungefähr. Denn zum einen hat Angelika Hoerle als Mitglied der Simonskaller Künstlerkolonie „Kalltalgemeinschaft“ Spuren in der Eifel hinterlassen und den kleinen Eifelweiler zu einem bedeutsamen Ereignisort der Moderne im Rheinland gemacht. Zum anderen ist Autorin Ute Bales, die heute in Freiburg/Breisgau lebt, in Borler in der Vulkaneifel geboren und in Gerolstein aufgewachsen. Und eine dritte Verbindung in die Eifel gibt es: Maf Räderscheid ist die Enkelin der Malerin Marta Hegemann, einer engen Freundin der Dada-Künstlerin und kennt diese von vielen Erzählungen der Großmutter.
„Die Welt zerschlagen – Angelika Hoerle und die avantgardistische Dada-Bewegung der frühen 20er Jahre im Rheinland“ heißt die Lit.Eifel-Veranstaltung in Kooperation mit dem Literaturhaus Nettersheim am Sonntag, 10. April, um 16.00 Uhr, im Naturzentrum Eifel, Urftstraße 2-4, 53947 Nettersheim. Zu sehen ist auch eine kleine Ausstellung mit Arbeiten von Angelika Hoerle. „Die Welt zerschlagen“ erzählt die Geschichte einer jungen, wilden und nonkonformistischen Frau im Köln der 20er Jahre – eine Geschichte, die unauflöslich mit der Vergangenheit unseres Landes verstrickt ist. Der Eintritt kostet acht Euro, Karten gibt es bei den Vorverkaufsstellen der Lit.Eifel unter www.lit-eifel.de.
Eine Woche später, am 17. April, findet auf Einladung des Kultur- und Kunstvereins HöhenArtHürtgenwald e.V. und im Rahmen des Kulturförderprogramms 2016 von Lit.Eifel e.V. um 11.00 Uhr in der Marienkapelle in Simonskall eine weitere Lesung mit der Schriftstellerin Ute Bales statt. Auch hier wird sie ihre Biografie über Angelika Hoerle, die sich von 1919 bis 1921 mit ihrem Mann Heinrich Hoerle im Junkerhaus Simonskall aufhielt und dort eine Künstlerkolonie etabliert hatte, vorstellen.
Nach der Lesung besteht die Möglichkeit, das neue Bales-Buch, sowie weitere Veröffentlichungen im nahe gelegenen Junkerhaus zu erwerben. Die Schriftstellerin steht für Buchsignierungen gerne zur Verfügung. Bei der Gelegenheit können die Besucher die seit März geöffnete Ausstellung „Experiment Kalltalgemeinschaft“ (Die Kölner Progressiven in Simonskall 1919 – 1921) besuchen. Die künstlerische Leitung des Junkerhauses steht für Informationen zur Verfügung. Eintrittskarten gibt es bei den bekannten Vorverkaufsstellen.
Eintritt: acht Euro, Tageskasse zehn Euro; Vorverkaufstellen: Rathaus Kleinhau (02429 – 3090), BABALU-Ronig, Vossenack (02429 – 901886), Sparkasse Gey u. Vossenack (02421 – 1270), Bauerncafé Reinartz, Gey (02429 – 9089793) und Dürener Lokalanzeiger, Kaiserplatz 12 (02421 – 15567).
Weitere Informationen unter: www.hoehenArt-huertgenwald.de und www.junkerhaus-simonskall.de
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