Umland, Düren: Am 5. April jährte sich die Gründung des evangelischen Frauenvereins vor 175 Jahren. Dieses Ereignis wurde gebührend gefeiert – zunächst mit einer Messe in der Dürener Christuskirche, dann im großen Saal mit einem Empfang zu Ehren aller noch heute sehr rührig Tätigen. Das Ziel der Vereinsgründung vor 175 Jahren war es, eine soziale Einrichtung in der Stadt Düren zu schaffen. Insbesondere sollte eine „Klein-Kinder-Bewahranstalt“ entstehen, wo Kinder zumeist kostenfrei aufgenommen wurden. Dieses Vorhaben erschien den Frauen des gerade begründeten Vereins dringend erforderlich, denn die einfachen Bevölkerungsschichten der Stadt Düren lebten im Zuge der sich entwickelnden Industrialisierung in Not und Armut. Als Fabrikarbeiterinnen mussten die Mütter der meist kinderreichen Familien zum Unterhalt beitragen. So waren die Kinder sich selbst überlassen.
Die Betreuung der Kinder übernahm die Jungfer C. Kreuer. Sie erhielt eine freie Wohnung und ein Salär von 150 Talern mit der Auflage, von diesem Betrag noch eine Gehilfin zu entlohnen. Der Frauenverein hatte sich schnell auf 140 Mitglieder erweitert und verfügte über Beiträge von 400 Talern jährlich, womit die Existenz der neuen Anstalt ohne weitere Hilfe gesichert war.
Im ersten Jahr besuchten bereits 92 Kinder die Anstalt, auch Kinder aus dem Mittelstand. Die Eltern zahlten eine Vergütung von einem halben bis zu einem Silbergroschen wöchentlich. „Starke Frauen“ engagierten sich über all die Jahre im Frauenverein. Hier sollen nur einige noch heute bekannte Namen genannt werden: die Begründerin Constanze Königsfeld, Helena Peill, Agnes Hoesch und Adele Schüll.
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