Bad Münstereifel: Elke Andersen hat es wieder geschafft: Das Kinderkulturprogramm des Kinderschutzbundes für die zweite Jahreshälfte steht. Theater, Lesungen, Kino und Aktionen im Apothekenmuseum gibt es für die Kinder der Kurstadt. Sie hätte dieses Mal die Flüchtlingskinder noch mehr berücksichtigt, erzählt Andersen, die Beisitzerin im Kinderschutzbund ist und regelmäßig das Kulturprogramm für die Kleinen organisiert. Dazu zählt zum Beispiel die Lesung im Oktober. Aus „Die wahre Geschichte von Rahaf“ von Kirsten Boje wird die 75-Jährige den jungen Besuchern vorlesen. In ihrem zweisprachigen Buch hat Boje den deutschen Text auch ins Arabische übersetzt und für die Lesung hat die Medienpädagogin jemanden gefunden, der die arabischen Passagen lesen kann. Anschließend können alle Kinder sich im Schreiben der arabischen Schriftzeichen üben. Im Dezember wird dann der Film „Rafaki – Beste Freunde“ gezeigt, in dem es um die Freundschaft von drei Mädchen geht – eine davon stammt aus Ostafrika und landet mit ihrer Familie in Norwegen.

In den nächsten Monaten stehen aber noch viele weitere spannende Filme und Theateraufführungen auf dem Programm. Einen Kino-Klassiker gibt es im Oktober: „Der Krieg der Knöpfe“. Der Film aus dem Jahr 1962 ist in schwarz-weiß gedreht und aus ihren Erfahrungen weiß Elke Andersen, dass dies für Kinder kein Problem ist, obwohl sie es nicht mehr kennen. „Die finden das spannend“, meint Andersen dazu.

Unermüdlich gelingt es ihr immer wieder aufs Neue, für die jungen Bewohner der Stadt ein abwechslungsreiches Kulturprogramm auf die Beine zu stellen. Seit mehr als 30 Jahren sucht sie für die Kulturprogramme des Kinderschutzbundes Filme aus oder engagiert Theatergruppen. Viele der Eltern, die heute mit ihren Kindern zu den Veranstaltungen kommen, waren früher selber als Kinder dabei. „Kultur muss für alle da sein“, ist Elke Andersen überzeugt. Daher hält sie die Eintrittspreise bewusst niedrig. Doch nur mittels Sponsoren schafft sie es, die Kosten zu decken.

Dadurch kann sie auch einmal im Monat eine Theatergruppe einladen. In diesem Herbst hätte sie sich beim Theater mehr auf die ganz kleinen Kinder konzentriert, erklärt Andersen. Denn die Kinofilme sind eher für Kinder ab etwa sechs Jahren geeignet, daher gibt es im Schauspielbereich mehr für die ganz Kleinen.

Den Start macht das Cassiopeia Theater aus Köln, das schon mehrfach in Bad Münstereifel zu Gast war. „Leo Drachenkind“ heißt das musikalische Puppenspiel für Kinder ab zweieinhalb Jahren. Gespielt wird mit Stockhandpuppen: Auf der Insel Ureland leben die Zottelwürmer und das sind besondere Drachen. Sie sind sehr klein, kleiner als ein Hase, und machen gerne Musik. In der Drachenburg 7 lebt die Familie Dracho. Mutter Jule und Vater Rachmin Dracho und ihr Kind, der kleine Drache Leo. Leo wird bald drei Jahre alt und erlebt seine ersten Abenteuer im Drachenland, die die kleinen Besucher sicherlich gerne mitverfolgen.

Jeden Monat gibt es vier Veranstaltungen: ein Theaterstück, einen Film, eine Lesung und eine Aktion im Apothekenmuseum. Für Abwechslung ist also gesorgt und Elke Andersen freut sich, wenn ihre kleinen Besucher Spaß am Programm haben, beim Theater mitfiebern oder sich im Apothekenmuseum um sie drängen und mit ihr basteln und spielen.

19.8.2016 • Pänz • Bad Münstereifel • 0 Kommentare pg

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