Bad Münstereifel: „Ich möchte, dass Kinder die breite Palette der Kunst erleben“, meint Elke Andersen. Seit mehr als 30 Jahren stellt sie unermüdlich ein Kinder- und Jugendkulturprogramm für den Kinderschutzbund auf. Als Medienpädagogin hat sie viele Kontakte und weiß, was ihre jungen Kulturbesucher gut finden. Vier Veranstaltungen monatlich stellt sie auf die Beine: ein Theaterstück, einen Kinofilm, Vorlesen in der Stadtbücherei und ein Treffen im Apothekenmuseum.
Viele der Eltern, die heute mit ihrem Nachwuchs zu Elke Andersen kommen, haben selber als Kinder die Kulturveranstaltungen besucht und möchten dies nun ihren eigenen Kindern nahe bringen – eine schöne Bestätigung für die engagierte Wahlmünstereifelerin. „Ich freue mich immer noch drauf“, betont sie. Unterstützung erhält sie auch von den Vereinsmitgliedern im Kinderschutzbund – selbst wenn das Geld immer knapp ist. Dies ist auch eines der Hauptprobleme für Andersen: Gerade die Theaterstücke kosten Geld, denn es sind professionelle Bühnen, die die Medienpädagogin engagiert. Schließlich haben auch Kinder ein Recht auf gutes Theater – für die 75-Jährige ist dies selbstverständlich. Bisher gab es jedoch immer genug Spenden, um die Programme durchführen zu können. Darauf hofft Andersen natürlich auch für die Zukunft.Für das erste Halbjahr hat sie wieder einiges auf die Beine gestellt und die Kinder können sich auf spannende Veranstaltungen freuen. Die Nachmittage im Apothekenmuseum stehen im ersten Halbjahr 2017 unter dem Motto „Gemüse“. Die Kinder lernen an diesen Tagen einiges über Gurken, Möhren, Kartoffeln, Bohnen, Erbsen oder Tomaten. Andersen erzählt Geschichten zum jeweiligen Gemüse, es wird gebastelt und natürlich auch verkostet. Das Thema Obst sei sehr gut angekommen, meint Andersen. Das Gemüse wird den Kindern vermutlich ebenso gut schmecken.
Klassiker der Kinderfilme gibt es auch in diesem Jahr wieder für die jungen Zuschauer. Der Film „Brüder Löwenherz“ von Astrid Lindgren – „der Film gehört zu jeder Erziehung dazu“ – ist einer davon. Andersen läßt aber auch Filme nicht aus, die sich mit schweren Themen beschäftigen. Wie beispielsweise „Oskar und die Dame in Rosa“, in dem es um den zehnjährigen schwerkranken Oskar geht. Einen ihrer Lieblingsfilme zeigt Elke Andersen im Juni: „Leroy“. Der 17-Jährige ist deutsch und schwarz, er trägt eine große Afro-Frisur und spielt Cello. Dann verliebt er sich ausgerechnet in Eva, deren Familie so rechts ist, dass sie selbst ihren Wellensittich nach Hitlers Generälen benannt hat.
Bei der Auswahl der Theaterstücke achtet Elke Anderen regelmäßig darauf, dass auch die kleinen Geschwisterkinder mitkommen können. Auch Zwei- und Dreijährige werden ihren Spaß haben, aber auch die fünf- bis sechsjährigen Kinder kommen auf ihre Kosten, wenn beispielsweise das Agora-Theater aus St. Vith kommt und die „Geschichte eines langen Tages“ spielt. Die Theater-Truppe zählt zu den regelmäßigen Gästen: „Es war eine der ersten, die ich hierher geholt habe“. Die Truppe baut eine richtige Bühne auf und bringt eigene Kulissen mit. Bekannt ist auch Oliver Stelter in Bad Münstereifel bei den Kindern. Er spricht und singt Gedichte mit den kleinen Besuchern. Er vertont nicht nur Heinrich Heine, sondern die Kinder können sich auch auf das Lied mit der Spinne freuen und eifrig mitsingen. Gern gesehener Gast ist das Kölner Künstlertheater, das mit „Der kleine Häwelmann“ das Theaterprogramm vor den Sommerferien beendet. Das Schauspiel-Figurentheater zeigt dieses Stück mit witziger Rahmenhandlung, in der der Vater Häwelmann fast die Nerven verliert.Am Mittwoch, 25. Januar erzählt Elke Andersen Kindern ab fünf Jahren im Apothekenmuseum, Werther Straße, 13, etwas über Erbsen: Die eingebildete Schote, Erbsen-Thunfisch-Kräcker und Heinzelmännchens Flucht vor den gestreuten Erbsen stehen unter anderem auf dem Nachmittagsprogramm. Beginn ist um 15.00 Uhr.
Elke Andersen bittet bei allen Veranstaltungen um eine Voranmeldung unter Tel.: 02253 – 4474.
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