Hillesheim: Zu einer ganz besonderen Veranstaltung lädt die Lit.Eifel am Mittwoch, 13. Mai, ab 19.30 Uhr ins Kino „Eifel Film Bühne“ ein. Im Beisein des Eifeler Filmemachers Dietrich Schubert werden bei der „Wüstenfilmnacht“ seine Filme „Die Reise ins Tibesti“ (45 Minuten) und „Spuren in der Sahara – die Abenteurerin Alexandrine Tinne“ (84 Minuten) gezeigt. Im Anschluss steht Schubert für Fragen und das Gespräch mit dem Publikum zur Verfügung.
„Was sollen wir mit ihm machen? Ihn etwa töten? Soweit ich weiß, haben wir nicht die Gewohnheit, Menschenblut zu trinken. (…) Ohne Nahrung, ohne Wasser, ohne Wegkenntnis wird er in der Wüste zu Grunde gehen, aber Gott wird ihn getötet haben, nicht wir“, heißt es im Film „Die Reise ins Tibesti“.
Der Gefangene, der um sein Leben bangte, hieß Gustav Nachtigal (1823-1885). Er war der erste Europäer, der das Tibesti, das höchste Gebirge der Sahara, im Juli 1869 betrat. Dietrich Schubert: „Fast 130 Jahre später, im Oktober 1997, begannen wir im Geländewagen unsere Reise ins Tibesti. Neugierig darauf, welche Spuren Gustav Nachtigals sich noch finden lassen würden. Nicht ahnend, dass wir in der Nähe Bardais, jenem Ort, in dem Nachtigal von den Tubu festgehalten wurde und einen Monat um sein Leben bangen musste, überfallen werden sollten…“
In „Spuren in der Sahara“ geht es um Alexandrine Tinne (1835-1869). Sie war eine der ersten Europäerinnen, die den Konventionen des 19. Jahrhunderts trotzte, den vorgezeichneten Lebenspfad verließ, um von Träumen getrieben ferne Welten zu erkunden. Die reichste Erbin Hollands verbrachte schon ihre Kindheit auf Reisen. Mit Anfang zwanzig wandelte sie sich von der reichen Touristin zur Entdeckerin.
Sie war die erste Frau, die Afrika auf eigene Faust bereiste und sich als energische Streiterin wider den Sklavenhandel erwies. Mit Anfang dreißig wollte sie die Sahara erkunden, um mehr über das Leben des sagenumwobenen Tuareg – Volkes zu erfahren, das sich allen europäischen Annäherungsversuchen widersetzt hatte. Von Tripolis aus zog sie mit ihrer Karawane nach Süden. Nie zuvor hatte eine Europäerin es gewagt, so weit in die Sahara vorzudringen. Der Film erzählt vom abenteuerlichen Leben der jungen Holländerin und folgt den Spuren ihrer letzten Expedition durch Libyen.
Der Eintritt zur „Wüstenfilmnacht“ kostet zwölf, ermäßigt sechs Euro. Alle Lit.Eifel-Termine und Vorverkaufsstellen gibt es im Internet unter www.lit-eifel.de. [pp]
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