Kall, Steinfeld: Der Salvatorianerorden schließt vier seiner acht Niederlassungen in Deutschland. Kloster Steinfeld befindet sich nicht darunter, der Konvent bleibt, nachdem die Wirtschaftsbetriebe mit Hilfe des Geschäftsmannes Wolfgang Scheidtweiler dauerhaft gesichert wurden. „Die Salvatorianer erleben in Deutschland und in ganz Westeuropa einen gravierenden Rückgang der Ordensberufungen“, so Pater Hubert Veeser SDS, der Provinzial des Salvatorianerordens in München: „Dies ist ein Phänomen, das alle apostolischen Ordensgemeinschaften betrifft.“
Deshalb habe die deutsche Ordensprovinz der Salvatorianer in den vergangenen drei Jahren einen intensiven Personal- und Pastoralplanungsprozess durchgeführt. Veeser: „Der Gemeinschaft war es dabei wichtig, nicht zu warten, bis an einzelnen Orten ein Rückzug unvermeidlich ist, sondern diese Entscheidungen noch selber steuern zu können.“Dieser Abwägungs- und Entscheidungsprozess habe in der Osterwoche in einem Provinzkapitel der Deutschen Provinz in Steinfeld/Eifel seinen Abschluss gefunden. „Aus den derzeit acht Niederlassungen wurden gemeinschaftlich vier benannt, die trotz des personellen Engpasses dauerhaft erhalten werden und die daher personellen Vorrang haben sollen,“ erklärte Veeser. Diese Orte sind München-Laim (Erzdiözese München Freising), Berlin-Schmargendorf (Erzdiözese Berlin), Steinfeld-Eifel (Diözese Aachen) und Bad Wurzach-Oberschwaben (Diözese Rottenburg-Stuttgart). Folgende Niederlassungen sind von einer Auflösung betroffen: Lochau/Hörbranz-Vorarlberg (Diözese Feldkirch), Münster-St. Gottfried (Diözese Münster), Maria Steinbach (Diözese Augsburg) und Stuttgart-Giebel (Diözese Rottenburg-Stuttgart). Provinzial Pater Hubert Veeser: „Einen besonderen Status als Projekt hat die Niederlassung in Gurtweil/Waldshut, dem Geburtsort von Pater Franziskus Jordan, dem Gründer der Salvatorianer. Über die langfristige Perspektive dieser Niederlassung muss noch gesondert entschieden werden.“
Pater Hubert Veeser hat den Aachener Diözesanbischof Helmut Dieser persönlich informiert. In Aachen war seit der wirtschaftlichen Sanierung des Klosters und seiner Einrichtungen, insbesondere des Gästehauses, durch den Unternehmer Wolfgang Scheidtweiler auch nicht mehr mit einer Schließung des Konvents gerechnet worden.
Das Bistum hatte aktiv mit der Bildung eines Runden Tisches in den Erhaltungsprozess des Klosters als geistliches Zentrum eingegriffen. Familie Scheidtweiler hatte ein dauerhaftes Verbleiben der Salvatorianer in Steinfeld zur Bedingung für ihr finanzielles Engagement gemacht. [pp]
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