EIFELON weiterempfehlen

Wir informieren die Eifel

unabhängig. überparteilich. unbezahlbar.

neue Kommentare
0
Mit bunten Gaben der Natur war das Haus der StädteRegion dekoriert. [Foto: Detlef Funken]

Die Kreise feiern Erntedank

Kreise: „Der Kreis Düren ist seit jeher ländlich geprägt. Wir sind uns unserer Wurzeln bewusst, deshalb werden wir auch künftig ein konstruktiver Partner der Landwirte und ihrer Familien sein“, bekräftigte Landrat Wolfgang Spelthahn beim traditionellen Erntedankfest des Kreises und der Kreisbauernschaft Düren den Geist des Miteinanders. Erfreut stellte er fest, dass die Verbraucher regionale Lebensmittel immer stärker nachfragen. „Allerdings sorgt der Preiskampf des Einzelhandels in einem der reichsten Länder der Welt für außergewöhnlich niedrige Preise. Da muss ein Umdenken stattfinden.“

Im herbstlich geschückten Dürener Kreishaus wurden auch kritsche Stimmen laut. [Foto: KDN]

Erich Gussen, der Vorsitzende der Kreisbauernschaft, verzichtete in diesem Jahr in seiner Ansprache auf eine regionale Erntebilanz. Stattdessen hielt er ein großes Schild mit einem roten Fragezeichen hoch: „Werden wir als Landwirtschaft noch gebraucht? Wo stehen wir als Landwirtschaft in dieser Debatte?“ Gemeint war der Klimaschutz, der über alles gestellt werde.

Angesichts der komplexen Zusammenhänge seien populistische Forderungen und Hauruck-Antworten fehl am Platze, unterstrich er.

Was bringt es, wenn wir in Deutschland eine klimaeffiziente Kuh abschaffen, die durch zwei nicht so leistungsfähige irgendwo auf diesem Planeten ersetzt wird?

Zumal dort kaum die hohen deutschen Umweltstandards gälten. „Während wir hierzulande für unser Tun an den Pranger gestellt werden, wird der Raubbau in anderen Ländern der Welt einfach hingenommen“, sagte er und verwies auf das Mercosur-Abkommen, das Freihandel zwischen Europa und Südamerika ermöglichen soll. „Für den Export wird dort dann noch mehr Regenwald gerodet.“ Gussens Appell: „Klimaschützer sollten regional kaufen!“

Während viele die Landwirtschaft als Teil des Problems abstempelten, sei sie viel mehr Teil der Lösung. „Wir Landwirte wollen kooperativ und auf Augenhöhe in die Diskussion mit einbezogen werden“, forderte er unter dem Beifall der Gäste. „Wir haben viele junge Betriebsleiter mit Ideen, im Rheinland zwei Agrarfakultäten und eine wachsende Zahl an Verbrauchern, die den Wert der Heimat auch beim Essen schätzen. Das sind ideale Bedingungen für eine zukunftsfähige Landwirtschaft.“ Mit Blick auf den Kreis Düren und seinen guten Rahmenbedingungen in Börde und Eifel sagte er: „Wir sind das Food-Valley. Es gibt viele Chancen, die wir ergreifen müssen!“

Im mit Erntefrüchten prächtig geschmückten großen Saal des Kreishauses sprachen auch Hedwig Feucht, Vorsitzende der Kreislandfrauen, sowie Anna Müller, die Rheinische Kartoffelkönigin aus Titz, Grußworte. Musikalisch begleitet wurde die Feierstunde von Andrea Nolte und Joachim Locker.

Anlässlich des Erntedankfestes richtete auch die StädteRegion Aachen einen kleinen Empfang aus. Kreisbauernschaft, der Rheinische Landwirtschaftsverband, sowie der Rheinische Landfrauenverband trafen sich mit Vertretern der Politik im herbstlich geschmückten Haus der StädteRegion. Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier fand klare Worte: „Das Erntedankfest hat eine lange Tradition. Bereits die alten Griechen und Römer feierten diesen Brauch. Doch viele Menschen haben keinen direkten Bezug mehr zu ihren Lebensmitteln.“
Einen Aspekt hob er besonders hervor:

Menschen, die freitags für den Klimaschutz auf die Straße gehen und anschließend im Discounter Irische Butter und Frühkartoffeln aus Nordafrika kaufen, haben nicht verstanden, worauf es ankommt. Denn seinen Speisezettel an den Regionalen, gerade auch verfügbaren Produkten auszurichten, ist aktiver Klimaschutz.
Wenn die besagten Kartoffeln eingeflogen werden müssen, geschieht das genaue Gegenteil. Ich rede jetzt noch nicht einmal von den Kirschen im Januar…

Im Kreis Euskirchen findet der traditionelle Erntedankfest-Empfang erst am 18. Oktober statt.
11.10.2019NaturKreise0 Kommentare bwp

Bisher 0 Kommentare
Kommentar schreiben

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Beitrag. Schreiben Sie den Ersten.

Einen neuen Kommentar schreiben

Um einen neuen Komentar zu schreiben, melden Sie sich bitte mit ihrem Benutzernamen und Passwort an. Wenn Sie noch keinen EIFELON-Account haben, können Sie sich kostenlos und unverbindlich registrieren.


  1. *Ihre eMail-Adresse wird nicht veröffentlicht
  2. Ein Passwort wird Ihnen an Ihre eMail-Adresse zugeschickt, Sie können es anschließend in Ihrem Benutzerberich leicht ändern.
  3. Den Button zur Registrierung finden Sie unter unserern folgenden Richtlinien:
Die Richtlinien für die Nutzung der EIFELON Diskussionsplattform
Die Benutzer bestätigen/akzeptieren mit ihrer Anmeldung unsere Richtlinien. Falls es im Nachhinein noch Änderungen an den Richtlinien gibt, werden die User beim nächsten Einloggen aufgefordert, die Richtlinien erneut zu bestätigen: Wir bieten Ihnen hier eine Plattform für sachliche und konstruktive Diskussionen. Um dies zu gewährleisten, behält sich die Redaktion vor, Kommentare nicht zu veröffentlichen, die einer sachlichen Diskussion nicht förderlich sind. Wir bitten Sie daher, durch die Einhaltung unserer Richtlinien zu einem freundlichen Gesprächsklima beizutragen.
1. Gegenseitiger Respekt
Bitte behandeln sie andere Nutzer so, wie Sie selbst behandelt werden möchten. Zeigen Sie Toleranz gegenüber anderen Meinungen und verzichten Sie auf persönliche Angriffe und Provokationen.
Selbstverständlich werden Kommentare, die ehrverletzend, beleidigend, rassistisch, pornografisch oder auf andere Weise strafbar sind, nicht freigeschaltet.
2. Wortwahl und Formulierung
Sachliche Argumentation ist die Basis für eine konstruktive Diskussionskultur. Nehmen Sie sich die Zeit, Ihren Kommentar vor dem Abschicken zu überprüfen. Habe ich den richtigen Ton getroffen? Könnten meine Formulierungen Missverständnisse hervorrufen?
3. Benutzernamen
Diese genannten Richtlinien gelten auch für die Verwendung von Benutzernamen.
4. Quellenangaben und Verlinkungen
Wenn Sie Zitate verwenden, verweisen Sie bitte auf die Quelle und erläutern Sie deren Bezug zum Thema.
5. Zeichenbegrenzung
Die Länge eines Kommentars ist auf 1000 Zeichen zu begrenzen, um eine Moderation in einem adäquaten Zeitrahmen zu gewährleisten. Mehrteilige Beiträge können daher leider nicht berücksichtigt werden.
Bitte sehen Sie davon ab, denselben oder einen sehr ähnlichen Kommentar mehrmals abzuschicken.
6. Werbung
Die Nutzung der Kommentarfunktion zu kommerziellen Zwecken ist nicht erlaubt. Inhalte gewerblichen oder werbenden Charakters werden nicht freigeschaltet. Gleiches gilt für politische Aufrufe aller Art.
7. Sonstige Hinweise
Es besteht kein Anspruch auf Veröffentlichung eines Kommentars. Beiträge, die sich als falsch oder unwahr herausstellen, können auch im Nachhinein noch gelöscht werden. Sollten Sie auf Beiträge stoßen, die gegen die Richtlinien verstoßen, machen Sie die Moderation bitte darauf aufmerksam. Schicken Sie einfach den Link des betreffenden Kommentars mit einer kurzen Erläuterung an redaktion@eifelon.de. Bei wiederholten oder besonders schweren Verstößen gegen diese Richtlinien behalten wir uns einen Ausschluss einzelner User vor.


zurück zur Startseite