Eifel: Mit Strohpuppen, die Plakate halten, machen die rheinischen Bauern in diesen Tagen auf sich aufmerksam. „Regional schmeckt besser“, „Wir machen Artenschutz – du auch?“ und „Wir ackern für euch“ ist da zu lesen. „Mit diesen Botschaften wollen wir den Menschen zeigen, wie viel Umweltleistung, Qualität, Frische und geprüfte Sicherheit sie mit unseren regionalen Erzeugnissen miteinkaufen“, unterstrich Erich Gussen, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Düren, beim Erntedank im Kreishaus Düren.
Coronabedingt war es nicht das traditionelle Format mit vielen Gästen, prächtiger Erntedekoration und Livemusik, sondern ein Gedankenaustausch mit Landrat Wolfgang Spelthahn am Tisch mit Sicherheitsabstand. „Die auch während der Pandemie lückenlose Versorgung der Menschen mit Nahrungsmitteln zeigt, dass die Landwirtschaft zurecht als systemrelevant gilt“, bekräftigte der Landwirt aus dem Jülicher Land. Begleitet wurde Gussen unter anderem von Hedi Feucht, Vorsitzende der Kreislandfrauen, und Heinrich Brockerhoff, dem neuen Dienststellenleiter der Landwirtschaftskammer Kreisstelle Düren. „Trotz der anhaltenden Dürre sind wir in vielen Regionen des Rheinlandes bislang mit einem blauen Auge davongekommen. Doch die noch anstehende Ernte bereitet uns große Sorgen“, berichtete Gussen weiter.
Gesprächsthemen waren neben dem globalen Klimawandel und regionalen Klimaschutz die verstärkte Verarbeitung von regional erzeugten Lebensmitteln vor Ort, der Strukturwandel der Region, der Schlachthof Düren und regionales Flächenmanagement. Auf den Wunsch Erich Gussens und Hedi Feuchts, dass die Politik die Bauernschaft unterstützen müsse, reagierte Landrat Wolfgang Spelthahn prompt: „Als ländlich geprägter Flächenkreis können wir uns glücklich schätzen, eine solch aktive Bauernschaft zu haben. Wo immer wir helfen können, da rennen Sie bei uns ein offenes Scheunentor ein“, versicherte er den Gästen.
Wegen der andauernden Corona-Pandemie wurde auch in der StädteRegion Aachen aus dem sonst üblichen geselligen Erntedank-Empfang in diesem Jahr ein rund einstündiges Fachgespräch zwischen Vertretern der Kreisbauernschaft und dem Umweltdezernat, zu dem auch das Amt für Verbraucherschutz, Tierschutz und Veterinärwesen gehört. Während des konstruktiven Austauschs kam in diesem Jahr der Ernteertrag zur Sprache. Durchweg erwarten hier die Landwirte ebenfalls eine leicht unterdurchschnittliche Ernte – allerdings bei deutlichen regionalen Unterschieden. Der für die kommende Woche vorhergesagte Regen könnte sich jedoch noch positiv auf das Ergebnis der Kartoffelernte auswirken. Alle Beteiligten legen auch weiterhin viel Wert darauf, miteinander im Gespräch zu bleiben. Sofern es das Infektionsgeschehen zulässt, soll es im Frühjahr 2021 wieder eine Gesprächsrunde mit deutlich mehr Teilnehmern geben.
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